Ansichtsbild: |
|
|
Objekt-Infos |
Autorschaft: | Moser, Karl (1860-1936); Curjel, Robert (1859-1925) |
|
Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Jugendstil |
|
Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 2/11/2011 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 10/25/1976 |
| 1/20/2009 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
|
Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1904 - 1905 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die herrschaftliche Villa an der Badener Burghalde wurde in den Jahren 1904/05 von den Architekten Curjel & Moser, damals in Karlsruhe, für den Ingenieur und Kaufmann Conrad Baumann-Stockar erbaut. Sie gehört damit zu den vier grosszügigen Villenbauten, welche der aus Baden stammende Architekt Karl Moser (1860-1936) zusammen mit seinem Partner Robert Curjel (1859-1925) in seiner Heimatstadt für die Gründer- und Besitzerfamilien der Firma Brown Boveri (BBC) realisierte. Während die "Römerburg" abgebrochen ist und die Villen Boveri sowie Langmatt stärkeren Veränderungen ausgesetzt waren, stellt die für den damaligen Finanzdirektor der BBC erbaute Villa an der Burghalde heute den am vollständigsten im ursprünglichen Zustand erhaltenen Bau dieser Gruppe dar. 1926 wurde das Haus von der Stadt Baden gekauft, die auf dem Areal ein neues Bezirksschulhaus erstellen wollte, sich schliesslich aber dafür entschied, die bestehende Villa für Schulzwecke zu nutzen. In den folgenden Jahrzehnten wurden in der Umgebung der Villa verschiedene Schulen errichtet, wodurch die durch den Zürcher Gartenarchitekten Evariste Mertens gestaltete ursprüngliche Gartenanlage grösstenteils verschwand. In den Jahren 1993/94 wurde die seit 1976 unter Denkmalschutz stehende Villa aussen saniert; 1994/95 folgten ein Lifteinbau sowie der Ausbau des Dachgeschosses. Die Villa wird heute von der Musikschule Region Baden genutzt. Eine denkmalpflegerische Restaurierung der weitgehend erhaltenen Innenausstattung wird zur Zeit vorbereitet. |
Beschreibung: | Durch ihre erhöhte Position und die imposanten Substruktionen der ausgedehnten Gartenanlage beherrschte die Villa Baumann zu ihrer Entstehungszeit die damals noch wenig bebaute Badener Burghalde. Eine von langen und aussergewöhnlich hohen Stützmauern gebildete Geländeterrasse mit Eckpavillon und Treppenanlagen dient als Unterbau, über dem sich die grossvolumige und massig wirkende Villa erhebt. Der kompakte, zweigeschossige Bau mit mächtigem neobarockem Mansardwalmdach verbindet in seiner Architektur Motive des Jugendstils mit abstrahierten historischen Bauformen. Ein bis auf die halbe Höhe des Erdgeschosses hochgezogener Rustikasockel umfängt den ansonsten hell verputzten Baukörper, dessen Kanten von einer ebenfalls rustizierten Eckquaderung zusätzlich betont werden. Die asymmetrisch gestalteten Fassaden zeigen Vorbauten und Fensteröffnungen verschiedener Grösse und Form. Den Hauptakzent der nach Süden gerichteten Hauptfassade bildet ein risalitartiger Vorbau mit hohem Schweifgiebel, unter dem sich die über zwei Stockwerke reichenden Fenster der zentralen Halle öffnen. Den Eingang markiert ein quadratischer Pavillon, der sich dreiseitig über grosse Rundbögen öffnet; die vergleichsweise zurückhaltend gegliederte Ostfassade weist eine rundbogige Veranda sowie einen exedraförmigen Erkervorbau auf. Im Inneren bildet die doppelgeschossige Halle mit Treppenaufgang und Galerie nach englischem Vorbild das Kernstück des Hauses. An sie schliessen auf der Ostseite Esszimmer und Salon an, während westlich im Winkel zwischen Garderobe und Halle das Herrenzimmer liegt, das über einen direkten Treppenabgang zu dem im Untergeschoss gelegenen Billardzimmer verfügt. Besonders wertvoll ist die in Formen des geometrischen Jugendstils gehaltene, im Sinn eines Gesamtkunstwerks bis ins Detail einheitlich durchgestaltete Ausstattung. Das unprofilierte Wandtäfer und die kassettierten Decken verweisen mit ihrem holzsichtig belassenen Tannenholz auf die Neuentdeckung einfacher und heimischer Materialien im Umfeld des damaligen Heimatstils; die Parkettböden sind durch gebeizte Elemente mehrfarbig gefasst. Im zweiten Obergeschoss liegt ein offenbar nachträglich und in deutlichstem Kontrast zur Villa mit üppigem Neorenaissancetäfer ausgestattetes Dachzimmer, offenbar bevorzugter Aufenthaltsort des Hausherrn. |
Literatur: | - Schweizerische Bauzeitung 55, 1910, S. 118, Taf.36. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20664 |
|
Social Media |
Share | |
|