Ansichtsbild: |
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Objekt-Infos |
Autorschaft: | Moser, Karl (1860-1936) |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Neugotik |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 10/25/1976 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Äusseres und urspr. Erdgeschossräume |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1896 - 1897 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | In den Jahren 1895-97 liess Walter Boveri, einer der beiden Gründer der Firma Brown, Boveri & Co. (BBC) für seine Familie eine Villa am südlichen Stadtrand von Baden errichten. Mit dem Entwurf wurde der aus Baden stammende Architekt Karl Moser (1860-1936) beauftragt, der damals zusammen mit seinem Partner Robert Curjel (1859-1925) ein Büro in Karlsruhe führte. Die Villa Boveri war damit die erste von insgesamt vier Villen, welche das damals führende Büro Curjel & Moser in Baden für die Gründer- und Besitzerfamilien von BBC erbaute. Für die Gestaltung der Umgebung wurde der bekannte Zürcher Gartenarchitekt Evariste Mertens verpflichtet. Zwischen 1900 und 1904 realisierten Curjel & Moser einen umfangreichen Komplex von Nebenbauten, die mehrere Wohnungen, Diensträume sowie eine gedeckte Reithalle umfassten (abgebr. 1982). 1908/09 wurde die Gartenanlage durch den Münchner Architekten Carl Sattler (1877-1966) um einen neobarocken Architekturgarten mit Gartenpavillon und 1911 um ein offenes Schwimmbad mit Badehaus erweitert (für die Gartenanlage und die Pavillonbauten vgl. BAD062). 1943 wurde das bereits seit längerem nicht mehr bewohnte Haus durch Walter Boveri jun. in den Firmenbesitz von BBC verkauft und durch die Zürcher Architekten Gebr. Bräm umgebaut, wobei man die Erschliessung in einen neuen Treppenhausanbau verlegte. Im Jahr 1976 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Von 1993 bis 1996 wurden das Äussere und Innere der Villa sowie Gartenanlagen mit den Pavillonbauten einer umfassenden Sanierung unterzogen; dabei wurde die Innenausstattung nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert und die Fassaden des Hauses gereinigt. Im Jahr 2001 wurde die Verglasung der 1943 vermauerten Gartenloggia rekonstruiert. |
Beschreibung: | Die in Formen der Neugotik gehaltene Villa Boveri bildet mit ihrer reichen Innenausstattung ein Hauptwerk des späthistoristischen Villenbaus im Kanton Aargau. Sie erhebt sich an der Kante des zur Limmat hin abfallenden Geländes, das den parkartig gestalteten Garten der Villa bildet. Individuell gestaltete und asymmetrisch plazierte Fensteröffnungen, wie auch unterschiedlich geformte Blendgiebel geben dem Bau trotz seines kompakten Grundrisses ein zeittypisch unregelmässiges und verspieltes Äusseres. Über einem rustizierten Sockel setzen die durchgehend in Haustein ausgeführten Fassaden auf, in denen sich neugotisch profilierte, in der Mehrheit reihenförmig gekoppelte Fenster öffnen. An der Südostecke schneidet über beide Geschosse eine von verglasten Rundbögen abgeschlossene Loggia in das Volumen des Hauses ein; ihr antwortet an der nordwestlichen Ecke ein Erkervorbau mit baldachinartig überdeckter Terrasse. Gotisierende Zierformen akzentuieren nicht nur die Balkonbrüstungen und einzelne Segmentbogenfenster, sondern finden sich auch im geschweiften Blendgiebel der Ostfassade. In der risalitartig vorspringenden Mittelpartie der Ostfassade lag ursprünglich der Eingang, der mit dem Umbau von 1943 in einen seitwärts anschliessenden Vorbau mit weit ausladendem Flachdach verlegt wurde; an der Südfassade liegt der gleichzeitig ergänzte Treppenhausanbau. Im Inneren entstand durch die Umgestaltung von Eingangssituation und Erschliessung eine übermässig tiefe Erdgeschosshalle; die daran anschliessenden Räume haben sich dagegen weitgehend in bauzeitlichem bzw. wenig späterem Zustand erhalten. Das Esszimmer mit Holzdecke in Neorenaissanceformen und Wandtäfer ist über einen korbbogigen Durchgang mit dem fünfseitigen Erkervorbau verbunden. Das um 1920 umgestaltete Musikzimmer zeigt dagegen ein aus exotischen Hölzern gearbeitetes Täfer, dessen geometrisierte Formen um neobarocke Zierelemnete bereichert sind. Von hier aus führt eine verglaste Verbindungstür zur 2001 rekonstruierten und entsprechend dem ursprünglichen Zustand ebenfalls verglasten Gartenloggia. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20670 |
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