Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Ländlicher Oberschichtbau |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 11/18/1965 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 3/8/1995 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1567 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Aufgrund der am Kellerportal eingemeisselten Jahreszahl 1567 und der spätgotischen, gekehlten Fenstergewände im Dachgeschoss der Giebelfassade kann davon ausgegangen werden, dass der Kernbau des Pfarrhauses aus der 2. Hälfte des 16. Jh. stammt. Bauherr war als Inhaberin des Kirchenpatronates die Deutschordenskommende Beuggen. Wie die Kirche (FRI001) waren auch das Pfarrhaus und die Kaplanei (FRI006) nach den Wirren des Dreissigjährigen Krieges in einem derart desolaten Zustand, dass sich Pfarrer Wolfgang Villinger bei seinem Amtsantritt 1635 genötigt sah, die Gebäude auf eigene Kosten für insgesamt 600 Gulden instand zu setzen. Seinem Bericht ist zu entnehmen, dass er einen Keller und einen heute nicht mehr erhaltenen "Schneggen" (Wendeltreppe) errichtete. Auf einen umfassenden Umbau, den der damalige Beuggener Komtur Johann Baptist Ferdinand von Eptingen 1777 durchführte, gehen die Fassadengestaltung mit grossen rechteckigen Fensteröffnungen und wenige Reste der spätbarocken Innenausstattung zurück. Bei der letzten Renovierung 1955 wurde das Gebäude stark verändert und erhielt in beiden Wohngeschossen neue Fenster mit Sandsteingewänden. |
Beschreibung: | Das Pfarrhaus und die westlich daran angebaute Kaplanei (FRI006) befinden sich unmittelbar an der Nordkante des steil abfallenden Kirchhügels. Zusammen mit der Kirche (FRI001) bilden die beiden spätmittelalterlichen Gebäude einen Hofraum. Unterhalb der östlichen Giebelmauer des Pfarrhauses führt eine gedeckte Treppe auf den Kirchhügel. Der wuchtige zweigeschossige Steinbau verfügt aufgrund seiner Lage an einer steil abfallenden Erhebung über hohe Substruktionen, die einen geräumigen Gewölbekeller beherbergen. Während die Längsseiten durch fünf Achsen von Rechteckfenstern gegliedert sind, werden die Giebelfassaden nur von wenigen Fenstern unterschiedlicher Form und Grösse durchbrochen. Das steile, geknickte Krüppelwalmdach wird durch keinerlei Aufbauten beeinträchtigt. Im Innern ist der Grundriss beider Geschosse in eine längsgerichtete Ganghalle und aufgereihte Räume in der nördlichen Haushälfte eingeteilt. Die nordöstliche Stube im Erdgeschoss besitzt eine Gipsdecke mit umlaufenden Profilleisten über einer Hohlkehle. Das darin angebrachte Stuckwappen mit Goldhöhungen zeigt neben der Jahreszahl 1777 die Wappen des Beuggener Komturs von Eptingen (rechts) und des damaligen Landkomturs Beat Conrad Philipp Friedrich Reuttner von Weyl (links). Der weisse zylindrische Kachelofen stammt aus dem 19. Jh. Eine abgewinkelte Holztreppe mit spätbarockem Geländer aus Brettbalustern und geschnitztem Antrittspfosten führt ins gänzlich modernisierte Obergeschoss. Der zweigeschossige liegende Dachstuhl entstand wohl in der Umbauphase im späten 18. Jh. |
Literatur: | Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 262-263. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22362 |
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