Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Stadtturm, Stadttor, Torhaus |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 7/9/1996 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/2/1961 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | approx. 1160 - approx. 1180 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Obere Turm wurde vor der Stadtgründung, zwischen 1160 und 1180, als Burgturm von den Freiherren von Kaiserstuhl errichtet. Zum Besitz der Freiherren gehörten Ländereien auf beiden Seiten des Rheins und vermutlich auch das Schloss Röteln oder Rotwasserstelz am rechten Ufer. Sie bewohnten ihn, als noch keine Stadt zwischen dem Oberen Turm und dem Fluss bestand. Als 1254 die Freiherren von Regensberg die Stadt zwischen Turm und Fluss bauten, wurde der Turm das Hauptwerk der Verteidigungsanlage. Andere Türme standen in der westlichen Häuserreihe, an den flussseitigen Ecken und an der Brücke als Torhaus. Es war bisher nicht feststellbar, ob der Turm ursprünglich ein sogenannter Wohnturm oder der Bergfried einer ganzen Burganlage war. Turmreparaturen 1695, 1749. 1740 wird das Turmlaubendach eingedeckt. |
Beschreibung: | Der Obere Turm steht ohne eigentliches Fundament auf einem hier an die Erdoberfläche stossenden Felsen des Weissen Jura (Malm). Bis auf die Ostseite wurde der Turm in den 800 Jahren äusserlich nicht gross verändert. Der heutige Eingang besteht erst seit 1852. Vorher war der Turm nur über eine Stiege an der Innenseite der östlich anstossenden Ringmauer betretbar. Das heutige ebenerdige Tor auf der Südseite von 1852, der ursprünglich rundbogige Eingang führt in 6 m Höhe auf der Ostseite ins 2. Geschoss; nicht alle Fensterscharten ursprünglich. Der Turm wird von einem knappen Zeltdach bedeckt. Mächtiger Wehrturm aus sichtbarem Quadermauerwerk. Buckelquader aus Tuff mit Randschlag an den vier Ecken. Unten Rollsteine im Fischgratverband; darüber mächtige Findlinge. Der auf der Stadtseite 28 m hohe Turm steht auf einem quadratischen Grundriss von 11,9 m Seite und weist 6 Stockwerke auf. Seine Mauerstärke im Erdgeschoss beträgt 2,50 m, im obersten Stock 1,20 m, Verjüngung bei den fünf Zwischenböden. Das unterste, fenster- und türlose, 6 m hohe Geschoss diente als Kerker, das oberste als Wohnung des Wächters. Ursprünglicher Rundbogen - Eingang mit Wulstprofil ins 2. Stockwerk noch vorhanden. Bis ins 19. Jh. befand sich die Feuerspritze im Erdgeschoss. Die Holzeinbauten aus mächtigen Eichenbalken wurden 1955 in alter handwerklicher Art ergänzt bzw. ersetzt. Sie weisen mächtige Eichenbalken mit Bretterböden auf, ungefügte Blocktreppen und in der Gemachmitte je ein gefaster Pfosten mit Sattelholz. Das oberste Geschoss diente früher als Wächterwohnung, an der Ostseite hölzerne Laube, im Dachstuhl Tretrad für den Aufzug. Im obersten Turmgemach steht eine Truhe aus Nussbaumholz, die dem Turmvogt und seinen Gesellen für ihre Effekten gedient haben dürfte. Sie ist nicht datiert und wurde 1981 von der Vereinigung Pro Kaiserstuhl restauriert. |
Quellen: | - Diverse Ratsprotokolle und Rechnungen aus dem Stadtarchiv Kaiserstuhl (Transkriptionen bei der Kantonalen Denkmalpflege Aargau). |
Literatur: | - Aargauische Heimatführer 2, 1955, S. 48ff. - Keiserstul. Geschichte und Geschichten, aus dem Nachlass von Bruno Müller, S. 23, 52, 276, 295, 339. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23130 |
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