Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Klösterliches Verwaltungsgebäude |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Spätgotik |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 7/24/1985 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/2/1961 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1562 - 1564 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Amtshaus in Kaiserstuhl wurde in zwei Etappen erbaut, der westliche Teil, wo sich der Haupteingang befindet, im Jahre 1562 und der östliche 50 Jahre später, 1612. Diese Baudaten sind gesichert durch die am Gebäude hängenden Wappen der baufreudigen sanktblasianischen Aebte und durch Jahreszahlen innen und aussen. Den Ostteil liess 1612/1614 der Abt Martin Meister errichten. Er vergrösserte das Haus durch den östlichen Anbau und gab ihm zur Hauptsache die heute noch bestehende innere Gliederung. Westentliche Veränderungen erfuhr das Amtshaus erst durch den Übergang in Privatbesitz. Darauf dürften der Einbau einer Wohnung im hinteren Teil des ersten Obergeschosses und die Neubefensterung der Fassade an der Hauptgasse zurückzuführen sein. Das Haus diente später als Wirtshaus, was noch während des 19. Jh. zu einer weitgehenden Neuausstattung führte. Es war gewiss kein Zufall, dass das Kloster St. Blasien im Schwarzwald das Brückenstädtchen Kaiserstuhl als Standort für eines seiner Amtshäuser erkor. Seit langem besass die Abtei zahlreiche Besitzungen am Unterlauf der Aare, am Rhein und an der Limmat, deren direkteste Verbindung zum Mutterhaus über die Brücke von Kaiserstuhl führte. So war das Amthaus wohl nicht nur als Sitz des Klosterschaffners und als Lagerhaus für die in den umliegenden Besitzungen geschuldeten Zehnten bestimmt, sondern auch als Wegstation für die Emissäre des Klosters und gelegentlich für den Abt selbst. Nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien im Schwarzwald wechsleten die privaten Besitzer häufig. Die kostbare Ausstattung wurde verkauft. 1895 gelang es dem historischen Museum Basel, die Wappentafel von Abt Martin zu erwerben (Inv.-Nr. 1895.31) . |
Beschreibung: | Doppelhaus im Winkel der Haupt- und Rheingasse, erb. 1562/64 (westl. Teil), 1612 (östl. kleinerer Teil). Mit zwei hochragenden getreppten Giebeln beherrscht das dreistöckige Gebäude die untere Stadteinfahrt. Starke Eck- und Mittelstrebepfeiler, ringsumlaufende Kaffgesimse, auf denen die z.T. alten Fenster sitzen. In den Giebeln befinden sich noch die grossen gekehlten Aufzugstore und schmale Fenster. Ein dreistöckiger Estrich sowie die Konsolen der ehemaligen Klebedächer sind noch vorhanden. An der Westfassade befindet sich ein breites Tor mit Eselsrücken; im 1. Obergeschoss ein reich gestaltetes Renaissance-Portal von 1562. Die grösstenteils abgegangenen steinernen Kreuzstöcke wurden ersetzt. Im Kaiserstuhler Amtshaus manifestiert sich deutlich der Bauherren-Stolz der grossen Äbte von St. Blasien. 1984 wurden im Innern und an den Fassaden Malereien von 1614 entdeckt. Im Inneren wurden sie freigelegt. Sie zeigen v.a. Wappendarstellungen sowie figürliche allegorische Darstellungen in den Fensterleibungen und reiches buntes Rollwerk über den Durchgängen. Schon 1690 wurden diese Malereien mit einer grauen Scheinarchitektur übermalt, die sich wegen ihres schlechten Zustandes nicht restaurieren liess. |
Literatur: | - Aarg. Heimatführer 2, S. 57 f.. - Keiserstul. Geschichte und Geschichten, aus dem Nachlass von Bruno Müller, S. 54, 161, 166, 341. |
Inschriften: | Versch. Wappentafeln und Inschriften, Baudaten. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23208 |
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