Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/2/1961 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1764 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1665 erbaut die Stadt Kaiserstuhl auf dem Platz vor dem Oberen Tor das Gasthaus zur Linde, wo die abgebrannte Wirtschaft "bei dem Weissen Kreuz" stand. Sie gibt die Wirtschaft zu Lehen. 1723 kommt das bereits wieder baufällige Gasthaus an den gegenwärtigen Wirt Franz Buol, einen Angehörigen der zu Ansehen und Wohlstand gekommenen Kaiserstuhler Familie. 1733 verkauft der Kaplan Johann Melchior Scheubli an den Untervogt Joseph Moritz Buol unter anderem einen Garten vor dem oberen Tor. Der Untervogt zu Kaiserstuhl, Joseph Moritz Buol (ab 1774 Schultheiss) lässt zwischen der Ringmauer und der uralten Linde "die vier Mauern bis unter das Dach hinauf neu aufführen". Er soll für den aufwendigen Bau 90'000 Gulden ausgelegt haben. Ende 18. Jh. bewohnten gemäss einer Überlieferung drei alte Damen das Haus ("Lindenjungfern" genannt). Sie waren wegen ihrer Sohltätigkeit und Frömmigkeit weitherum bekannt. 1798 flüchteten die Lindenjungfern angeblich aus Furcht vor den Franzosen nach Muri. Im Haus zur Linde hausen ein französischer General und höhere Offiziere (1799 geplündert durch die Franzosen unter Masséna). 1801 sinkt der Betrieb des Gasthauses zu einer Bauernwirtschaft herab. Nach 1884 liess der Pfarrer von Schülern unter der gesunden Linde von fast vier Metern Durchmesser ein Feuer entzünden, angeblich weil sie seinen Garten beschattete. Der Baum verdorrte und musste 1888 gefällt werden. Nach diversen Besitzerwechseln im 19. Jh. wird das Gasthaus Ende 1911 geschlossen. Der Architekt Alexander von Senger kauft das Haus und wird 1912/18 durch ihn umfassend renoviert. Danach wiederum diverse Besitzerwechsel und Renovationsarbeiten. |
Beschreibung: | Herrschaftliches Landhaus in der Art fürstbischöflich-konstanzischer Adelssitze. Ausgewogener Baukörper auf rechteckigem, durch ein Gangkreuz gegliedertem Grundriss, mit einem eleganten Walmdach bedeckt. Bauzier rot gestrichen: Eckpilaster mit tiefgesetzen, girlandenbehängten Kapitellen, Kartuschen unter den Bänken der Stichbogenfenster, skulptierte Supraporte über dem Eingang (von F.L. Wind, Wappen Senger 1918). Gartenfassade ausgezeichnet durch gefugte Lisenen, die eine doppelte Freitreppe und ein Balkon im 1. Stock (von 1918) einfassen; reichgeschmiedete Geländer; am Fuss jeder Treppe 1 Steinfigur (Kopien nach Joh. Bapt. Babel). Inneres: Treppe mit reichgeschnitzem Balustergeländer und figurengeschmückten Antritts- und Wendepfosten von F.L. Wind; reiche Stuckdecken,Täfer mit geschweiften Füllungen, Türen mit kunstvollen Beschlägen und Schlössern, zwei bemalte Steckborner Oefen, einer von Daniel Hch. Meyer, 1767. Gartenanlage um 1925 von Walter und Oskar Mertens. |
Literatur: | - Aarg. Heimatführer 2, 1917, S. 62 f. - Das Haus zur Linde (ohne Jahresangabe). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: STC-KST021 Haus Zur Linde, 1770 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23244 |
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