Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Bestandteile und Zugehör von Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kirchenausstattung |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachgotik |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 8/8/1952 |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | approx. 1741 |
Grundlage Datierung: | Das Bethaus von Schreinermeister Joseph Sulzer entstand 1741. Der Maler Ludwig Öhling bezahlte man damals für das Fassen der Kreuzigungsgruppe. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die 1741 erneuerte Kapelle an der Baslerstrasse (Nr. 1254, LAU913) ist ein nach Osten offenstehendes Bethaus. Die im Westen der Stadt gelegene, heute zwischen Landstrasse und Bahntrassee eingekeilte Hohkreuzkapelle markierte einst die Gabelung der Strassen nach Sisseln und Kaisten. Unweit davon befand sich das heute noch durch den Flurnamen Galgenrain bezeugte Hochgericht der Herrschaft Laufenburg. Die spätestens seit 1547 (Inschrift) bestehende «Capell zum h. Creütz auff dem Keistenfeld» wurde 1671 von Pfarrer Georg Adam Dietz mit einer Vergabung bedacht, die an eine Renovierung gebunden war. Zu dieser Zeit war die Hohkreuzkapelle ein Wallfahrtsort von regionaler Bedeutung, den vor allem schwangere Frauen aufsuchten. Das heutige Bethaus entstand 1741 unter der Leitung von Schreinermeister Joseph Sulzer. Der Maler Ludwig Öhling bezahlte man für das Fassen der Kreuzigungsgruppe und des Dachkreuzes sowie für die «bilder darzue», womit sehr wahrscheinlich die Bilder der Kreuzwegstationen gemeint sind. Nach Renovierungen 1823 und 1893 trat die Ortsbürgergemeinde die Kapelle 1925 an die römisch-katholische Kirchgemeinde ab. Anlässlich der Renovierung von 1925 wurden zahlreiche Votivbilder entfernt. Am 16. Februar 1981 wird die Hohkreuzkapelle aus dem Kantonalen Denkmalschutzinventar entlassen da der Zugang durch die Strassensanierung verunmöglicht wurde und die wertvolle Ausstattung nicht sachgerecht geschützt werden konnte. Die Ausstattung – die Kreuzigungsgruppe und die Kreuzwegstationen – bleiben unter kantonalem Denkmalschutz. Die Figuren der Kreuzigungsgruppe, Maria und Johannes, stammen vermutlich aus dem Umkreis der heimischen Bildschnitzer Heinrich und Melchior Fischer (Vischer). Die Kreuzwegstationen wurden vermutlich von Ludwig Öhling gemalt. Die Kultobjekte gelangten 1981/82 in die Stadtkirche St. Johann (=LAU014). Die Kreuzigungsgruppe wurde von Bruno Häusel, Rheinfelden, restauriert und schmückt seither die Westwand der Tauf- ehemals Marienkapelle. Kopien der Kreuzwegstationen zieren seit 1981/82 die Seitenschiffwände der Stadtkirche und wurden ebenfalls von Bruno Häusel restauriert. |
Beschreibung: | Die Hohkreuzkapelle ist ein nach Osten geöffnetes Bethaus aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit einem abgewalmten Giebeldach. An einem in der südlichen Mauerstirn zweitverwendeten Werkstück findet sich die Jahreszahl 1547. In einem weiteren Werkstück ist die Jahreszahl 1823 eingemeisselt. Der flach gedeckte Andachtsraum ist heute bis auf ein schlichtes Holzkreuz ungeschmückt. An den Seitenwänden haben sich spärliche Reste einer früheren Ausmalung erhalten. Am filigran geschmiedeten Firstkreuz sind die Leidenswerkzeuge angebracht. Die Kreuzigungsgruppe befindet sich heute an der Westwand der Taufkapelle in der Stadtkirche St. Johann. Der vollplastische Korpus (190 cm x 170 cm) wird von den rückseitig ausgehöhlten frühbarocken Figuren der Maria (160 cm x 55 cm) und des Johannes (165 cm x 55 cm) flankiert. Befunde der Farbfassungen ergaben für das Kreuz zwei Farbschichten. Beim Lendentuch des Korpus Christi sind ungefähr elf Farbfassungen und bei den Figuren Marias und Johannes fünf Fassungen festgestellt worden. Bei der Restaurierung 1982 wurden die Figuren bis auf die Farbschicht 5 freigelegt. Das Kruzifix mit dem Korpus Christi, dessen sehniger Körper starr am Kreuz hängt, wird von Maria und Johannes betrauert. Die zwölf Kreuzwegstationen sind heute an den Wänden der südlichen und nördlichen Seitenschiffe der Pfarrkirche St. Johann angebracht. Die Leinwandbilder sind auf Holzplatten geklebt und mit Rahmen verschraubt. Am unteren Bildrand ist auf weissem Band mit schwarzen und roten Lettern der Bildinhalt beschrieben. Im Auszug ist jede Station mit der entsprechenden römischen Ziffer beschriftet und ein schlichtes Kreuz bildet den Abschluss. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 123, 191. - Fridolin Jehle. Die gemeinsame Stadt (Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 1. Bearb. von Heinz Fricker und Theo Nawrath). Freiburg i. Br. 1979, S. 122 und S. 175. - Linus Hüsser, Andrea C. Müller. Kapellen im Aargau. 125 ausgewählte Orte der Einkehr und des Staunens. Hg. von der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Aargau. Aarau 2014, S. 30. URL: http:// www.aargauerkapellen.ch/ - Unterlagen Schutzentlassung und Transferierung Ausstattung, Archiv kantonale Denkmalpflege Aargau (M 1872). - DPAG LAU014-BE-1981-01/001 (Restaurierungsbericht der Kreuzigungsgruppe). - DPAG LAU014-BE-2005-01/002 (Restaurierungsbericht u.a. Kreuzwegstationen). |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23418 |
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