Ansichtsbild: |
|
|
Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Altstadthaus |
|
Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 9/4/1986 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 3/1/1982 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
|
Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | from 1604 |
Grundlage Datierung: | Dendrodatierung; Osthaus 1604 / Westhaus 1609 oder älter |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Liegenschaft besteht aus ursprünglich zwei Häusern, dem breiteren Westhaus an der Fluhgasse und dem schmaleren Osthaus an der Fischergasse, die der Wirt und Metzger Bernhard Vögelin um 1805 zu einem Gebäude vereinigte. 1769 wird das Gasthaus zum Schiff im Westhaus erstmals erwähnt. In beiden Gebäuden sind Spuren der Entstehungsgeschichte ablesbar; sie lassen sich jedoch nicht zu einer klaren Baugeschichte zusammenführen. Das schmalere Osthaus dürfte gemäss Holzaltersbestimmung des Dachstuhls, der konstruktiv mit dem Fachwerk der Giebelmauern verbunden ist, 1604 errichtet worden sein. Um 1770 erhielt die Gassenfassade neue Fensteröffnungen und eine gemalte Rokokodekoration. Gleichzeitig erfolgte in den gassenseitigen Räumen im 2. und 3. Obergeschoss eine Neugestaltung mit eleganten Stuckdecken. Für das Westhaus mit der Inschrift «1609 CD» am südseitigen Rundbogenportal sind zwei Varianten denkbar: entweder wurde es Anfang des 17. Jh. als grosszügiger Neubau, möglicherweise anstelle von zwei Vorgängerbauten, errichtet oder die Jahreszahl bezeichnet einen eingreifenden Umbau eines bestehenden Gebäudes. Das Haus erhielt jedenfalls im Winter 1691/92 einen neuen Dachstuhl. 1726 tauschte die Eigentümerin, die Deutschordenskommende Beuggen, die Liegenschaft bei der Stadt gegen die Kornschütte in der Herrengasse (Nr. 112) ein. Die Fassade des Westhauses erhielt etwa gleichzeitig mit dem Nachbargebäude eine gemalte Dekoration. 1897 wurde das «Schiff» nach Süden mit einem Tanzsaal erweitert. Seit 1978 gehört die Liegenschaft dem Museumsverein, der 1981–1984 das Gebäude restaurieren liess und in den Obergeschossen das Museum Schiff eröffnete. Das ehemalige Restaurant im Erdgeschoss wird von der Narro-Altfischerzunft genutzt, während der modernisierte Keller des östlichen Hausteils der Fasnachtsgesellschaft Salmfänger zur Verfügung steht. |
Beschreibung: | Der traufständige Bau unter Satteldach besitzt drei Obergeschosse über ebenerdigen Kellerräumen. Der Baukörper umfasst ursprünglich zwei Wohnhäuser. Die stumpfwinklige Fassadennaht an der Ecke Fischergasse/Fluhgasse verweist auf die einst getrennten Bauten. Die zweiachsige, regelmässig gegliederte Gassenfassade des einstigen Osthauses (Fischergasse) ist vom Umbau um 1770 geprägt. Gemalte Pilaster in Kolossalordnung rahmen die Wandfläche mit hohen stichbogigen und zuoberst geraden zweiflügeligen Fenstern. Der breite, stichbogige Eingang führt in die Kellerräume. In der Fassadenmitte prangt das Fresko mit dem hl. Fridolin, der Urso aus dem Grab holt. Der an der Gebäudeecke angebrachte, weit ausladende klassizistische Ausleger mit einem Schiff aus Metallblech (1985 erstellt) erinnert an das ehemalige Gasthaus. Die ausgedehnte Fassade des ehemaligen Westhauses (Fluhgasse) betont die Gliederung mit einem Gurtgesims über Eckpilastern aus Kalkstein und illusionistisch gemalten Pilastern im Obergeschoss. Neben dem Kellereingang und dem an der ansteigenden Gasse höher gelegenen Hauszugang mit rechteckigem Gewände sind einige der spätgotischen Fenstergewände erhalten. Blaue Rokokomalereien begleiten die Fensteröffnungen. Das al secco gemalte, zentrale Bild im mittleren Geschoss zeigt den selten dargestellten hl. Seraphino (1767 heiliggesprochen) von Monte Granaro, der ein ertrunkenes Kind wiedererweckt. Rückseitig, angrenzend an den Innenhof führt ein breit gefastes Rundbogenportal (dat. 1609 CD) in den quer durch das Gebäude angelegten Gang. Zwei spätgotische Rechtecktüren in den Obergeschossen des westlichen Fassadenteils, der heute vom bretterverschalten Anbau verdeckt ist, dienten wohl früher als Laubenausgänge. Von den unregelmässig verteilten spätgotischen Fenstern zeigen die im 2. OG sorgfältig behauene, blattverzierte Voluten in den Anläufen der breiten Gewändekehlen. Seit dem Umbau zum Museum (1981–1984) erschliesst eine Treppenanlage im rückwärtigen Teil des Westhauses das ganze Gebäude. Ausstattungen aus verschiedenen Epochen haben sich erhalten. Über den ebenerdigen Kellerräumen (Keller mit Balkendecke unter jedem Haus sowie gewölbter Keller unter dem Hof) liegen im 1. OG die modernisierten Räume der ehemaligen Gaststube und des Zunftsaals. Im 2. OG mündet die Treppe in einen rechteckigen Vorraum mit eindrücklicher Balkendecke, den Bundbalken der Dachkonstruktion von 1691/92. Die übereinanderliegenden Räume im nordöstlichen Hausteil (Fischergasse) enthalten im 2. und 3. OG Stuckdecken von Lucius Gambs. Die spätbarocke Ausstattung des Raumes besteht aus einer geschweiften Wandverkleidung an der Fensterseite (Lambris), den Fenstern, profilierten Türgewände sowie Türblätter mit geschweiften Füllungen. Das Osthaus mit höher liegendem First besitzt ein Pfetten-Rafendach; das Westhaus weist ein Sparrendach mit liegendem Stuhl auf. Beide Häuser besassen einst zur Gasse hin eine Aufzugslukarne. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 155–157. |
Inschriften: | 1609 CD (Rundbogenportal Hofseite) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
|
|
Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: STC-LAU021 Zum Schiff, 1750 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23448 |
|
Social Media |
Share | |
|