Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Altstadthaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachgotik |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 2/24/1986 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1514 |
Grundlage Datierung: | Dendrochronologische Analyse |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Aufkommen von Feuerwaffen und Artilleriegeschützen am Ende des 14. Jh. bedingte für deren Aufbewahrung den Bau und Unterhalt von Zeughäusern. Laufenburg verpflichtete für den Bau seines Zeughauses 1514 Hans und Uli Wiger sowie Bartlome Wiger aus dem Freiamt, die dafür einen Lohn von siebzig Gulden erhielten. Das archivalisch überlieferte Datum liess sich mit der Holzaltersbestimmung am Bau bestätigen: Die Bäume für die Deckenbalken im Erdgeschoss und für den Dachstuhl wurden im Winter 1512/13 gefällt. Im 18. Jh. erhielt die mächtige Balkendecke im 1. Obergeschoss ein neues Stützensystem und im Dachstuhl wurde eine Winde eingebaut. Bis in die 1870er-Jahre diente das Gebäude zur Aufbewahrung von Waffen und Munition. Spätestens ab 1873 wurde es von der Feuerwehr als Spritzenhaus genutzt. Im 19. Jh. erhielten die Aufzugsöffnungen an der Südseite ihre heutige Form. Seit einer Aussenrenovation 1986 sowie einer Sanierung und Umnutzung des Inneren 2002/03 steht das Erdgeschoss als Veranstaltungsraum zur Verfügung, während das Obergeschoss Lagerzwecken dient. In den Jahren 2012–2015 musste aufgrund eines Pilzbefalls die Balkenlage und der Dachstuhl saniert und teils Balken ersetzt werden. Das Dach konnte vorwiegend wieder mit den bestehenden Biberschwanzziegeln eingedeckt werden. |
Beschreibung: | Das alte Zeughaus steht im Ring der öffentlichen Bauten südlich des Pfarrhauses, am Abhang des Schlossbergs. Der zweigeschossige, massiv gemauerte Rechteckbau unter leicht geknicktem Satteldach lebt vom Kontrast zwischen hell verputzten Mauerflächen und rötlich-gelbem Buntsandstein für die Gliederungselemente. Regelmässig versetzte Bossenquader fassen die Gebäudekanten ein. Eine Rundbogentür mit gefastem Gewände bildet an der wegen der ansteigenden Gerichtsgasse nur eingeschossigen Ostseite den Zugang zum Obergeschoss. Die Nord- und die Westseite weisen Fensteröffnungen mit gefasten Gewänden auf. Im Erdgeschoss und nordseits im 1. Obergeschoss sind es breite, vergitterte Rundbogenfenster; darüber liegen schmale rechteckige Öffnungen. Die südliche Giebelseite dominieren zwei in der Mittelachse über einem breiten Rechteckportal angeordnete Aufzugsöffnungen, geschützt von einem kleinen Giebelvordach. Im Inneren bildet das Erdgeschoss einen einzigen ungeteilten Raum mit steinsichtig verputzten Mauern und einem Boden aus neuen Betonpflastersteinen, die ein früheres Kopfsteinpflaster ersetzen. Die mächtigen Eichenbalken der originalen Decke von 1512/13 liegen auf zwei seitlich angebrachten Unterzügen aus sekundär verwendetem Holz. Im ungeteilten Obergeschoss ruht die Balkendecke ebenfalls auf Unterzügen, von deren Stützsystem sich ein vierkantiger, gebauchter Eichenpfeiler mit Sattelholz erhalten hat. Der eindrückliche Dachstuhl aus der Bauzeit ist eine liegende Konstruktion aus Tannenholz mit kunstvoll verblatteten eichenen Bügen. Schwach sichtbare Rötelsymbole auf Spannriegel und Kehlbalken sind als Abbundzeichen zu identifizieren, die sich erstaunlicherweise über 500 Jahre erhalten haben. Seltenheitswert hat die mächtige, 1736 erstellte Seilwinde mit zugehörigem hölzernem Zahnrad für den Aufzug der Lasten ins Dachgeschoss. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 179. - DPAG LAU029-BE-2013-01/001 (Dendrochronologische Datierung) - DPAG LAU029-BE-2012-01/001-002 (Bericht Dachsanierung) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23496 |
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