Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Bestandteile und Zugehör von Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wirtshausschild |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 2/24/1986 |
Kantonaler Schutzumfang: | Wirtshausschild |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | approx. 1875 |
Grundlage Datierung: | Datierung: 1498/99 (Gebäude), um 1875 (Wirtshausschild) |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das ehemalige Gasthaus zur Traube an der Rösslistäge 132 (Marktgasse 132) gehört zum Bestand spätmittelalterlichen Bauten Laufenburgs. Der eingreifende Umbau von 2010–2012 ermöglichte eine baugeschichtliche Untersuchung mit Aufschlüssen über die Geschichte des Gebäudes. Im 1498/99 mindestens dreigeschossig erbauten Haus hat sich in der Nordwand des 1.Obergeschosses die Spolie einer Fenstersäule aus der Bauzeit erhalten. Ursprünglich diente die Fenstersäule dazu, das Gewicht der Flachbogen zwischen einzelnen Fenstergruppen abfangen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde sich in der ehemaligen Fensternische verbaut. 1585/86 erhielt das Haus einen neuen Dachstuhl und möglicherweise auch gleichzeitig das 3. Obergeschoss. Die ersten beiden Obergeschosse besassen an der Gassenseite einen Saal mit Wandbemalung und Täferdecke resp. mit bemalten Deckenbrettern. Russgeschwärzte Balken weisen auf den Standort je einer Küche in der Südostecke des Hauses hin. Bei einem grösseren Umbau im ausgehenden 17. Jh. wurden die rückseitige Mauer des Gebäudes durch eine rund 1 m weiter nördlich stehende Mauer ersetzt und der Dachstuhl angepasst. Aus diesem Zeitraum stammen wohl die Raumunterteilungen und Deckenmalereien des 2. Obergeschosses; mit einer Marmorimitation im westlichen Raum und einer bemalten Bretterdecke mit Rankenwerk im östlichen Raum. Im 18. und 19. Jh. erfolgten verschiedene Renovierungen mit dem Einbau von Kammern im hinteren Hausteil und der Verstärkung der Decken durch zusätzliche Balken. Die Gassenfassade mit Ecklisenen, Gurtgesims und regelmässig angebrachten Reckteckfenstern entstand im letzten Viertel des 19. Jh. Von 1875 bis 1956 beherbergte das Gebäude das Gasthaus zur Traube mit einer Wirtsstube im 1. Obergeschoss. Das unter kantonalem Schutz stehende Wirtshausschild (Ausleger) stammt aus dem Jahr 1900 von Karli, Schlosser. Dieses wurde 1985 und 2012 restauriert. Mit dem jüngsten Umbau 2010/11 ist die «Traube» zum reinen Wohnhaus umgestaltet worden. |
Beschreibung: | Das viergeschossige, traufständige Gebäude und ehemaliges Gasthaus zur Traube steht unmittelbar an der Marktgasse. Ostseitig grenzt es an den vom Rösslibrunnen besetzten Platz. Das westseitig anstossende Eckhaus ist mit zwei Geschossen wesentlich niedriger, weshalb das ehemalige Gasthaus zur Traube gegenüber den sonst geschlossenen Häuserzeilen der Marktgasse besonders auffällt. Das vorkragende, geknickte Satteldach mit Aufzugslukarne ist durch die Verkürzung des südlichen Hausteils asymmetrisch geworden. Die Gassenfassade gliedert sich durch kräftig quadrierte Ecklisenen und ein Gurtgesims über dem Erdgeschoss sowie den regelmässig in zwei Achsen angeordneten Rechteckfenstern. Zentral angebracht ist Wirtshausschild (Ausleger) von 1900. Die Ost- und die Westseite weisen eine unregelmässige Befensterung mit unterschiedlich grossen Öffnungen auf. Die gefasten Gewände der Fenster im oberen Teil der östlichen Giebelwand stammen vermutlich vom Umbau 1585/86. Im stark veränderten Inneren sind in der Gassenfront im 1. Obergeschoss die schräg gefaste Leibung eines spätgotischen Fensters und eine sechseckige Fenstersäule (1498) mit profilierter Kämpferplatte als eingemauerte Spolien erhalten geblieben. Beschreibung Wirtshausschild: In der Mitte der Fassade zur Marktgasse ist zwischen dem 1. und 2. Obergeschoss ist das bunt bemalte und teils vergoldete schmiedeeiserne Wirtshausschild mit seitlichen Stützstreben montiert. Im Ansatz des Auslegers ist ein Medaillon mit einer im Profil dargestellten Person (potentieller Gast, Bacchus) mit einem Kranzgewinde aus Traubenblättern im Haar, der einen goldgefassten Becher zum Trunk anhebt und somit auf die Funktion des Hauses als Taverne verweist. Die Form des Auslegers ist als durchbrochener Hals mit schmiedeeisernem Dekor und vergoldeten Kopf eines Hahns konstruiert, der im Schnabel ein Ovalmedaillon mit einer Traubenrispe hält. Das Motiv wiederholt sich in verkleinerter Form unterhalb des Medaillons und symbolisiert den Wirtshausnamen. Ebenfalls auf das Gasthaus zur Traube verweist die an der ostseitigen Ecklisene angebrachte und farbig gefasste Traubenrispe. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 138–139, 145–146. - Archiv Kantonale Denkmalpflege Aargau: - LAU028-PR-1985-01 (Restaurierung Wirtshausschild) - LAU028-BE-2014-01/001 (Bericht Dendrochronologische Datierung) - KAAG Untersuchungsbericht P. Frey, 10.5.2010. (KdS_Laufenburg > Parzellendossier Rösslistäge) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: DOK-LAU839.003 Marktgasse 132 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23490 |
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