Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Altstadthaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Spätgotik |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 3/26/1997 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | gassenseitige Fassade |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1612 |
Grundlage Datierung: | Inschrift Erker |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die ältesten Fassadenelemente sind gassenseitig im 1612 datierten Erker und den begleitenden spätgotischen Fenstergewänden fassbar. Das im 18./19. Jh. von Handwerkern (Zimmerleute, Wagner, Schuster) bewohnte Haus erhielt bei der Reparatur nach dem Gassenbrand von 1873 einen Quergiebelaufbau. 1921 erweiterte Baumeister Josef Erne-Speiser das bisher zweiachsige Hauptgebäude, indem er die seit 1873 bestehende Baulücke gegen das Haus Nr. 63 mit einem dreigeschossigen Treppenhausanbau schloss. Der Anbau nahm den vormals in der linken Achse des Hauptbaus gelegenen Hauseingang auf und erhielt Fenstergewände, die nach dem Muster der vorhandenen Fenster gestaltet wurden. Im Hausinneren entstanden nach dem Wegfall der alten Treppenläufe geräumige Entrées in allen drei Geschossen, die nun modernisiert und als Geschosswohnungen ausgebaut wurden. Rückwärtige Balkone und der Ausbau des flach gedeckten Kellers unter dem hinteren Hausteil komplettierten diesen Umbau. 1984 Aussenrenovierung und Dachstockausbau; 2007 Fassadensanierung und Restaurierung des Erkers. |
Beschreibung: | Der mit einem Satteldach eingedeckte dreigeschossige Hauptbau gibt sich gassenseitig durch den markanten Giebeldachaufbau von 1873 zu erkennen und erstreckt sich über zwei Fensterachsen, die dritte Achse gehört zum Treppenhausanbau. Durchlaufende Sohlbankgesimse verklammern die beiden Fassadenteile miteinander. In der intakten spätgotischen Gassenfassade des Hauptgebäudes zieht der als Mittelteil eines Staffelfensters geformte Erker im 1. Obergeschoss die Blicke auf sich. Der polygonale Erker trägt einen Spitzhelm, dessen Steinplatten ebenso mit Beschlagwerkmotiven der Renaissance skulptiert sind wie die Erkerbrüstung. Das Baudatum 1612 und die Inschrift «ora et labora» wurden bei der jüngsten Restaurierung nach Befund erneuert. In die Entstehungszeit des Erkers passen auch die Steingewände der Fenster, deren zeittypische Kehlprofile aus volutenartig eingerollten Blattornamenten aufwachsen. Das in den Anbau translozierte rundbogige Haustürgewände des frühen 17. Jh. kombiniert eine Kehlung und ein schmales Viertelstabprofil. Im Anbau von 1921, der lediglich die halbe Tiefe des Hauptbaus erreicht, ist der bauzeitliche Treppenaufgang noch vorhanden. Vom gleichzeitigen Innenausbau der Wohnungen haben sich Wandvertäferungen und Türen erhalten. Im ausgebauten Dach wurde die doppelte stehende Stuhlkonstruktion aus dem frühen 17. Jh. beibehalten. Der gassenseitig quer zur Firstrichtung angelegte, tonnengewölbte Keller besitzt ein sandsteinernes Rundbogenportal mit altertümlich breiter Abfasung. Der Gewölbekeller könnte zu einem wesentlich älteren Vorgängerbau gehören, der sich vielleicht im gassenseitigen Teil des Hauptgebäudes verbirgt. Auffällig ist, dass der hintere Teil des heutigen Gebäudes im Keller- und im Erdgeschoss mit einer kräftigen, firstparallelen Trennmauer abgesetzt ist, und diese Zäsur sich in der Giebelseite mit einem deutlichen Versatz abzeichnet. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 166–167. - DPAG LAU026-BE-2014-01/001 (Bericht dendrochronologische Datierung) |
Inschriften: | 1612 ora et labora (Erker) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23484 |
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