INV-ITT902 Kirchweg 50, 1855 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ITT902
Signatur Archivplan:ITT902
Titel:Kirchweg 50
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Kaisten
Ehem. Gemeinde:Ittenthal (bis 31.12.2009)
Adresse:Kirchweg 50
Versicherungs-Nr.:1250
Parzellen-Nr.:2085
Koordinate E:2646689
Koordinate N:1263224
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646689&y=1263224

Chronologie

Entstehungszeitraum:1855
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:18.. (Türsturz)
Würdigung:In seiner heutigen Gestalt in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts datierendes Mitterstall-Bauernhaus mit biedermeierlich schlichter, vierachsiger Trauffassade und unverbautem Ökonomieteil. Das Haus führt die erste Reihe zum Dorfbach giebelständiger Häuserzeilen an, welche dem Ortskern von Ittenthal seinen unverwechselbaren Charakter verleihen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Bau ist mit einem schmalen, gegen den Bach versetzten westlichen Annex bereits im Flurplan Kunzelmann (1774 – 1778) verzeichnet. Die klassizistische Überformung des Wohnteils fand wohl um die Mitte des 19. Jahrhunderts statt (die Jahrzahl "1855" am Schlussstein des Hauseingangs wurde nachgezeichnet). Beim Umbau blieb die Giebelmauer des Wohnteils mit ihren ortstypischen Eckstreben gegen den Bach und vermutlich die Fachwerkwand des Ökonomieteils sowie der Dachstuhl erhalten. Als Eigentümer ist im Jahr 1850 der Schmid Joseph Weber im Brandkataster aufgeführt. Bis um 1960 bewohnte Gemeindeschreiber Anton Weber die Liegenschaft, daher die Benennung "Gmeindschriiber-Huus". Während des 2. Weltkriegs wurde die bachseitige Partie des mit Balkendecken ausgestatteten Kellers zu Verteidigungszwecken ausgebaut und mit Schiessscharten versehen. Der Sockel, die Lisene und die putzbündigen Fensterleibungen wurden unlängst graublau überfasst, der 1994 noch bestehende ursprüngliche Putz mit Kalkanstrich auf den Mauerflächen wurde durch einen neuen Strukturputz ersetzt. Inneres: Das Gebäude zeigte sich 1994 im Innern etwas modernisiert und beherbergte pro Wohngeschoss eine Partei.
Beschreibung:Das Haus steht prominent an der Mündung der Kirchgasse in die Dorfstrasse. Es bildet den Kopfbau der traufständigen Bauzeile westlich an der platzartigen Kirchgasse.
Zweigeschossiger gemauerter Wohnteil mit drei eng gesetzten Fensterachsen in regelmässigem Abstand und einer deutlich abgerückten Fensterachse für die "Nebenstuben". Neuere sechsteilige Sprossenfenster mit gefälzten Sandsteingewänden und profilierten Fensterbänken im Erdgeschoss. Der Hauseingang liegt direkt neben der ehemaligen Stalltüre und zeigt ein gestemmtes Türblatt mit doppeltem Rhombenmuster unter schmalem Oblicht.
Über der Schaufassade des Wohnteils wurde zur besseren Belichtung die Sparrenlage angehoben und so eine gerade Dachfläche geschaffen. Der Vorschermen ist verkleidet. Die rückwärtige Dachfläche zeigt die ursprüngliche Disposition mit geknicktem Satteldach und traufseitiger Laube mit ausgesägten Brüstungsbrettern.
Die vom Vorgängerbau stammende gemauerte Giebelfront zeigt ein freistehendes, mit Eckstreben verstärktes Kellergeschoss gegen den Dorfbach mit zwei zu Schiesscharten umfunktionierten horizontalen Kelleröffnungen. Die Fenster der Giebelfront im Erdgeschoss und Obergeschoss wurden vergrössert und weisen Zementgewände auf. Im Dachgeschoss haben sich die ursprünglichen Fensteröffnungen mit Sandsteingewänden erhalten. Das rechte Dachgeschossfenster ist teils unregelmässig gefast und ähnelt dardurch einem gotischen Fenstergewände. Die gequaderte Putzstruktur (Zementputz?) des Sockels mit gefugter Ecklisene an der Hauptfront ist jüngeren Ursprungs.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Roland Grenacher, Gemeindechronik Ittenthal, 1998.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 352 (Abb.664).
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-8/2.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0318-20, Brandkataster Gemeinde Ittenthal, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2402
 

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