INV-ITT903 Hauptstrasse 39, 1581 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ITT903
Signatur Archivplan:ITT903
Titel:Hauptstrasse 39
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Kaisten
Ehem. Gemeinde:Ittenthal (bis 31.12.2009)
Adresse:Hauptstrasse 39
Versicherungs-Nr.:1239
Parzellen-Nr.:2082
Koordinate E:2646734
Koordinate N:1263208
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646734&y=1263208

Chronologie

Entstehungszeitraum:1581
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Ländlicher Oberschichtbau

Dokumentation

Inschriften:1581 (Türsturz)
Würdigung:Über quadratischem Grundriss errichteter spätgotischer Mauerbau mit Wirtschaftsräumen und Gewölbekeller im Erdgeschoss und Wohnräumen im Obergeschoss. Das in seinem Kern ins Jahr 1581 zurückgehende Wohnhaus bewahrt eine zimmermannstechnisch ausgesprochen interessante, russgeschwärzte Dachkonstruktion aus Kiefernholz mit doppeltem liegendem Stuhl, dessen Ebenen durch eine Hängesäulen-Zangenkonstruktion zusammengespannt sind. Das Äussere zeigt eine unregelmässige grossformatige Befensterung aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit gefälzten Sandsteingewänden und profilierten Blockbänken. Der eindrückliche Bau ist mit seiner originalen Bausubstanz von hohem kulturhistorischem Wert und orstbildlich ein unverzichtbarer Bestandteil des historischen Baubestands im Ortskern von Ittenthal.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Kernbau ist am gefasten Sandsteinstichbogen aus Rotbergstein zwischen Scheune und Wohntrakt (ehemalige Südfassade?) mit 1581 datiert. Zwischen den Zahlenpaaren "15" und "81" Kreuz und XX als Basis am Schaft (siehe Fotografie). Russgeschwärzter doppelter liegender Dachstuhl ev. aus derselben Zeit. Vergrösserung der Fensteröffnungen 2. Hälfte. 18. Jh. Innenumbauten mit Einzug von Deckenverstärkungen in Stahl und Innenisolation in den 1980er Jahren. Dachstuhl original erhalten und infolge Abbaus des Splintholzes durch Insekten partiell verstärkt. Im Hausinnern finden sich bemerkenswerte Kachelöfen, welche in den 80er Jahren durch die heutige Besiterschaft zusammengetragen und eingebaut wurden. Schöne kleinteilige Sprossenfenster.
Im Brandkatastereintrag von 1850 sind im unteren und im oberen Stock je eine Wohnung mit Keller, Scheune und Stallung belegt. Besitzer beider Einheiten war Franz Josef Wirt.
Beschreibung:Die nahe an den Bach gerückte, breitgelagerte Giebelfassade des Wohnteils zeigt ortstypische Eckstreben am Kellersockelgeschoss. Das Bruchsteinmauerwerk der Umfassungsmauern wie auch das darüberliegende Fachwerk der Giebel ist verputzt. Ein geknicktes Satteldach mit Aufschieblingen überdeckt an der Westseite eine Obergeschosslaube auf Eichenpfosten mit Brettbalustergeländer. Die Dachkonstruktion besteht aus einer strebengestützten Firstpfette und einem doppelten liegenden Dachstuhl. Die beiden Kehlbalkenebenen sind durch eine Hängesäulen-Konstruktion (Stuhlspange) zusammengebunden, welche üblicherweise dazu verwendet wurde, das Obergeschosse stützenfrei zu halten.
Von der ursprünglichen Binnenteilung des Sockelgeschosses ist der Gewölbekeller erhalten und mit der übrigen Grundrissfläche durch einen neuen Durchstich verbunden. Der Gewölbekeller wurde abgetieft und als Wohnzimmer ausgebaut. Von hier aus wird der grüne Kastenofen im Erdgeschoss (aus dem Nachbarhaus Vers. Nr. 1241) beheizt. An den zugekauften Frieskacheln Hafner- und Ofenmalersignaturen ("J. Andres älter Hafner in Arau" / "J.H. Egli Mahler 1813"; "Wolfgang Schmid Hafner in Gipf" / "H. Egli in Arau 1819"). Das Wohngeschoss im OG ist durch einen Treppenlauf in der westseitigen Laube von aussen und durch eine neue Treppe von innen erschlossen. Querliegender, als Küche genutzter Raum und Zimmerschicht an der Giebelfassade. Bemerkenswerke Böden aus gegenläufig verlegten gesägten Brettern mit Waldkante.
An die rückwärtige Giebelfront schliesst unter einem ungebrochenen Satteldach eine gemauerte Stallscheune des 19.Jh. mit Rundbogentor, Schlusstein und Lünettenfenster an.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Literatur:- Roland Grenacher, Gemeindechronik Ittenthal, 1998.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 200 (Abb.408).
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VI-8/1.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0318-20, Brandkataster Gemeinde Ittenthal, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2403
 

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