Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Pfarrhaus |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 12/13/1963 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1740 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | An der Stelle des im Dreissigjährigen Krieg beschädigten Pfarrhauses erstellten Zimmermeister Hans Jakob Im Hoff und Maurermeister Jakob Klein 1654–1656 einen Neubau; 1691 und 1697 wurde dieser renoviert. 1740 entstand im Auftrag der Olsberger Äbtissin Maria Johanna Von Roll (1676–1757) das heutige Pfarrhaus für 3000 Rheinische Gulden. (Sie liess 1742 auch die ehemalige Stiftsschaffnerei von Olsberg, das heutige Pfarrhaus errichten). Der Grundstein des Magdener Pfarrhauses wurde im Beisein der Äbtissin und des Olsberger Klosterverwalters Johann Michael Reblin vom Beichtvater des Klosters, P. Thadäus Babé, am 27. Mai 1740 eingesegnet (eine Abschrift des in einer Bleikapsel deponierten ausführlichen Grundsteindokuments befindet sich im Pfarrarchiv; Christkath. PfA Magden, Urkunden II). Grössere Reparaturen erfolgten 1811/12, 1825 (u.a. neue Dachlichter, Ersatz von Öfen), 1833/34, 1840 sowie 1891 (Erneuerung des Mauerwerks in der Nordwestecke wegen Versalzung). 1978 Gesamtrenovierung und Dachausbau, 1989 Fenstererneuerung, 2000 Aussenrestaurierung (Farbfassung der Wappentafel und Graufassung der Gewände nach Befund rekonstruiert), 2003 Kellersanierung. |
Beschreibung: | Das Magdener Pfarrhaus ist ein eleganter Barockbau. Es vertritt als eines der frühesten Beispiele unter den Pfarrhäusern des Fricktals eine vornehme Landhausarchitektur französischer Prägung. Vor der Südfassade erstreckt sich in der Tiefe des alten Kirchhofs ein ummauerter Garten, unmittelbar neben der westlichen Schmalseite ragt die Pfrundscheune [MDE007] auf. Der zweigeschossige Baukörper trägt ein hohes Walmdach. Drei in die Fassadenmitte gerückte Fensterachsen prägen die Eingangsfront. Von den schlanken Rechteckfenstern sind jene beidseits des mittig angelegten Hauseingangs vergittert. Einzige Bauzier ist die über dem Portal angebrachte bekrönte Wappentafel. Vergoldete Metallbuchstaben bilden die Buchstabenfolge "MIVRAZO" für Maria Iohanna Von Roll Aebtissin Zu Olsberg und das Baudatum 1740. Die Gartenfassade mit fünf Fensterachsen, von denen die mittleren drei der Raumfolge im Inneren entsprechend in engeren Abständen gesetzt sind. An das Vestibül rechts anschliessend das Treppenhaus an, auf dessen Zwischenpodesten ursprünglich Abtritte eingerichtet waren; barocke Brettbalustergeländer. In beiden Etagen trennt gartenseitig eine dreiachsige Stube zwei seitliche einachsige Kammern. Mit Wulst und Kehlung profilierte Türrahmen und zweiteilige Füllungstüren mit geschmiedeten Beschlägen gehören zum originalen Bestand. Die Parterrestube kann mit einem aus hellblauen Füll- und weissen Frieskacheln aufgesetzten Biedermeier-Kastenofen samt Sitzkunst beheizt werden. Unter der westlichen Haushälfte quer zum First ein tonnengewölbter Keller. Der ostseitig angrenzende Keller mit Balkendecke bezieht sich nicht auf den Grundriss des heutigen Gebäudes und stellt vermutlich ein Überbleibsel des Vorgängerbaus dar. |
Literatur: | - Magden Ortsgeschichte, 2004, S. 251. - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Der Bezirk Rheinfelden, Bern 2011. S. 324–325. |
Inschriften: | 1740 (an Wappentafel und Eckstein); MIVRAZO (Maria Iohanna Von Roll); LAP[is]. ANG[ulare]; an der nordöstlichen Gebäudeecke Eckstein aus Buntsandstein "LAP[is]. ANG[ulare]. MDCCXL". |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24060 |
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