Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Ländlicher Oberschichtbau |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 12/13/1963 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1604 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die aussergewöhnlichen Dimensionen dieses 1604 entstandenen Wohnhauses, das die alte Bausubstanz im Oberdorf bei weitem überragt, deuten auf einen potenten Bauherrn hin, dessen Identität bisher nicht eruiert werden konnte. Die mündliche Überlieferung spricht von einem Zehntenhaus des Klosters Olsberg. Das am Türpfosten angebrachte Mühlrademblem hingegen deutet auf einen wohlhabenden Mühlenbesitzer als Bauherrn, wobei es keinerlei Hinweise gibt, dass an diesem Standort je ein solcher Betrieb existiert hätte. Das überaus stattliche Wohnhaus ist ein charakteristischer Vertreter der im Jurabogen verbreiteten nachgotischen Steinbauten repräsentativer Gestalt, die im 16. Jh. und bis zum Ausbruch des Dreissigjährigen Kriegs (1618), bedingt durch eine Phase wirtschaftlicher Prosperität, entstehen konnten. Spätestens seit Mitte des 19. Jh. ist im Haupthaus eine geschossweise Nutzung aktenkundig. Zwischen 1910 und 1970 war im Erdgeschoss ein Ladenlokal eingerichtet. Dach- und Fenstersanierung 1981. Nordseitig anstossende Scheune 1963 durch ein Wohnhaus mit störend flach geneigtem Satteldach und unpassendem Balkon ersetzt. |
Beschreibung: | Dreigeschossiger Hauskörper unter steil ansteigendem, giebelbündigem Knickdach mit strebengestütztem Vorschermen. Der Hauptbaukörper ist in eine lebhaft gestaffelte Zeilenbebauung aus traufständigen gemauerten Wohnhäusern und niedrigeren, in Mischbauweise erstellten Scheunentrakten eingebunden. Die Strassenfassade ist besonders imposant, da auch der Keller wegen Überschwemmungsgefahr halbgeschossig freisteht. Am Hochparterre und am durch ein fassadenbreites Sohlbankgesims akzentuierten 1. Obergeschoss haben sich als Staffel- oder Kreuzstockfenster aufwändig gestaltete Lichter aus der Bauzeit erhalten. Ihre breit gekehlten Hausteingewände enden in zeittypischen, voluten- und akanthusverzierten Stabfüssen. Das linke Erdgeschossfenster stammt wohl aus dem 18. Jh. Am Sturz des gefasten Schulterbogenportals befindet sich das Baudatum 1604, am rechten Pfosten ein Mühlradrelief. Ein kleines Oberlicht lässt ein wenig Helligkeit in den quer durchlaufenden Flur dringen, der in untere Wohnung erschliesst. Hofseitig gelangt man über eine erneuerte Aussentreppe in die obere, gleichfalls modernisierte Wohnung. Das auch traufseitig nur spärlich belichtete 2. OG weist teilweise russgeschwärzte Balkendecken und Wände auf und diente, wie dies bei dreistöckigen nachgotischen Steinhäusern meist der Fall war, vornehmlich der Vorratshaltung. Gleiches gilt für die praktisch unangetasteten Estrichräume mit eindrucksvollem rauchgeschwärztem Dachgebälk (mehrheitlich aus Eichenholz gezimmerte Sparrenkonstruktion auf liegenden Stuhljochen, die längs durch Andreaskreuze versteift sind). Zwei von Eichenbalkendecken überspannte Keller unter der vorderen Haushälfte. Zusätzlich zum hölzernen Türgericht an der Strassenseite besteht im giebelseitigen, einraumbreiten Anbau aus dem 18. Jh. ein Kellerzugang mit steinernem Rundbogengewände. |
Inschriften: | 1604 (an Türsturz) |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24066 |
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