DSI-MLI005 Hauptstrasse 90, Untere Mühle, 1588 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-MLI005
Signatur Archivplan:MLI005
Titel:Hauptstrasse 90, Untere Mühle
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Möhlin
Adresse:Hauptstrasse 90
Versicherungs-Nr.:52
Parzellen-Nr.:765
Koordinate E:2630831
Koordinate N:1267311
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2630831&y=1267311

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mühle
Epoche / Baustil (Stufe 3):Nachgotik

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1588
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Untere Mühle wird 1390 erstmals erwähnt. Das heute noch existierende Gebäude aus dem Jahr 1588 entstand vermutlich unter Hans Kym, der 1596 als Müller aktenkundig ist. Kurz vor 1778 liess der wohlhabende Müller Johann Urban Kym I. quer zur Getreidemühle einen Ölmühle-Anbau erstellen, der gleichfalls noch besteht. Johann Urban Kym II. veranlasste um 1820/30 eine Modernisierung der Fassaden des Kernbaus im klassizistischen Stil und liess wohl auch die heutige Stallscheune erbauen. 1838 verfügte der Betrieb über zwei Wasserräder in der Getreidemühle und eines in der Ölmühle, 1899 Verbesserung der Mühleneinrichtung. 1949 Betriebseinstellung; um 1950 partieller Dachausbau. 1996 Bau einer Fussgängerpassage anstelle des ehemaligen Radhauses und Rekonstruktion des Wasserrads.
Beschreibung:Mühle und Ölmühlenanbau bilden ein dominantes, riegelartiges Element an der Hauptstrasse, die in einer engen, nach Westen abfallenden Kurve um den Altbau herum geführt wird. Der von der Strasse hart bedrängte Mühlen-Altbau von 1588 tritt in der Ostansicht geländebedingt nur mit eineinhalb Geschossen in Erscheinung und trägt ein abgewalmtes Satteldach. In der Westansicht dominiert die kraftvolle Vertikalität der symmetrisch konzipierten Giebelfassade. Hier überliefert der zweigeschossige, dreiachsige Kernbau mit steilem giebelbündigem Satteldach, flankierenden Strebepfeilern und axialem Rundbogenportal noch wesentliche Elemente spätgotischer Bautradition. Am Scheitel des karniesförmig profilierten Mühlenportals das Baudatum 1588, am rechten Türgewände ein ungedeutetes Steinmetzzeichen. Die rechteckigen Buntsandsteingewände der Fensteröffnungen entstammen wohl dem späten 18. Jh. Teile der klassizistischen Überformung um 1820/30 sind Klebdach und Gipshohlkehle sowie das fein gestufte Türgericht zur Müllerwohnung im Obergeschoss des Kernbaus, die vom ostseitigen Hofplatz her zugänglich ist. Im Oberlichtgitter der Tür die Initialen "JK" für Johann Urban Kym. Im ebenerdigen Mahlraum tragen zwei in Firstrichtung eingezogene Unterzüge die bauzeitliche Balkendecke. Der südliche ruht, abgefangen von einem mit Endwülsten verzierten Sattelholz und einem Paar geknickter Büge, auf einem breit gefasten Eichenholzpfeiler, an dessen Kämpfer die Jahreszahl 1588 eingekerbt ist; die Stützpfeiler des nördlichen Unterzugs sind jünger und teilweise nachträglich verstärkt.
Der Ölmühlenanbau ist als vierachsiger Trakt mit steilem Satteldach rechtwinklig an die südliche Trauffassade des Altbaus angeschoben und fluchtet ostwärts mit diesem. Die talseitige, zweigeschossig ausgebildete Westseite ist hingegen deutlich zurückgesetzt. In der Mitte der südlichen Schmalseite ragt ein Treppenhausrisalit auf, dessen Serlianafenster im Giebel der Mitte des 19. Jh. entstammt. Gut erhaltene, aufwändig gezimmerte dreigeschossige Sparrenkonstruktion auf doppelt liegendem Stuhl; die drei Leergebinde zwischen den Bindergespärren des unteren Stuhls jeweils versteift durch zwei Andreaskreuze.
Inschriften:Baudatum im Scheitel des Mühleportals; ungedeutetes Steinmetzzeichen am rechten Türgewände; im ehemaligen Mühleraum gefaster viereckiger Pfeiler mit Baudatum; Initialen "JK" für Johann Urban Kym im Oberlichtgitter der Tür.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24330
 

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