DSI-OFT001 Säliwald, Burgruine Alt-Wartburg, 12. Jh.-13. Jh. (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-OFT001
Signatur Archivplan:OFT001
Titel:Säliwald, Burgruine Alt-Wartburg
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Säliwald
Parzellen-Nr.:1569
Koordinate E:2636313
Koordinate N:1242606
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2636313&y=1242606

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Burgruine

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:4/22/1966
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):6/25/1949
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:12th cent. - 13th cent.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Auf dem Wartberg standen zwei Burganlagen: Die vordere Wartburg, das heutige Restaurant „Säli-Schlössli“ auf Solothurner Boden, und die südlich davon gelegene hintere Wartburg, auch „altes Säli“ genannt, auf Aargauer Boden. Die hintere Wartburg war eine typische Burg des jurassischen Landadels und hat sich als Ruine erhalten. Eine Besiedelung des Burghügels wird aufgrund von Keramikfunden bereits im 11. Jh. vermutet. Um 1200 wurde vermutlich die erste Steinburg durch die Herren von Ifenthal errichtet. In dieser ersten Bauetappe wurde der Wohnturm auf der nördlichen Hälfte des Felsens, mit einer Zisterne in der Südostecke erbaut. Nach 1250 wurde die Burg gegen Süden um den grossen Bering mit einem Burgtor erweitert. Die Balkenlöcher an der Innenseite weisen auf Holzkonstruktionen hin. Im 14. Jahrhundert scheint der Wohnturm aufgestockt worden zu. Aus dieser Zeit stammt evtl. auch die Binnenmauer, die den Wohnturm gliedert.
Bei der Eroberung der österreichischen Gebiete im heutigen Kanton Aargau durch die Berner wurde die Burg 1415 zerstört und besteht seither als Ruine. 1539 gelangten beide Wartburgen (vordere und hintere) zum Städtchen Solothurn und gehörten bis 1798 zum bernischen Gebiet. 1863 gelangten beide Burgen an Olten. Während die vordere Wartburg „Säli-Schlössli“ 1870 neu erbaut wurde, zerfiel die hintere Wartburg zusehends. In den 1960er wurde zur Rettung der Ruine das Initiativ-Komitee „Pro Wartburg“ von Hugo Müller (Olten) gegründet. Die Anlage wurde archäologisch von Hans Rudolf Sennhauser und Werner Meyer untersucht und konserviert. Die Grabungen konnten in den Jahren 1966/1967 in mehreren Etappen durchgeführt werden. Die Funde sind im Historischen Museum Olten deponiert. Nachsanierungen und Unterhaltsarbeiten wurden in den Jahren 1975, 1982, 1987, 1991 und 2007 durchgeführt.
Beschreibung:Auf einem Felssporn im Säliwald befindet sich die Ruine Wartburg. In Resten erhalten haben sich u. a. der nördlich gelegene Wohnturm (um 1200) und der Bering als südliche Erweiterung (Mitte des 13. Jh.). Ostseitig finden sich Reste eines vorgelagerten Grabens über den der Eingang erreicht wird.
Im südlichen Bering ist sich in der Nordwestecke eine rechteckige Zisterne situiert, die ca. 4,50 m tief in den Felsen gehauen wurde. Im Mittelpunkt dieser Grube befindet sich ein Schacht von 1,5 m Durchmesser. Nordseitig des Berings führt eine Aussentreppe zum ca. 4 m höher gelegenen Wohnturm, dessen Fundamente eine Mauerstärke von 1,80 bis 3,40 m aufweisen. Im Grundriss wird der Wohnturm durch eine 3 m hohe Quermauer geteilt. Balkenlöcher verweisen auf die Geschosshöhe. In diesen Maueraussparungen waren vermutlich vierkantige Holzbalken verankert, die den Unterzug für Bretterlagen bildeten. Im Innern des Wohnturms sind Fundamente einer älteren Zisterne und ein quadratisch gemauertes Pfeilerfundament erhalten.
Die Mauern bestehen aus Bruchsteinquadern des örtlichen Jurakalks, der Mauerkern ist aus unregelmässig geschichteten Steinen und Mörtellagen zusammensetzt. Die Tür- und Fenstergewände hingegen sind aus leichter zu bearbeitenden Sandsteinen gehauen worden.
Literatur:- Die Burgruine Alt-Wartburg im Kanton Aargau, 1974.
- Werner Meyer: Die Burgruine Alt-Wartburg im Kanton Aargau. Bericht über die Forschungen 1966/67. Olten. Freiburg i.Br.: Walter 1974.
- Hugo Müller: Die Wartburgen. Zusammengestellt nach Quellenangaben und mündlichen Überlieferungen von Dr. Hugo Müller Olten. In: Aarburger Haushalt-Schreibmappe. Aarburg: Verlag H. Woodtli & Co. 1966, S. 4–18.
- Werner Meyer: Die Burgruine Alt-Wartburg im Kanton Aargau. Bericht über die Forschungen 1966/67. Olten/Freiburg i.B.: Walter-Verlag 1974.
- Hugo Müller: Aktion zur Rettung der Ruine Wartburg. In: Aarburger Haushalt-Schreibmappe. Aarburg: Verlag H. Woodtli & Co. 1967, S. 8–16.
- Hugo Müller: Ruine Alt-Wartburg. In: Aarburger Haushalt-Schreibmappe. Aarburg: Verlag H. Woodtli & Co. 1968, S. 43–45.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=24954
 

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