Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Rathaus, Stadthaus |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 1/23/1911 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 12/13/1963 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1531 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Ein Stadtrat wird in Rheinfelden 1240 erstmals erwähnt, ein Rathaus an der Marktgasse 1385. In den Erweiterungsphasen von 1389/90 wurden die beiden Ratsstuben errichtet, 1392/93 folgte der Turm, 1395 entstand der dazwischenliegende Ostflügel. 1530 wurde das Gebäude durch Ankäufe zu einer Vierflügelanlage. Beschädigte Teile wiederaufgebaut nach einem Brand 1531 (u.a. neue Fensteranordnung, Dach vollständig erneuert). Im 17. Jh. diverse Erneuerungen und Ausbesserungen in Reaktion auf die Kriegsschäden. Nach der Ernennung von Rheinfelden zum Bezirkshauptort 1803 entstanden neue Räumlichkeiten. Im Westannex wurden ein Gerichtssaal, die Kanzlei und das Archiv der Bezirksverwaltung eingerichtet, 1811/12 erfolgte eine Renovation. 1855 Einbau des Bezirksamtarchivs im westlichen Parterreteil des Rheintrakts durch Maurer Friedrich Gottstein; im östlichen wurden 1889 vier Gefängniszellen eingerichtet. Der Marktgassentrakt wurde 1767 durchgreifend renoviert und um ein Geschoss reduziert. Er erhielt eine einheitliche Fassade und einen neuen Dachstuhl. Der Zugang zum Rheintrakt und Ostflügel wurde 1613/14 neu gestaltet. Im Winkel zwischen den beiden Gebäuden errichtete man eine Freitreppe und die Eingänge im 1. OG erhielten Zierportale. Zu Beginn des 20. Jh. drängte sich eine umfassende Renovierung auf. Zwischen 1908 und 1911 erfolgte die Renovierung durch Curjel & Moser; mit Ausnahme des Ratssaal wurden sämtliche Innenräume weitgehend neu ausgestattet. Der Rheintrakt wurde flussseitig um ein Geschoss aufgestockt, unter partieller Erneuerung der Fassade. Hofseitig rekonstruierte man ebenerdig grosse Rundbogentore. Der Westannex wurde vollständig neu erstellt und dem Rheintrakt angeglichen. Der Ostflügel erhielt ein neues Treppenhaus und der Turm wurde ab dem 2. OG an komplett neu aufgebaut. Am Marktgassentrakt wurde die Hoffassade und das Dach erneuert. Bauteile in schlechtem Zustand wurden durch neugotische Adaptionen ersetzt. 1945/46 Restaurierung der Vorderseite des Marktgassentrakts sowie gotisierende Rekonstruktion der Vorderfront des 1930 erworbenen westlichen Nachbarhauses. 1972 Ausbau des Dachs über dem Rheintrakt, 1975/76 Turmsanierung, 1979 Restaurierung der Vorderfront des Marktgassentrakts. 1995–2008 etappierte Gesamtrenovation (u.a. Nordfassade Rheintrackt, Dachgeschosse). 2006–2008 erhielt der Rheintrakt ein Untergeschoss, das als Mehrzweckraum dient. |
Beschreibung: | Aus der geschlossenen Häuserzeile der Marktgasse ragt auf der Nordseite der mächtige Rathausturm, der das politische Zentrum der Stadt markiert. Von Westen geben die Erweiterung der Marktgasse und die zurückgesetzte Vorderfront des Hauses Nr. 18 den Blick auf die Rathausfassade frei. Die Vierflügelanlage des Rathauses erhebt sich über einem trapezförmigen Grundriss. Die Parzellenbreite (ohne Marktgasse 18) wächst von etwa 22 m an der Gassenseite auf zirka 34m am Rheinufer an. Der geräumige Innenhof mit einer Freitreppe ist von der Marktgasse durch eine Gewölbehalle zugänglich. Der älteste Teil des Rathauses steht vermutlich auf zwei Parzellen, worauf der Raster der benachbarten Häuser schliessen lässt. Der in das Rathaus integrierten westlichen Liegenschaft zur Glocke liegt wahrscheinlich ebenfalls eine Parzelle zugrunde. Die Kellertreppen münden in den Westflügel. Hier befindet sich das Haupttreppenhaus. Das Nebentreppenhaus im Ostflügel setzt im ersten Obergeschoss an, der über die Freitreppe im Rathaushof zugänglich ist. Vom spätgotischen Ratssaal sind aus der Zeit des Wiederaufbaus von 1531/32 die zweitonnige Leistendecke und die Staffelfenster samt Fenstersäulen erhalten. Den nahezu quadratischen Raum überspannt eine Leistendecke aus zwei flachen, mittig aneinander stossenden Knicktonnen, die parallel zur Traufe verlaufen. Die Deck- und Rahmenleisten sind mit Hohlkehlen und Birnstab profiliert. In der Nord- und Südwand öffnen sich gekuppelte dreiteilige Staffelfenster. Ihre kraftvollen Fenstersäulen sind zwischen Sockel- und Kämpferstücke gestellt und steinfarbig gefasst. Die weiten Stichbogen der zweiteiligen rheinseitigen Fensterbahn ruhen auf einem Achtkantpfeiler. Seine vorderen Schrägseiten gehen mit blattartigen Endungen in die Kehlungen von Sockel und Kämpfer über. Den wertvollsten Schmuck der grossen Ratsstube bilden fünfzehn hervorragende Glasgemälde. |
Literatur: | - Taschenbuch der historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, 1912.- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 141-157. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25266 |
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