DSI-RHE019 Bahnhofstrasse 20, Hugenfeldschulhaus, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-RHE019
Signatur Archivplan:RHE019
Titel:Bahnhofstrasse 20, Hugenfeldschulhaus
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Rheinfelden
Adresse:Bahnhofstrasse 20
Versicherungs-Nr.:192, 194
Parzellen-Nr.:988
Koordinate E:2626578
Koordinate N:1267061
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2626578&y=1267061

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):12/13/1963
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Hauptbau dürfte aufgrund der wieder verwendeten Türgewände im frühen 16. Jh. entstanden sein. 1958 entdeckte mittelalterliche Mauern und ein Tonplattenboden lassen darauf schliessen, dass Teile eines älteren Kernbaus integriert wurden. Dem Zufall der Überlieferung verdanken wir folgende Baunachrichten: 1677/78 liess Maria J. F. von Schönau die Fenster eines Saals erneuern. 1702 erwarb Obervogt Ignaz Anton von Grandmont von der Stadt einen südlich angrenzenden Bauplatz und erstellte darauf den bestehenden Anbau. 1757 Bau eines Abtritts an der Gartenseite. Um 1760/70 wurde die Strassenfassade in den Obergeschossen durch Zusammenrücken von jeweils zwei Fensterachsen vereinheitlicht. Gleichzeitig erfuhr die Innenausstattung durch Stuckierungen, Täfelungen und Wandbespannungen eine Aufwertung. Über den Umfang des Anwesens gibt eine Verkaufsurkunde von 1782 Aufschluss. Franz Xaver von Schnorf erwarb die "Behausung samt Stallung, Garten und Hof" und dem gesamten Inventar, sodann ein Ökonomiegebäude mit Krautgarten auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Wenig später schenkte von Schnorf den Besitz seiner Nichte Clara von Hugenfeld. Laut Brandkataster von 1805 besass die "dreistöckige solide Behausung" einen Gewölbekeller und zwei Kamine. Der ebenfalls dreigeschossige Südanbau wies eine gewölbte Stallung auf. Aus dem Nachlass des Chorherrn Franz Xaver von Hugenfeld (†1856) erwarb die Ortsbürgergemeinde Rheinfelden das Haus 1858 und schenkte es der Einwohnergemeinde mit der Auflage, es als Bezirksschulhaus einrichten zu lassen. Der 1859 vom Badener Architekten Caspar Joseph Jeuch projektierte Umbau zog sich bis 1862 hin. Hauptunternehmer war der einheimische Maurermeister Friedrich Gottstein. 1865 erweiterte Robert Moser den Südanbau zu einem L-förmigen Flügel. Dieser wurde 1912/13 nach Westen vergrössert. Gesamtsanierungen 1957/58 (Erneuerung des Treppenhauses, Teilausbau des neu erstellten Dachs) sowie 1994/95.
Beschreibung:Das zweiteilige Hugenfeldhaus steht an der Westseite der Bahnhofstrasse. Der spätbarock-klassizistische Hauptbau tritt strassenseitig mit einer auffallenden Eckquaderung, einem hohen Putzfugensockel und sechs paarweise angeordneten Fensterachsen in Erscheinung. Die stichbogigen Sandsteingewände der Fenster gehen auf die Fassadenregulierung um 1760/70 zurück. Das von einem Sohlbankgesims abgeschlossene Erdgeschoss ist nach Befund in Blautönen gefasst. Die feingliedrigen Segmentbogengewände des Mittelportals und der schmalen vergitterten Seitenfenster sind unter einem bekrönenden Gesims zusammengefasst. Gleichermassen qualitätvoll ist die zweiflüglige Füllungstür; ihr Rautendekor findet sich auch an den Schlagläden der Erdgeschossfenster. In der Stirnseite lassen sich die Fensterachsen der Vollgeschosse dem Umbau von 1859/1862 zuordnen, während das Fensterband im Giebel beim Dachausbau von 1957/58 hinzu kam.
Der L-förmige dreigeschossige Südanbau von 1865, dessen strassenseitiger Flügel ins frühe 18. Jh. zurückgeht, trägt ein flaches Walmdach. Mit Segmentbogenfenstern, Eckquaderung und Sohlbankgesims wurden wesentliche Gestaltungselemente des Hauptbaus übernommen.
Das Innere wird von den angestammten geräumigen Querkorridoren bestimmt, die Jeuch übernahm und statisch mit Unterzügen und Holzpfeilern verstärkte. Die fünf in der Erdgeschosshalle wirkungsvoll neu platzierten spätgotischen Zierportale lassen den früheren Reichtum der Ausstattung erahnen. Die rechteckig gerahmten Schulterbogen-Türgerichte sind mit verschnittenen, teilweise zu blinden Kielbogen geformten kantigen Stab- und Kehlprofilen sowie kerbschnittartig gestalteten Füssen verziert. Das prächtigste Türgewände mit parallelen, kunstvoll überkreuzten Kantstäben befindet sich im zweiten Obergeschoss, wo es 1862 den Eingang zur historischen Sammlung auszeichnete. Der Wohnkomfort des ausgehenden 18. Jh. erlaubt spätbarocke Interieurreste in den beiden östlichen Hauptbau-Eckräumen des ersten Obergeschosses. Hier ist gestemmtes holzsichtiges Knie- und Brüstungstäfer in den Fensternischen mit einer täferartig gestalteten Stuckierung kombiniert. Die erste Schulhausausstattung ist bis auf einige Türen sowie Langriemen- und Tafelparkette verloren.
Literatur:- Rheinfelder Neujahrsblätter, 1958, S. 121.- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011. S. 158-161.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=25272
 

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