Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1910 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Julius Kelterborn |
Würdigung: | Das 1910 fertiggestellte Burgmattschulhaus ist ein weithin sichtbarer, ortsbildprägender Heimatstilbau an prominenter Lage. Das Haus bildet die östliche Platzfront der zwischen Wasentor und Bahnhofquartier gelegenen Burgmatte und orientiert sich mit seiner Länggseite zum Burghügel und auf die Burgmattstrasse hin. Der Entwurf des Basler Architekten Julius Kelterborn vereint auf gelungene Weise eine funktionale innere Grundrissanordnung mit einer romantischen äusseren Erscheinung, wobei die abwechslungsreiche Dachgestaltung im Sinne des Heimatstils besonere malerische Akzente setzt. Der Bau wurde im Innern zurückhaltend erneuert. In der Aula des Dachgeschosses hat sich die bauzeitliche Deckenmalerei mit Tierkreiszeichen erhalten. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Vor dem Neubau der Schule wurden die Kinder in der sogenannten "Alten Schule", einem Gebäude am Markttor, und später im 1834 erbauten Armenhaus im hinteren Wasen unterrichtet. An das Neubauprojekt wagte man sich 1907, als klar wurde, dass die neue Rheinbrücke durch die Kraftwerksgesellschaft Laufenburg bezahlt würde und so nebst der Abgeltungssumme für die Fischereirechte auch die für den Brückenbau reservierten Gelder zur Verfügung standen [1]. Bei den teilweise heftigen Auseinandersetzungen um die Wahl des Architekten spielte die Frage der Turnhallenräumlichkeiten eine wichtige Rolle. Wollte man diese im Schulgebäude integriert haben oder sollten sie in einem separaten Bau neben der Schule realisiert werden? Schliesslich konnte sich der Basler Architekt Julius Kelterborn mit seinem Projekt durchsetzen [2]. Zusammen mit dem Schulhaus wurde eine separate Turnhalle errichtet, welche 1978 dem Neubau der Architekten Otto und Partner AG und Anton Giess, Rheinfelden, weichen musste. Eine Aussenrenovation erfolgte 1985. |
Beschreibung: | Das Schulhaus richtet sich mit seinen Klassenzimmern gegen Osten und Süden und mit seinen Vorzonen und Pausenplätzen gegen Westen und Norden. Seine Längsseite liegt daher nach Süden orientiert dicht an der Winterthurerstrasse. Der dreigeschossige Baukörper erhebt sich über rechteckigem Grundriss und wird von einem mächtigen, steilen Walmdach überdeckt. Mittig an seiner Nordfassade überragt ein schlanker Treppenturm mit kupfergedeckter Glockenhaube die Dachtraufe. Östlich davon erhebt sich ein von der Nord- zur Südfassade durchlaufender, beidseits abgewalmter Quergiebel. Die Fassaden zeigen in regelmässiger Anordnung, zwei- bis vierlichtige Reihenfenster zur guten Belichtung der Schulräume und eine burgenromatische Verkleidung der Erdgeschossmauern mit rustikal behauenen Sandsteinbuckelquadern. Bauschmuck wurde zurückhaltend eingesetzt. Einzelne organisch-ornamentale Reliefs konzentrieren sich auf die Vorhalle an der Westfassade und den Treppenturm und zeigen eine sorgfältige Detaillierung und Materialisierung im Geist der "arts and crafts"-Bewegung. Mit den vierlichtigen Staffelfenstern in den Giebeln lässt der Bau geschickt die Gotik anklingen. Ein Zugang an der Nordseite und ein weiteres Portal mit Loggienvorbau und seitlichen Treppen an der Westfassade erschliessen den L-förmigen Garderoben- und Gangbereich im Innern. Die bauzeitlichen Türen und Gussasphaltböden sind erhalten. Im Saal des Dachgeschosses hat sich die bauzeitliche, in Ocker, Hellblau und Weiss gehaltene Deckenmalerei des Saals erhalten, welche nebst einfacher Ornamentik die Tierkreiszeichen zum Thema hat. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] Laufenburg in Bildern, S. 36; Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd.3, S. 202; Vom Jura zum Schwarzwald, Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Jahrgang 1985, S.19. [2] Der Entwurf reiht sich in eine Folge ähnlicher Bauten im Kanton ein. Vgl. die Schulhäuser Hofmatt in Aarburg (1904), Brittnau (1908) und Kaisten (1912/13). Zu den Architekten vgl. Architektenlexikon der Schweiz, S. 310, 311. |
Literatur: | - Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986. - Laufenburg in Bildern (Ausstellungsschrift des Museumsvereins Laufenburg), Laufenburg 1993 S.35 ff. - Architektenlexikon der Schweiz, Hsg. Dorothee Huber, Isabelle Rucki, 1998. - Vom Jura zum Schwarzwald. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Jahrgang 1985. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2534 |
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