INV-LAU917 Galgenweg 6, 8, 1910 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LAU917
Signatur Archivplan:LAU917
Titel:Galgenweg 6, 8
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Galgenweg 6, 8
Versicherungs-Nr.:1289, 1717
Parzellen-Nr.:2888, 2887
Koordinate E:2645846
Koordinate N:1267241
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645846&y=1267241

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1910
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:Angestelltenhäuser (Bauinventar LAU911, LAU916, LAU917, LAU918)
Direktorenhäuser (Bauinventar LAU910, LAU915)
Kraftwerksanlage (Bauinventar LAU 912)
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Reihenhaus, Zeilenbebauung

Dokumentation

Autorschaft:Emil Faesch (1865-1915)
Würdigung:Die vier Gebäude der Werksiedlung am Galgenrain (Bauinventar LAU911, LAU916, LAU917, LAU918) bilden zusammen mit der Kraftwerksanlage (Bauinventar LAU 912) und den östlich gelegenen Direktorenhäusern (Bauinventar LAU910, LAU915) ein Ensemble von hoher siedlungs- und industriegeschichtlicher Bedeutung. Das mit dem Nachbargebäude Galgenweg 10/12 (Bauinventar LAU918) identische Doppelwohnhaus steht stilistisch dem Heimatstil nahe und bedient sich einer Formensprache, wie sie auch für einen Werkstattbetrieb oder ein Remisengebäude hätte zur Anwendung kommen können. Damit veranschaulicht seine Architektur präzise die Funktion des Gebäudes als Angestelltenhaus und seine Zugehörigkeit zum Kraftwerkbau.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Kraftwerk Laufenburg liess durch den Basler Architekten Emil Faesch (1865-1915) ab 1909 gleichzeitig zum Kraftwerkbau auch Angestelltenhäuser und zwei Direktorenvillen erstellen. Während die Villen in einiger Entfernung vom Kraftwerk rheinaufwärts zu stehen kamen, wurden die Angestelltenhäuser auf dem Plateau direkt oberhalb der Anlage errichtet und mit dieser durch einen Fussweg verbunden. Die vier Baukörper – zwei identische Doppelwohnhäuser für die Angestellten und zwei Solitärbauten wohl für die höhergestellten Meister – bilden mit ihren rückwärtigen Gärten eine homogene Häuserzeile. Sie wurden im letzten Jahrzehnt sukzessive an Private verkauft. Das äussere Erscheinungsbild der Zeile ist gut erhalten. In ihrer Detaillierung zeigen die Häuser aber banalisierende Veränderungen aus verschiedenen Sanierungsphasen. Die rückwärtigen Garagenanbauten unter Flachdach, die Windfänge der Wohnungszugänge und die Verkleidung der auskragenden Volumen in den Gebäudespickeln sind vermutlich spätere Ergänzungen.
Beschreibung:Das spiegelbildlich angelegte Zweifamilienhaus mit Wohnungszugängen an den seitlichen Schmalseiten ist zwar längs zur Strasse orientiert, wird aber von einem breiten Quergiebel an der Strassenfront dominiert. Dieser Quergiebel ist gegenüber dem Längsbau leicht überhöht und läuft gartenseitig über diesen hinaus, so dass im Grundriss eine T-Form entsteht. Die abgewalmten Giebel des Dachs bergen die Wohnräume des Obergeschosses, welches als Fachwerkkonstruktion mit Kniewänden auf dem gemauerten Erdgeschoss sitzt. Dieses ist als Sockelgeschoss mit gekuppelten Stichbogenfenstern mit Kunststeinrahmungen und Blockbänken mural ausgebildet und verputzt und ruht seinerseits auf einem leicht erhöhten Sockelgeschoss mit Kellerfensteröffnungen. An der gartenseitigen Längsseite springt der Baukörper des Quergiebels weit vor. Die dadurch entstehenden Gebäudewinkel werden von zweigeschossigen, im oberen Geschoss auskragenden Nebenräumen unter Flachdächern eingenommen.
Im Innern ist das Haus unter dem Querfirst in zwei spiegelbildliche Wohneinheiten geteilt. Die Hauszugänge liegen beidseits an den Schmalseiten. Über gedeckte Treppenvorbauten gelangt man in einen Längskorridor, der die strassenseitigen Hauptwohnräume und die gartenseitigen Nebenräume erschliesst. Ein parallel zum Korridor angelegter Treppenlauf führt hinauf ins Obergeschoss, welches die Schlafräume enthält. An inneren Ausstattungsteilen haben sich im Haus Nr. 8 neben dem Riemenboden in der Stube eine schöne Wangentreppe und die Zentralfeuerung mit Kachelofen erhalten, welche vom Korridor aus beschickt wird.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Alfred Lüthi, Geschichte der Stadt Laufenburg, Bd. 3, Laufenburg 1986.
- Laufenburg in Bildern (Ausstellungsschrift des Museumsvereins Laufenburg), Laufenburg 1993.
- Architektenlexikon der Schweiz, Hsg. Dorothee Huber, Isabelle Rucki, 1998.
- Vom Jura zum Schwarzwald. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz, Jahrgang 1985.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=2547
 

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