DSI-WIT001 Prähistorische Siedlung und römische Ruine, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-WIT001
Signatur Archivplan:WIT001
Titel:Prähistorische Siedlung und römische Ruine
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wittnau
Parzellen-Nr.:724
Koordinate E:2639233
Koordinate N:1259260
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2639233&y=1259260

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Archäologische Fundstätten
Nutzungstyp (Stufe 2):Siedlung, Höhensiedlung
Epoche / Baustil (Stufe 3):Prähistorisch und Provinzialrömisch

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Einzelfunde von Steinbeilen und Silexwerkzeugen deuten auf eine jungsteinzeitliche Begehung des Dorfgebiets. In der späteren Mittelbronzezeit (um 1400 v.Chr.) dehnte sich am heutigen talaufwärts gelegenen Ortsrand eine Siedlung mit Holzbauten auf einer Fläche von mindestens 6500 m2 aus. Seit 1997 wird der westlich der Kirche gelegene, bereits 1929 bekannt gewordene römische Gutshof erforscht. Das in Stein errichtete Herrenhaus (pars urbana) besass mit beheizbaren Räumen (Hypokaustanlagen), bemalten Wänden und Mosaikböden eine gehobene Ausstattung. Die weiter südlich an der heutigen Kirchgasse entdeckten Strukturen gehörten wahrscheinlich zu Wirtschaftsbauten (pars rustica). Der Gutshof dürfte Ende des 1./ Anfang des 2. Jh. entstanden und – nach mehreren Umbauphasen – in der 2. Hälfte des 3. Jh. aufgegeben worden sein.
Das Refugium auf dem Wittnauer Horn, dem steil aufragenden Hausberg im Westen des Dorfs, ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der Schweizer Ur- und Frühgeschichte. Am Ende der Bronzezeit, um 900 v. Chr., entstand an der ungeschützten Westseite des Hügels eine Verteidigungsanlage mit einem Wallgrabensystem, die nach einem Brand erst in der Eisenzeit, um 600 v.Chr., wieder instandgesetzt wurde.
Innerhalb der geschützten Fläche entlang der Hügelkanten vorgefundene Baustrukturen interpretierten die Ausgräber als Reste von hölzernen Wohnhäusern. Sowohl in der Bronzezeit als auch in der Eisenzeit waren diese bewohnt. Bald nach 500 v.Chr. wurde der geschützte Siedlungsplatz aus unbekannten Gründen nicht mehr benutzt. Die Alemanneneinfälle ab 259 n.Chr. bildeten den Anlass, die zerfallene Anlage durch eine Mauer mit einem Tor und Türmen zu verstärken und so eine Fluchtburg für die Talbevölkerung zu schaffen, deren Belegung spätestens 350 n.Chr. endete. Ein merowingischer Münzschatz deutet darauf hin, dass das Wittnauer Horn im 8. Jh. erneut als Fluchtburg diente.
Beschreibung:Nach 900 v.Chr., somit zum Ende der Bronzezeit, geschah die Befestigung des Wittnauer Horns durch eine mehr als drei Meter hohe Holz-Erde-Mauer. Das Bauwerk gelangte durch ein dichtes Gerüst aus Holzstämmen zu seiner Stabilität, wobei die Zwischenräume mit Steinen und Erde verfüllt waren. Der äussere Abschluss bestand grösstenteils aus Holz. Nachdem diese Mauer einem Brand zum Opfer fiel, wurde sie in der Eisenzeit erneut als Holz-Erde-Mauer wiedererrichtet. Die Reste von Baustrukturen innerhalb der Mauer lassen darauf schliessen, dass es sich um ein Dorf aus hölzernen Wohnhäusern handelte.
Literatur:Das Wittnauer Horn im Kanton Aargau, 1945.
Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 420.
Literatur-Link:https://www.ag.ch/media/kanton_aargau/bks/dokumente_1/kultur/kantonsarchaeologie/sehenswuerdigkeiten_1/BKSKA_Sehenswuerdigkeiten_Wittnauer_Horn.pdf
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=27042
 

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