Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Burgruine |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 8/8/1952 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | No information given |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Seit dem Hochmittelalter gehörte das Gemeindegebiet von Wittnau zum Herrschaftsbereich der Grafen von Homberg-Thierstein-Frick. Diese hatten vermutlich im 10. Jh. am Osthang des Thiersteinbergs ihre Stammburg errichtet. Um 1100 verlegten sie ihren Sitz auf den benachbarten Hügel rund 600m weiter südlich und errichteten dort die Burg Alt-Homberg. 1351 wechselte die Höhenburg in den Besitz der Herzöge von Habsburg-Österreich, die sie 1353 an ihren Verwandten Graf Johann II. von Habsburg-Laufenburg verpfändeten. Bereits drei Jahre später, beim Erdbeben von Basel 1356, wurde sie jedoch zerstört. Obwohl wahrscheinlich danach ein teilweiser Wiederaufbau erfolgte, zerfiel die Anlage allmählich. Die letzte urkundliche Erwähnung stammt von 1534. Ausgrabungen fanden 1869, 1882 und 1884 sowie eine Prospektion der Abfallhalden 1981-1984 statt. Nach dem Aussterben der Grafen von Homberg-Thierstein-Frick gelangte ihr Herrschaftsgebiet um 1325 an die Habsburger. Nach der neuen Reichsordnung von 1491 war Wittnau eine von sieben Vogteien der Obervogtei Fricktal in der vorderösterreichischen Herrschaft Rheinfelden und kam schliesslich 1803 zum Kanton Aargau. |
Beschreibung: | Die ehemalige Burg bestand aus einer Kern- und einer Unterburg. Zwei Halsgräben in Richtung Westen und einen Sporngraben in Richtung Osten schützte sie. Einzigartig für den Schweizerischen Burgenbau ist der innere, äusserst grosse Halsgraben. Vermutlich verfügte die Burg über keinen dominierenden Hauptturm. Die Kernburg wirkt altertümlich und trägt einen dreieckigen Grundriss. Die Bauten finden am Rande des dreieckigen Grundrisses ihren Platz. Die archäologischen Untersuchungen haben ergeben, dass sich im Südteil der Kernburg der romanische Palas mit der Burgküche befand, im Norden war die gotische Burgkapelle angeordnet. Die Ökonomiegebäude befanden sich in der durch einen Hanggraben geschützten Unterburg. Das Fundmaterial übertrifft in Zusammensetzung und Qualität bei Weitem das sonst übliche Fundgut von Burgengrabungen. Ausserordentlich sind die zahlreichen qualitätsvollen Architekturfragmente: romanische Säulen und Halbsäulen mit Würfelkapitellen aus dem Palas sowie hochgotische Masswerkfragmente aus Sandstein aus der Burgkapelle. Als herausragendste Funde gelten ein mehrteiliges Zinnensemble, das Tafelgeschirr der gräflichen Familie, sowie kupfernes Küchengeschirr, das den hochadligen Lebensstandard der Bewohnerinnen und Bewohner von Alt-Homberg in der Mitte des 14. Jh. bezeugt. |
Literatur: | Alt-Homberg, 1984. Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 420-421. |
Literatur-Link: | https://www.ag.ch/media/kanton_aargau/bks/dokumente_1/kultur/kantonsarchaeologie/sehenswuerdigkeiten_1/BKSKA_Sehenswuerdigkeiten_Infotafel_Wittnau_AltHomberg.pdf |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=27048 |
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