Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1938 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Wullschleger, Hugo |
Würdigung: | 1938 nach Plänen des Aarburger Architekten Hugo Wullschleger als Ständerkonstruktion mit Stülpschalung errichtetes Schulhaus. Mit seinem flachgeneigten Satteldach greift der Baukörper die Form des altehrwürdigen Bautypus des Tätschdachhauses auf und verbindet somit eine überlieferte Holzbautradition mit einer zeitgenössisch-modernen Architektursprache. Dem Schulhaus kommt eine lokalgeschichtliche Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das 1938 fertiggestellte Schulhaus entstand nach Plänen des Aarburger Architekten Hugo Wullschleger, der sich nach seinem Studium am Technikum in Winterthur, in Stuttgart und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich während den 1930er Jahre zunächst vor allem dem Schulhausbau widmete. Von 1933-1962 war er aktiv in der Firma seines Vaters, der Robert Wullschleger AG, Hoch- und Tiefbauunternehmung in Aarburg tätig [1]. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde im Nordosten der von Wullschleger gestalteten Schulhausanlage eine rechtwinklig positionierte Turnhalle errichtet. Ende der 1990er Jahre entstand im Südwesten ein Erweiterungsbau. Für beide Neubauten (nicht Teil des Schutzumfangs) orientiere man sich an der Formensprache des Schulhauses von 1938. 2012 fand ebenfalls mit Rücksicht auf den Bestand erneut eine Schulhauserweiterung statt [2]. |
Beschreibung: | Das Abtwiler Schulhaus besteht aus zwei leicht versetzten und ineinander geschobenen, länglichen Baukörpern mit flach geneigten Satteldächern. Damit greift es die traditionelle Form des Tätschdachhauses auf und passt sich der dörflichen Umgebung sowie der lokalen Bautradition an. Die über einem massiven Sockelgeschoss erstellte Ständerkonstruktion ist mit einer horizontalen, überschobenen Bretterverschalung (Stülpschalung) versehen. Während die südöstliche Giebelseite zwei Achsen symmetrisch angeordneter Einzelfenster mit Klappläden besitzt, weisen die Traufseiten im Bereich der Klassenzimmer eine bandartige Reihenbefensterung auf. Die Tendenz zur Vereinfachung von Grundriss und Aufriss in Kombination mit der schlichten Fassadengestaltung zeugen von einer zeitgenössisch-modernen Architektursprache. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Die Entwicklung der Firma Robert Wullschleger AG Aarburg. in: Aarburger Haushalt-Schreibmappe, 1969, S. 54-55, hier S. 54. In den 1930er Jahren hat es Hugo Wullschleger mit Entwürfen für Schulhausbauten bei mehreren Wettbewerben in die oberen Ränge geschafft, so etwa 1937 für die Schul- und Gemeindebauten in Villmergen (Schweizerische Bauzeitung, Bd. 110 (1937), H.3, S. 30.); im selben Jahr für eine Schulhauserweiterung in Rothrist (Schweizerische Bauzeitung, Bd. 110 (1937), H.22, S. 274.) und 1938 für das Schulhaus in Wettingen (Schweizerische Bauzeitung Bd. 112 (1938), H. 25, S. 308.). 1931 baute er das unter dem Namen "Capitol" bekannte erste Warenhaus in Wohlen (Bauinventarobjekt KI-WOH935), das er ganz im Sinne des Neuen Bauens entworfen hatte, und das seinerzeit das modernste Geschäftshaus der Gemeinde darstellte (Neues Bauen im Kanton Aargau 1920-1940, SIA Sektion Aargau, Kanton Aargau, Aargauer Heimatschutz (Hrsg.), Claudio Affolter (Red.), Baden 1996, S. 32). [2] Gemeinde Abtwil, Baugesuchsarchiv: Baugesuch 2012/04. |
Literatur: | - Schweizer Architekturführer, Bd. 2: Nordwestschweiz, Jura, Mittelland, Werk Verlag 1994, S. 87. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0462-0464, Brandkataster Gemeinde Abtwil, 1850-1938. - Gemeinde Abtwil, Baugesuchsarchiv: Baugesuch 2012/04. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28404 |
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