INV-ARI905 Muristrasse 9-13, 17. Jh.-18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ARI905
Signatur Archivplan:ARI905
Titel:Muristrasse 9-13
Bezirk:Muri
Gemeinde:Aristau
Ortsteil / Weiler / Flurname:Althäusern
Adresse:Muristrasse 9, 11, 13
Versicherungs-Nr.:118, 118C
Parzellen-Nr.:128, 119
Koordinate E:2669623
Koordinate N:1238464

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent. - 18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Als Ständerbau zweigeschossig aufgeführtes bäuerliches Wohnhaus, das sich aufgrund mehrerer Jahrzahlen auf alten Dachziegeln wohl noch ins ausgehende 17. Jahrhundert datieren lässt. Das leicht erhöht über dem alten Dorfkern von Althäusern an der Strasse nach Muri gelegene Gebäude besitzt ein weitgehend intakt erhaltenes Ständergerüst, das teils noch liegend eingenutete Bohlen, teils jüngere Flecklingfüllungen (Kanthölzer) zeigt. Es fällt durch seine behäbige Erscheinung mit dem weit herabgezogenen Krüppelwalmdach auf, das an beiden Stirnseiten über weit ausladende Flugsparrenkonstruktionen mit Vordächern (Klebdächern) verfügt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Aufgrund seiner behäbigen Gesamterscheinung und der Konstruktionsart des Bohlenständerbaus könnte das Gebäude noch im 17. oder allenfalls auch im frühen 18. Jh. entstanden sein. Einen Hinweis auf die mögliche Entstehungszeit geben die Jahrzahlen 1660 und 1671, die nebst einer jüngeren Zahl 1768 auf alten Ziegeln gefunden wurden [1]. Im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1850 ist von einem «Wohnhaus mit Tremkeller von Holz unter Ziegeldach» die Rede, das damals auf drei Parteien aufgeteilt war. In den folgenden Jahrzehnten erfuhren alle drei Hausteile mehrere Eigentümerwechsel, doch blieb die Aufteilung noch bis ins frühe 20. Jh. bestehen.
Im Lauf des 20. Jh. erfolgten etliche Umbauten im Inneren. In den heutigen Verhältnissen ist die Liegenschaft auf einen grösseren und einen kleineren Hausteil gegliedert.
Beschreibung:Das bäuerliche Wohnhaus erhebt sich in leicht erhöhter Lage als erstes Haus des alten Dorfkerns von Althäusern an der Strasse von Muri. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bohlenständerbau, der unter einem weit herabgezogenen, geknickten Krüppelwalmdach liegt. In die stirnseitige weit ausladende offene Flugsparrenkonstruktion ist beidseitig jeweils ein Vordach eingepasst, das sich auf lange Büge abstützt. Das Ständergerüst ist in einen mächtigen eichenen Schwellenkranz eingezapft und durch Schwellenschlösser gesichert. Einfach gezahnte Kopfhölzer, von denen einige später entfernt wurden, sorgen für die Aussteifung des Gerüsts. In den oberen Geschossen sind noch bauzeitliche Wandfüllungen aus mächtigen liegenden Bohlen vorhanden. Im Erdgeschoss wurden die Wandfüllungen wohl im 19. Jh. durch aussen bündig eingenutete Flecklinge (Kanthölzer) ersetzt und die bestehenden, grossen Einzelfenster eingebaut. Ursprünglich besassen zumindest die frontseitigen Stuben sicherlich Reihenfenster.
Hangseitig birgt ein weiter Vorschermen eine traufseitige Obergeschosslaube, die mit einer Aussentreppe auch zur Erschliessung des Obergeschosses dient. Auf der nach Osten gerichteten Talseite hat der Baukörper, vielleicht anstelle einer früheren Laube, schon früh eine Erweiterung unter Schleppdach erfahren. An der von der Strasse abgewandten, südlichen Stirnseite ersetzte man die Osthälfte der Erdgeschossfront wohl schon im 19. Jh. durch Mauerwerk. Das heute mit Falzziegeln eingedeckte Dach bewahrt seine geschlossenen Dachflächen.
Das Hausinnere ist heute auf zwei Parteien aufgeteilt, wobei der kleinere Hausteil nur den ostseitigen Teil der nördlichen Haushälfte umfasst, der grössere die gesamte übrige Grundfläche. In seinem Grundriss ist das Innere durch die verschiedenen Umbauten und Besitzteilungen erheblich verändert (gemäss Bauernhausforschung 1989).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Bauernhausforschung 1989.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0466-0468, Brandkataster Gemeinde Aristau, 1850-1938 (alte Vers.-Nrn.: vor 1850: 133, 1850: 151A-C, 1875: 160A-C).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Aristau VIII-2/5 (1989).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotosammlung.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=28614
 

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