Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-AUW925 |
Signatur Archivplan: | AUW925 |
Titel: | Rüstenschwil 1 |
Bezirk: | Muri |
Gemeinde: | Auw |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Rüstenschwil |
Adresse: | Rüstenschwil 1 |
Versicherungs-Nr.: | 188 |
Parzellen-Nr.: | 61 |
Koordinate E: | 2670095 |
Koordinate N: | 1230585 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1848 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
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Dokumentation |
Würdigung: | Freiämter Ständerbau in biedermeierlichen Formen, der 1848 für Josef Burkard errichtet wurde. Das in jüngerer Zeit stark erneuerte Gebäude bewahrt am Äusseren im wesentlichen noch sein Erscheinungsbild mit den zeittypisch strengen und nüchternen Bauformen. Am südlichen Ortseingang des Weilers Rüstenschwil kommt ihm zudem erheblicher Situationswert zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1848 errichtete die im Weiler Rüstenschwil ansässige Familie Burkard ausserhalb des eigentlichen Siedlungskerns westlich der Strasse nach Auw ein neues Gehöft [1]. Im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1850 wird das Gebäude als «2stöckiges Wohnhaus mit 2 gewölbten Kellern nebst Holzschopf mit Schweinställen unter Ziegeldach», im Eigentum von Josef Burkart, Gemeindrath, beschrieben [2]. Im nachfolgenden Eintrag von 1875 wird im Schopfanbau zudem eine «Presse & Obstmühle» erwähnt. In den vergangenen Jahrzehnten erfuhr das Gebäude sukzessive starke Veränderungen. 1981 nahm man eine Innenrenovation vor. 1994/95 erfolgten eine Erneuerung der Freitreppe sowie ein teilweiser Dachausbau zu Wohnzwecken. 2003 fand eine Fassadenrenovation statt, 2007 ein weiterer Dachausbau. 2011/12 wurde der rückwärtige Schopf im gleichen Volumen durch einen analog dimensionierten Neubau zu Wohnzwecken ersetzt. 2013 erfolgte eine Wohnungsrenovation. |
Beschreibung: | Das Wohnhaus erhebt sich in prominenter Lage oberhalb der Strasse am südlichen Ortseingang von Rüstenschwil. Es handelt sich wie bei den Häusern Rüstenschwil 12 und 31 (Bauinventarobjekte AUW926/928) um einen Freiämter Ständerbau in der zeittypisch nüchternen biedermeierlichen Ausprägung, welche sich durch die strenge Achsenbildung der Fassaden und das ungeknickte, nur knapp vorspringende Giebeldach auszeichnet. Heute präsentiert sich das Gebäude stark erneuert. Der zweigeschossige Baukörper setzt auf einem hohen verputzten Mauersockel auf und wird von einem geraden Satteldach mit ausgeschiedenen Giebelfeldern abgeschlossen. Der als Ständerkonstruktion mit Flecklingfüllungen erstellte Oberbau besass seit jeher einen Holzschindelschirm, der 2003 mit einer Aussenwärmedämmung versehen und erneuert wurde. Hauptakzent der dreiachsigen, traufseitigen Strassenfassade ist der mittig angelegte Hauseingang mit vorgelagertem doppelläufigem Treppenaufgang (erneuert). Unter dem Treppenpodest ist ebenerdig das korbbogige Kellerportal zugänglich. Die beiden Stirnseiten sind mit vier eng gestellten Achsen von Einzelfenstern besetzt. Die Giebelfelder zeigen als zeittypisches Gestaltungselement eine lünettenförmige Lüftungsöffnung (Halbrundfenster). Fenstereinfassungen, Fensterflügel und Jalousieläden sind durchgehend erneuert. Der für den Haustypus charakteristische Schopfanbau, der rückwärtig unter einem Quergiebel an das Gebäude stiess und im Sockelbereich die Schweineställen umfasste, ist heute durch einen Wohnhausneubau in gleicher Kubatur ersetzt (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Das durch einen Mittelkorridor erschlossene Hausinnere ist weitgehend modernisiert. Im Sockelgeschoss liegen beidseits des Mittelgangs zwei tonnengewölbte Keller. Das Dach ist eine Sparrenkonstruktion auf liegendem Stuhl (Inneres gemäss Bauernhausforschung 1989). Der ehemalige Hausgarten vor der Südfassade wurde vor einigen Jahren komplett umgestaltet. Die eiserne Einfriedung ist verschwunden. Nördlich erheben sich in einigem Abstand vom Wohnhaus ein älterer Schopf mit gemauertem Sockelgeschoss und hölzernem Oberbau (Vers.-Nr. 189) sowie die stark veränderte Stallscheune (Vers.-Nr. 190, Nebengebäude nicht Bestandteil des Schutzumfangs). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Kurzinventar 1996, wohl gemäss freundl. Mitteilung der Eigentümer. [2] StAAG, Brandkataster Auw. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0470-0472, Brandkataster Gemeinde Auw, 1850-1938 (alte Vers.-Nrn.: vor 1850: 214, 1850: 160, 1875: 184). - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Auw VIII-3/43. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29046 |
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