INV-AUW926 Rüstenschwil 12, 1867 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-AUW926
Signatur Archivplan:AUW926
Titel:Rüstenschwil 12
Bezirk:Muri
Gemeinde:Auw
Ortsteil / Weiler / Flurname:Rüstenschwil
Adresse:Rüstenschwil 12
Versicherungs-Nr.:249
Parzellen-Nr.:96
Koordinate E:2670272
Koordinate N:1230873

Chronologie

Entstehungszeitraum:1867
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Gut erhaltenes biedermeierliches Wohnhaus, das 1867 für die Gebrüder Konrad erstellt wurde. Der Ständerbau, dessen hölzerner Schindelschirm vor einigen Jahren sorgfältig erneuert wurde, zeigt eine zeittypisch strenge Gliederung durch regelmässig verteilte Fensterachsen. In zeittypischer Art wird das Gebäude von einem ungeknickten, nur knapp vorspringenden Satteldach mit ausgeschiedenen Giebelfeldern abgeschlossen. Zusammen mit zwei sehr ähnlichen, etwas stärker veränderten Gebäuden (Bauinventarobjekte AUW925/928) bildet es ein charakteristisches Element der Strassenbebauung im Weiler Rüstenschwil.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Angabe im Brandkataster wurde das Wohnhaus 1867 für die Gebrüder Konrad errichtet und als «Wohnhaus 2stöckig mit Tremkellern u. Holzschopf mit Schweinställen von Holz unter Ziegeldach» beschrieben [1]. Als spätere Eigentümer werden 1875 Josef Konrad, 1880 Johann Villiger, Eichmüller und 1923 dessen Erben genannt. 1880 wird eine neue Trotte aufgeführt, 1882 ein «Ausbau». Eine Jahrzahl 1937, die vor der jüngsten Fassadenrenovation über dem nördlichen Giebellicht abgebracht war, bezog sich wohl auf eine Erneuerung des Schindelschirms.
Ein Innenumbau fand 1972 statt. 2013 erfolgte ein Ausbau des Dachgeschosses zu Wohnzwecken. Im gleichen Zeitraum wurde der Holzschindelschirm abermals erneuert [2].
Beschreibung:Das Wohnhaus ist im Kern des Weilers Rüstenschwil in traufständiger Ausrichtung an die Ostseite der Dorfstrasse gelagert. Wie die Häuser Rüstenschwil 1 und 31 (Bauinventarobjekte AUW925/928) entspricht das äusserlich gut erhaltene Gebäude mit seiner zeittypisch strengen und nüchternen Fassadengestaltung dem Typus des biedermeierlichen Freiämterhauses. Der mit Holzschindeln verrandete Ständerbau mit Flecklingfüllung (Kanthölzer) erhebt sich auf einem gemauerten Kellersockel und wird von einem geraden Satteldach mit ausgeschiedenen Giebelfeldern abgeschlossen. Der zweigeschossige Baukörper ist stirnseitig mit vier und traufseitig mit drei Achsen von Einzelfenstern besetzt, die hölzerne Jalousieläden tragen. Der Hauseingang nimmt die Mittelachse der strassenseitigen Trauffront ein. Er wird von einer doppelläufigen Freitreppe erschlossen, welche noch die schön profilierten alten Sandsteinstufen besitzt, und von einem früher ziegelgedeckten, heute kupfernen Walmdächlein beschirmt wird. Zwei schmale, sorgfältig vergitterte Gangfenster flankieren das bauzeitliche Türblatt, das in Biedermeierformen mit Rauten- und Rosettenmotiven hübsch beschnitzt ist. Der sorgfältig erneuerte hölzerne Schindelschirm ist an der Unterkante mit dem charakteristischen Abwurf versehen und über den Fensteröffnungen zu kleinen Regendächlein angehoben. Das Dach besitzt eine Eindeckung aus Biberschwanzziegeln. Der First wird von zwei hohen Blitzableitern überhöht, die mit Kugel und Windfahne dekorativ ausgestaltet sind. Ausgesägte Trauf- und Ortbretter in der Art des Schweizer Holzstils sind bei der letzten Renovation verschwunden. An die rückwärtige, östliche Traufseite schliesst in einer für den Bautypus charakteristischen Disposition ein quergiebliger hölzerner Schopfanbau an (Hausinneres nicht gesehen).
Der ehemalige Ziergarten ist mit Lärchen und Fichten bepflanzt, wie sie in der Zeit nach 1900 beliebt waren.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] StAAG, Brandkataster Auw.
[2] Pläne im Baugesuchsarchiv.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0470-0472, Brandkataster Gemeinde Auw, 1850-1938 (alte Vers.-Nrn.: 1867: 234, 1875: 240).
- Gemeinde Auw, Baugesuchsarchiv: Umbauten 1972, 2013.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29052
 

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