INV-BEB912A Wegkreuz Schachenweg, 1981 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BEB912A
Signatur Archivplan:BEB912A
Titel:Wegkreuz Schachenweg
Gemeinde:Besenbüren
Ortsteil / Weiler / Flurname:Neumatten
Adresse:Schachenweg
Parzellen-Nr.:75
Koordinate E:2668133
Koordinate N:1240539

Chronologie

Entstehungszeitraum:1981
Grundlage Datierung:Inschrift (Sockel)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Wegkreuz

Dokumentation

Würdigung:1981 angefertigte Kopie eines alten, stark beschädigten Wegkreuzes von 1650, das am alten Kirchweg von Besenbüren nach Bünzen steht. Kulturgeschichtlich bedeutendes Objekt, das die kirchliche Beziehung der beiden Gemeinden bezeugt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Schachenweg diente von alters her als Kirchweg von Besenbüren nach Bünzen und zeigt auch heute noch den alten, kaum begradigten Verlauf. Vor Besenbüren begleiten ihn zunächst drei Birken als Wegmarken. Darauf folgte ein Wegkreuz aus Muschelkalk, das gemäss seiner Inschrift 1650 gestiftet worden war. In den 1960er Jahren, als das Kreuz im Rahmen der Publikationsreihe "Die Kunstdenkmäler der Schweiz" dokumentiert wurde, war es bereits in einem fragmentierten Zustand (siehe Bilddokumentation). Sein auffällig kurzer Querbalken erklärte sich dadurch, dass dessen linker Teil abgebrochen und das verbleibende Balkenende anschliessend in die Mitte verschoben worden war; auch der Kreuzstamm scheint nicht mehr intakt gewesen zu sein. 1981 wurde das Wegkreuz schliesslich durch die Gemeinde erneuert, wobei man sich bei der Gestaltung am Vorgängerkreuz orientierte. Einzig die Weinranken im unteren Teil des Kreuzschaftes fehlen bei der Kopie.
Beschreibung:Das Wegkreuz von 1981 besitzt Kleeblattenden und Reliefs an der Vorderseite. Am Schnittpunkt der Kreuzbalken befindet sich ein kleines Kruzifix flankiert von der Jahreszahl 1650. Die Enden des Querbalkens zieren die personifizierten Darstellungen der Sonne und des Mondes. Über dem Bild des Gekreuzigten erscheint die Kreuzinschrift "INRI" und ein achtzackiger Stern. Die Himmelsgestirne etablierten sich bereits in der frühchristlichen Kunst als ikonographische Komponenten der Kreuzigung Christi und weisen diese als ein Ereignis von kosmischer Bedeutung aus [1]. Der Totenkopf über zwei gekreuzten Knochen am Kreuzstamm kann sowohl als Memento Mori als auch als Schädel Adams interpretiert werden, denn Adams Grab befand sich gemäss den Kirchenvätern bei der Schädelstätte Golgatha unter dem Kreuz Christi [2]. Die Inschrift auf dem quaderförmigen Sockel weist das Wegkreuz als Kopie von 1981 aus.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar Historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS), lokale Bedeutung, Bünzen – Besenbüren – Rottenschwil, AG971.2.
Anmerkungen:[1] Heinrich Laag, "Sonne und Mond", in: Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 4, Freiburg i. B. 1972, Sp. 178-180.
[2] Elisabeth Lucchesi Palli, Géza Jászai, "Kreuzigung Christi", in: Lexikon der christlichen Ikonographie, Bd. 2, Freiburg i. B. 1970, Sp. 606-642.
Literatur:- Jubiläumsbuch. 850 Jahre Besenbüren 1160–2010. Ortsbürgergemeinde Besenbüren (Hrsg.), Zürich 2010, S. 72.
- Georg Germann, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 5, Basel 1967, S.75.
Quellen:- Bauernhausforschung, VIII-6,20
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29166
 

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