INV-BED911 Oberschönenberg 81, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BED911
Signatur Archivplan:BED911
Titel:Oberschönenberg 81
Bezirk:Baden
Gemeinde:Bergdietikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberschönenberg
Adresse:Oberschönenberg 81
Versicherungs-Nr.:81
Parzellen-Nr.:416
Koordinate E:2670247
Koordinate N:1248902

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:In seiner bestehenden Form wohl im frühen 19. Jahrhundert entstandener bäuerlicher Vielzweckbau, der sich am Standort eines bereits 1266 erwähnten Einzelgehöfts im Oberen Schönenberg befindet. Der in Mischbauweise erstellte Wohnteil fällt durch das traufseitige Fachwerk mit verstrebenden Kopfhölzern auf. Er birgt im Inneren noch Teile der alten Ausstattung samt einem Kachelofen, dessen mit Blumen- und Tiermotiven verzierte Sitzkunst 1818 von Hafner Hans Jakob Beier gefertigt wurde. In landschaftlich exponierter Lage im Weiler Oberer Schönenberg kommt dem Hof zudem erheblicher Situationswert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das bestehende Gebäude ist der Nachfolger eines 1266 erwähnten Einzelgehöfts, «das damals durch den Abt von Wettingen an den Zürcher Kantor Conrad von Mure verkauft wurde und 1407 in den Besitz der Kirche Bremgarten gelangte.» [1] Wohl im frühen 19. Jh. dürfte nach den Formen der Fachwerkkonstruktion das bestehende Gebäude entstanden sein.
Im Brandkataster vermerkte sukzessive Wertsteigerungen in den 1920er Jahren lassen sich mit der Modernisierung und Erweiterung des Ökonomieteils in Verbindung bringen, den man in Firstrichtung verlängerte und rückwärtig um einen Quergiebelanbau ergänzte [2]. 1974 erfolgte gemäss Inschrift an der südwestseitigen Trauffassade eine Renovation.
Beschreibung:Der grossvolumige bäuerliche Vielzweckbau ist in landschaftlich exponierter Lage im Weiler Oberer Schönenberg etwas unterhalb der Strassengabelung mit Firstrichtung Nordwest-Südost längs in den Hang gestellt. Er gliedert sich unter einem durchgezogenen, geknickten Giebeldach in einen nach Südosten gerichteten zweigeschossigen Wohnteil und eine im frühen 20. Jh. erneuerte und erweiterte Ökonomie, die nach dem Schema des Mittertennhauses in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall-Futtertenn eingerichtet ist. Der in Mischbauweise erstellte Wohnteil zeigt an den Traufseiten ein einfach gehaltenes Fachwerk, das schmale, geschosshohe Rechteckgefache zeigt und im Obergeschoss mit Kopfhölzern ausgesteift ist. Die rechteckigen Einzelfenster zeichnen im Erdgeschoss der südwestseitigen Stubenfront die innere Aufteilung in Stube und Nebenstube nach; das Obergeschoss ist nur spärlich befenstert. Die vielleicht nachträglich aufgemauerte Stirnseite ist etwas dichter mit Einzelfenstern besetzt und fasst auch den Hauseingang. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt und bewahrt seine vollständig geschlossenen Dachflächen.
Das Hausinnere zeigt einen dreiraumtiefen Grundriss. Der Hauseingang führt in die mittig angelegte Küche. Stube und Nebenstube nehmen das südwestseitige Vorderhaus ein, zwei weitere Zimmer das Hinterhaus. Die für bäuerliche Verhältnisse recht grosszügigen Raumhöhen sind vielleicht mit dem herrschaftlichen Hintergrund des Gehöfts in Verbindung zu bringen. Stube und Nebenstube zeigen eine Ausstattung mit holzsichtigem Weichholztäfer und Balkendecken. In der Stube hat sich ein hübscher grün-schwarz patronierter Kachelofen erhalten. Die etwas ältere Sitzkunst zeigt weisse Frieskacheln mit Blumen, Vögeln und Schmetterlingen. Eine Inschrift an deren Fuss nennt den Hafner Hans Jakob Beier und das Jahr 1818 [3].
Der langgestreckte Ökonomieteil wurde nachträglich in Firstrichtung um einen zweiten Stall und rückwärtig um einen breiten, talwärts gerichteten Quergiebelanbau erweitert.
Anmerkungen:[1] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 9.
[2] StAAG, Brandkataster Bergdietikon.
[3] Nach Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 9.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII), Basel 1995, S. 9.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0037, Brandkataster Gemeinde Bergdietikon, 1899-1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotosammlung.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-BED839.004 Oberschönenberg Nr. 81, Keine Angabe (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29256
 

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