Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1945 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Verkehrs- und Infrastrukturbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Transformatorenstation |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Heimatstil |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Baubüro Aargauisches Elektrizitätswerk |
Würdigung: | Historisierend als Turm mit mächtigem, verputztem Mauerwerk und Käsbissendach gestaltete Transformatorenstation von 1945. Mit seiner Gestaltung ist der Kleinbau ein spätes Beispiel für die Bemühungen, Bauten der Elektrizitätsversorgung als damals noch neue technische Infrastrukturanlagen in ein traditionelles Siedlungsbild einzubinden, wie dies seit dem frühen 20. Jahrhundert vor allem von der Heimatschutzbewegung gefordert wurde. Entsprechend der technisch bedingten vertikalen Anordnung von Transformator, Schaltanlagen und Freileitungen orientierten sich die Formen dabei meist historisierend an der Typologie eines Turms. Als Vertreter einer zunehmend verschwindenden Baugattung kommt dem Transformatorenturm historisch wie baugeschichtlich Zeugniswert zu. Aus technischen Gründen mitten im alten Dorfkern errichtet, bildet er seither ein prominentes Element im Ortsbild. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Transformatorenstationen dienen dazu, die über grosse Distanz vom Elektrizitätswerk herangeführte Mittelspannung auf die für die Haushaltanschlüsse notwendige Niederspannung zu transformieren. Nachdem in Benzenschwil durch die Umstellung der Hochspannungsleitungen von 8 auf 16 Kilovolt eine neue Transformatorenstation notwendig geworden war, wurde der heutige Transformatorenturm 1945 durch das Aargauische Elekrizitätswerk AEW auf Rechnung der lokalen Elektrizitätsgenossenschaft „Elektra Benzenschwil“ erbaut [1]. |
Beschreibung: | Die Benzenschwiler Transformatorenstation steht prominent in der Mitte des alten Dorfkerns, von wo aus ursprünglich oberirdisch die Freileitungen über möglichst kurze Distanz die umliegenden Häuser versorgten. In ihren Formen entspricht sie einem seit den 1920er Jahren vom Aargauischen Elektrizitätswerk realisierten Typenprojekt des sogenannten Turmtransformators, von dem im Kantonsgebiet noch einige weitere Exemplare erhalten sind [2]. Das turmartige Gebäude mit leicht geböschtem Schaft wird von einem Käsbissendach mit verbretterten Giebelflächen abgeschlossen. Wuchtig und massiv gestaltet, verweist es mit seinem rauh strukturierten grauen Putz und den tief eingeschnittenen, abgeschrägten Laibungen merkwürdigerweise auf Formen eines Engadiner Heimatstils der Jahre nach 1900, woran man sich bei der Erarbeitung des aargauischen Typenprojekts offenbar orientierte. Der von einer schweren Brettertür verschlossene Rundbogeneingang öffnet sich auf den eigentlichen Transformator, der heute unterirdisch angeschlossen ist. Unterhalb der Verbretterung sind noch die Verankerungen für die Isolatoren der früheren Freileitungen zu erkennen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Markus Hasler. 100 Jahre Elektra Benzenschwil 1909 2009, [2009]: http://www.elektra-benzenschwil.ch/images/ueberuns/elektra%20jubilumschronik%202009.pdf [2] Vgl. Yvonne Scheiwiller, Trafoturm – Turmtrafo. Schweizer Turmtransformatoren, Drahthüsli, Trafostationen Hommage an eine Architekturform, die nicht mehr gebaut wird, Schwyz 2013, S. 138, sowie die Materialsammlung auf http://www.swisstrafos.ch (Zugriff 7.11.2014). |
Literatur: | - Yvonne Scheiwiller, Trafoturm – Turmtrafo. Schweizer Turmtransformatoren, Drahthüsli, Trafostationen. Hommage an eine Architekturform, die nicht mehr gebaut wird, Schwyz 2013. - http://www.swisstrafos.ch (Zugriff 7.11.2014). |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29520 |
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