INV-BER906 Reinenstrasse 3, 1830 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BER906
Signatur Archivplan:BER906
Titel:Reinenstrasse 3
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Berikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberberikon
Adresse:Reinenstrasse 3
Versicherungs-Nr.:18
Parzellen-Nr.:898
Koordinate E:2671244
Koordinate N:1244428
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2671244&y=1244428

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1830
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammendes Bauernhaus mit intaktem biedermeierlichem Wohnteil, welcher ein zeittypisch nüchternes, straff gegliedertes Fassadenbild aufweist. Das Innere bewahrt eine eigenwillige dreiraumtiefe Grundrisseinteilung mit den Hauptwohnräumen an der Stirnfront und einem rückwärtigen Erschliessungs- und Küchenbereich. Der anschliessende Scheunentrakt ist im Laufe der Zeit mehrfach verändert und erweitert worden. Das stattliche Gebäude ist ein prägendes Element des südlichen Ortsteils Moos, welcher früher eine eigenständige, von Oberberikon leicht abgesetzte ländliche Baugruppe bildete.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das biedermeierlich geprägte Bauernhaus ist in der Michaeliskarte von 1840 bereits verzeichnet, es dürfte kurz zuvor entstanden sein. Von einer kleinen Gruppe grossvolumiger, stirnseitig auf die Reinenstrasse ausgerichteter Gebäude im südlich abgesetzten Ortsteil "Moos" ist es als einziges erhalten geblieben (vgl. Planausschnitt Michaeliskarte in der Bilddokumentation).
Beschreibung:Der breit gelagerte Baukörper ist, um eine Gartentiefe zurück versetzt, in giebelseitiger Ausrichtung an die Reinenstrasse gestellt. Der aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtete zweigeschossige Wohnteil ruht unter einem mittelsteilen, nur knapp vorspringenden Satteldach, das in der zeittypischen Art des Biedermeiers keinen Knick aufweist. Die durch ein Vordächlein geschützte stirnseitige Stubenfront zeigt ein streng komponiertes, vierachsiges Fassadenbild, dessen Axialsymmetrie auch im Kellergeschoss mit dem mittig angelegten Portal und den flankierenden Fensteröffnungen eingehalten wird. Das Giebelfeld ist ebenfalls regelmässig mit zwei Rechtecklichtern und einem darüber sitzenden Rundbogenfenster gestaltet. Zum traufseitigen Hauseingang auf der Südseite gelangt man über eine doppelläufige Treppe mit Sandsteinstufen. Ebenfalls aus Sandstein gehauen sind das fein profilierte rechteckige Türgewände sowie sämtliche, mit Ladenfalz ausgestattete Fenstereinfassungen (mit Ausnahme des erneuerten Küchenfensters). Die Teillaube über dem Hauseingang stellt eine jüngere Zutat dar.
Vom Hauseingang gelangt man in den rückwärtigen Bereich des Hauses mit Erschliessungszone, Küche, Kammer und Treppenhaus. Nach Südwesten zur Strasse hin schliessen in dreiraumtiefer Anordnung die geräumige Stube, eine Nebenstube und eine Schlafkammer an. Die Erschliessung des Obergeschosses mit den Schlaf- und Vorratskammern erfolgt über eine gegenläufige Treppe im rückwärtigen zentralen Hausbereich. Vom Zwischenpodest führt ein Durchgang direkt in den Ökonomieteil. Über einen Innenabgang gelangt man in den quer zum First angelegten, tonnengewölbten Keller. An historischer Wohnungsausstattung sind nebst den Innenwänden und Deckenbalkenlagen schlichte Feldertäfer an Decken und Wänden, bauzeitliche Bretter- und Füllungstüren, die hölzerne Innentreppe und ein jüngerer, grüner Kastenofen erhalten. Das Dach überspannt eine Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl.
Nordöstlich an den Wohnteil schliesst unter durchlaufendem Dachfirst ein geräumiger Ökonomietrakt in der Abfolge Schopf, Tenn, Futtertenn, Stall an. Es handelt sich um eine einfache Gerüstkonstruktion mit vertikaler Bretterschalung.
Literatur:- Margrith Hauser-Gehrig, Erinnerungen an Alt Berikon, Berikon 1992.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Berikon III-2/4.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0079: Brandkataster Gemeinde Berikon, 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29622
 

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