INV-BES905 Villa Reinacherstrasse 13, 1906 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BES905
Signatur Archivplan:BES905
Titel:Villa Reinacherstrasse 13
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Beinwil am See
Adresse:Reinacherstrasse 13
Versicherungs-Nr.:352
Parzellen-Nr.:1497
Koordinate E:2657638
Koordinate N:1235192
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657638&y=1235192

Chronologie

Entstehungszeitraum:1906
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa
Epoche / Baustil (Stufe 3):Historismus

Dokumentation

Würdigung:Villenartig gestaltetes Wohnhaus des Späthistorismus, das 1906 für Zigarrenfabrikant Gottfried Baur errichtet wurde. Das im Grundriss quadratische, zeltdachbekrönte Gebäude, das durch unregelmässig angeordnete Risalite belebt wird, fällt durch die Fassadenmalereien mit Jagdszenen an der Strassenfassade auf. Es ist in der äusseren Erscheinung weitgehend intakt erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde 1906 für Zigarrenfabrikant Gottfried Baur erbaut [1], Teilhaber der von seinem Vater Jakob Baur 1858 gegründeten Fabrik, die zu den kleineren Betrieben ihrer Art in Beinwil gehörte [1].
Beschreibung:Das villenartig gestaltete, späthistoristisch geprägte Wohnhaus steht in einem Gartengrundstück an der Einmündung der Sandstrasse in die Reinacherstrasse. Der zweigeschossige verputzte Mauerbau erhebt sich auf annähernd quadratischem Grundriss über einem hohen Sockelgeschoss und wird von einem steilen Zeltdach abgeschlossen. Für die zeittypische, malerisch-unregelmässige Belebung des ansonsten ungegliederten Baukörpers sorgen spitz übergiebelte Risalite, die sich in unterschiedlicher Anordnung nach allen vier Seiten wenden und von denen drei ebenso wie der Kniestock mit Sichtfachwerk gestaltet sind. Die in Einzel- und Doppelfenster differenzierten Öffnungen werden von geohrten, wohl aus Kunststein gefertigten Gewänden gerahmt. Die hölzernen Jalousieläden wurden vor einigen Jahren beseitigt und teilweise durch Rolläden ersetzt.
Zur Reinacherstrasse wendet sich die nordwestliche Eingangsfront, die zwischen zwei Achsen von Einzelfenstern mittig vom Treppenhausrisalit akzentuiert wird. Das in Sichtfachwerk erstellte Giebelgeschoss ist hier mit Dekorationsmalereien geschmückt, die verschiedene Jagdtiere vor dem Hintergrund grüner Blattranken zeigen; sie sind heute teilweise durch Bewuchs mit Efeu gefährdet. Der ebenerdig im Halbgeschoss gelegene Hauseingang wird von einem glasgedeckten, schmiedeeisernen Vordach beschirmt, dessen wangenartige Konsolen ebenfalls mit Jagdszenen geschmückt sind. Erhalten ist die bauzeitliche Haustür mit hübscher Vergitterung in Jugendstilformen. Die Ostfassade zur Sandstrasse besitzt einen exzentrisch plazierten, breiteren Risalit mit einer Achse von Doppelfenstern. Zur Südostecke hin schliesst hier ein zeittypisch als Holzbau gestalteter doppelgeschossiger Laubenvorbau an. Einfacher gestaltet sind die Süd- und die Westfassade zum Garten mit jeweils zwei Achsen von Einzelfenstern und zusätzlichen kleinen Badezimmerfensterchen an der Westfassade. Das Dach ist mit jüngeren Falzziegeln eingedeckt. Der Firstknauf, der noch in den 1990er Jahren vorhanden war, fehlt heute. Der ursprüngliche, hohe Kamin ist heute durch mehrere Kaminrohre ersetzt.
Hausinneres nicht gesehen.
Der Garten ist in zeittypischer Weise mit einigen hohen Nadelbäumen bepflanzt, die das Haus eng umstehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, BA.05/0067, Bezirksamt Kulm, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1829-1850; CA.0001/0220-0223, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1850-1938.
[2] Vgl. Hektor Ammann et al., Lenzburg – Kulm. Heimatgeschichte und Wirtschaft (Bezirkschroniken des Kantons Aargau, Bd. 3), Zürich / Aarau 1947, Inserateteil, S. 92f.; VAMUS, Datenbank Industriekultur: http://www.vamus.ch/industriekultur/index.cfm, Art. 'Zigarrenfabrik Jakob Baur' (Zugriff 2.12.2016, zur Bauherrschaft).
Literatur:- Staatsarchiv Aargau, BA.05/0067, Bezirksamt Kulm, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1829-1850; CA.0001/0220-0223, Brandkataster Gemeinde Beinwil am See, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29742
 

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