INV-BEW910 Brunnwil 2, 1804 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BEW910
Signatur Archivplan:BEW910
Titel:Brunnwil 2
Bezirk:Muri
Gemeinde:Beinwil (AG, Freiamt)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Brunnwil
Adresse:Brunnwil 2
Versicherungs-Nr.:49
Parzellen-Nr.:896
Koordinate E:2667429
Koordinate N:1231657

Chronologie

Entstehungszeitraum:1804
Grundlage Datierung:Inschrift (Dachgiebel)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:1804 (Dachgiebel)
Würdigung:Steilgiebliges Freiämter Bauernhaus von 1804, das im Ortsbild des Weilers Brunnwil eine prägende Stellung einnimmt. Der über einem hohen gemauerten Kellersockel errichtete Ständerbau weist mit den stirnseitigen Klebdächern auf zierbeschnitzten Bügen und den holzverschindelten Fassaden regionaltypische Merkmale auf. Nach einer kürzlich erfolgten Renovation zeigt es sich in einem intakten, gepflegten äusseren Erscheinungsbild. Das stattliche Bauernhaus bildet mit der zugehörigen freistehenden Scheune eine prominente Hofanlage von erheblichem bau- und nutzungsgeschichtlichem Zeugenwert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine überlieferte Jahreszahl 1804 an der Dachuntersicht des Südgiebels dürfte auf das Baudatum des Hauses verweisen. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1828 wird das Gebäude als "Wohnhaus von Stein und Holz, mit zwei gewölbten Kellern und Ziegeldach" aufgeführt [1]. Damalige Eigentümer waren die Gebrüder Nietlispach, von denen die Liegenschaft 1853 an Josef Rosenberg überging. Die asymmetrische Form des Hauses deutet auf eine nachträgliche seitliche Erweiterung im Verlauf des 19. Jh. hin. Vermutlich um 1900 erhielt das Haus eine Fassadenverkleidung aus rautenförmig verlegten grauen Eternitplatten mit teils farbigen Mustern (vgl. Inventar Bauernhausforschung 1986). Diese wurde anlässlich einer jüngeren Renovation um 2000 wieder entfernt und durch eine traditionelle Holzverkleidung aus Rundschnittschindeln ersetzt.
Beschreibung:Der behäbige Baukörper präsentiert sich als typischer Freiämter Ständerbau aus der Zeit um 1800, mit steilem, geknicktem Krüppelwalmdach und stirnseitigen Klebdächlein, welche auf kerbschnittartig verzierte Büge abgestützt sind. Bedingt durch die Stellung des Hauses im ansteigenden Gelände, tritt der aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführte Gebäudesockel zur Talseite hin auffällig in Erscheinung. Er enthält zwei Gewölbekeller sowie einen Tremkeller, welche über ebenerdige Aussenzugänge erschlossen sind. Der Oberbau ist als Ständerbau vermutlich mit fassadenbündigen Kantholz-Füllungen ("Flecklinge") aufgeführt und seit der jüngsten Fassadenrenovation wieder mit Rundschnittschindeln verkleidet (partielle Ummauerung des Hinterhauses vermutlich jüngeren Datums). Aufgrund der asymmetrischen Dachgestalt ist davon auszugehen, dass hangseitig wohl nachträglich eine Erweiterung stattgefunden hat. In den ursprünglichen Verhältnissen dürfte die südgerichtete Stubenfront aus sechs streng symmetrischen Fensterachsen bestanden haben. Auf diese sechs Achsen bezieht sich denn auch das für die Region des Freiamts typische Krüppelwalmdach. An der Untersicht des südseitigen Krüppelwalms findet sich eine aufgemalte Jahreszahl 1804 mit dem Christusmonogramm IHS (gemäss Bauernhausforschung 1986).
Der heutige Hauseingang liegt im Bereich des hangseitigen Anbaus, wo die Dachfläche bis auf Höhe des Erdgeschosses hinuntergezogen ist und ein Zwerchgiebel zur Belichtung der oberen Räume dient. Die innere Erschliessung erfolgt über einen durchlaufenden Quergang, an den seitlich jeweils drei Räume anschliessen (Hausinneres nicht gesehen; Angaben gemäss Bauernhausforschung 1986).
Vor der südlichen Stubenfront erstreckt sich zur Strasse hin ein Bauerngarten, welcher von einem hübschen schmiedeeisernen Zaun umfriedet ist.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Beinwil Freiamt 1988, S. 88 (No 100); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938.
Literatur:- Beinwil Freiamt – Zeitbilder einer Landgemeinde, Aarau 1988 (Hrsg. Einwohnergemeinde Beinwil/Freiamt).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Beinwil/Freiamt, VIII-4/13.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=29994
 

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