Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-BEW912 |
Signatur Archivplan: | BEW912 |
Titel: | Speicher Brunnwil 10 |
Bezirk: | Muri |
Gemeinde: | Beinwil (AG, Freiamt) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Brunnwil |
Adresse: | Brunnwil 10 |
Versicherungs-Nr.: | 44 |
Parzellen-Nr.: | 876 |
Koordinate E: | 2667320 |
Koordinate N: | 1231610 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1684 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Fassade) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Speicher |
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Dokumentation |
Würdigung: | Zweigeschossiger Ständerbauspeicher von 1684, der mit Zahnschnittfries, Flugsparrendreiecken und Gehrschilddach besondere gestalterische Merkmale aufweist. Das schlank aufragende Gebäude war früher mit einem seitlichen Schopfanbau versehen. Im Rahmen eines grösseren Umbaus 2003 hat man den Kernbau freigestellt und als Kompensation einen eingeschossigen bergseitigen Flachdach-Wohntrakt angefügt. So entstand ein architektonisch überzeugendes Nebeneinander eines historischen Speichergebäudes mit einem zeitgemäss gestalteten Wohnhaus-Neubau. Der Gebäudekomplex entfaltet am westlichen Siedlungsrand von Brunnwil eine erhebliche ortsbauliche Wirkung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Mit einer Datierung von 1684 gehört das Gebäude zu den ältesten Ständerbauspeichern im Freiamt wie auch im gesamten Kantonsgebiet [1]. Im Brandkataster von 1850 wird es als "Speicher mit Tremkeller und Schopf mit Trotte und Rölle, von Holz unter Ziegeldach" aufgeführt, was seine multifunktionale Bedeutung für die Getreidehaltung sowie die Verwertung und Lagerung von Obst herausstreicht [2]. Mit Joseph Rosenberg, Johann Nietlispach und Anna Maria Huber hatten verschiedene Bewohner von Brunnwil Anteil an den Nutzungsrechten. Anlässlich eines grösseren Umbaus von 2003 wurde ein jüngerer seitlicher Schopfanbau eliminiert [3]. Als Kompensation entstand hangseitig ein eingeschossiger Flachdach-Wohnteil, der sich mit seinen traditionell gehaltenen Holzfassaden harmonisch und gleichwohl eigenständig in die Gesamtsituation eingliedert. Eine jüngere rückseitige Speichererweiterung wurde unter Beibehaltung von historischen Bauteilen weitgehend erneuert und in die Wohnnutzung einbezogen. Der alte Speicher-Kernbau aber blieb im ursprünglichen Zustand erhalten und wird heute als Abstellraum genutzt. |
Beschreibung: | Der schlank auftragende Speicherbau ruht auf einem verputzten Mauersockel mit Kellerraum, welcher talseitig über einen ebenerdigen Eingang betreten wird. Er schliesst mit einem steilen, geknickten Gehrschilddach ab, dessen ausladender Vorschermen an der südseitigen Eingangsfront auf Pfettenvorstösse und filigrane Flugsparrendreiecke mit zierbeschnitzten Hängesäulen ("Zürivieri") abgestützt ist. Das zweigeschossig aufgeführte Ständerwerk ist in einen eichenen Schwellenkranz eingezäpft, die Schwellenschlösser sind mit Holznägeln fixiert. Die Wandfüllungen bestehen mehrheitlich aus fassadenbündig eingenuteten Kanthölzern (Flecklingen); bauzeitliche Bohlen finden sich lediglich noch an der Wandpartie über dem Speichereingang, dessen schlichte Rahmung in Gehrung gefügt ist. Unter der vergitterten Lüftungsöffnung verläuft ein Brüstungsbalken mit sorgfältig geschnitztem Zahnschnittfries. Eine Bauinschrift mit der Jahreszahl 1684 und den Initialen "MHE" ist an eher ungewöhnlicher Stelle seitlich in den durchlaufenden Sturzriegel des Fensters eingekerbt. Die Sparrenkonstruktion des intakt erhaltenen Dachgebälks ist im ehemals offenen Giebelfeld auf ein kräftiges stehendes Stuhljoch mit überblatteten Schrägstreben abgestützt, wobei letztere mit dem Ständergefüge der Eingangsfront verbunden sind. Reste von ehemaligen Zugbändern an den Eckständern lassen auf die frühere Existenz von traufseitigen Obergeschosslauben schliessen, welche zur Erschliessung des oberen Speichergeschosses dienten. Spuren von ehemaligen Ausseneingängen sind an beiden Traufwänden noch erkennbar. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. hierzu Räber 1996, S. 370; Räber 2002, S. 394. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938. [3] Gemeindearchiv Beinwil Freiamt, Baugesuchsakten. |
Literatur: | - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1: Freiamt und Grafschaft Baden, Basel 1996, S. 193 (Abb. 330), 771 (Abb. 679). - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 99. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Beinwil/Freiamt, VIII-4/22. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30006 |
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