Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-BEW925 |
Signatur Archivplan: | BEW925 |
Titel: | Winterschwil 2 |
Bezirk: | Muri |
Gemeinde: | Beinwil (AG, Freiamt) |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Winterschwil |
Adresse: | Winterschwil 2 |
Versicherungs-Nr.: | 216 |
Parzellen-Nr.: | 692 |
Koordinate E: | 2668315 |
Koordinate N: | 1232498 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Mittelständisches bäuerliches Wohnhaus aus der Zeit um 1800, das mit der winkelförmig zugeordneten freistehenden Scheune den östlichen Auftakt des ISOS-national geprägten Weilers Winterschwil bildet. Der mit der Stubenfront südwärts zur Strasse blickende kubische Baukörper tritt in unverkleideter Form als Ständerbau mit regionaltypischem Küppelwalmdach und stirnseitigen Klebdächern ortsbildprägend in Erscheinung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Formensprache gemäss dürfte das Haus aus der Zeit um 1800 oder sogar aus dem späteren 18. Jh. stammen. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1828 wird es als "Wohnhaus von Holz mit 4 Tremkellern und Ziegeldach" beschrieben. Damalige Eigentümer waren Leonz und Kornel Kaufman, von denen die Liegenschaft in der Folge an die Familie Rosenberg überging [1]. Zur alten Hofanlage gehörte nebst dem Wohnhaus eine freistehende, ehemals strohgedeckte Scheune, die nach einem Brandfall 1885 durch den heute bestehenden Scheunenbau (Vers.-Nr. 214) ersetzt wurde. Teil der bäuerlich-gewerblichen Anlage war auch ein als Wasch- und Brennhaus genutztes Nebengebäude, in dem ab 1871 für kurze Zeit die erste Käserei von Winterschwil eingerichtet war (ehem. Vers.-Nr. 215; heute durch Neubau Vers.-Nr. 671 ersetzt) [2]. |
Beschreibung: | Das Wohnhaus mit der zugehörigen Stallscheune (Vers.-Nr. 214) bildet den östlichen Auftakt der haufenförmigen Bebauung von Winterschwil. Der zweigeschossige Ständerbau trägt ein steiles, stark geknicktes Krüppelwalmdach, das noch mit traditionellen Biberschwanzziegeln eingedeckt ist. Die westseitige Dachtraufe ist schützend über eine Obergeschosslaube (erneuert) herabgezogen. Die regionaltypischen Klebdächlein ruhen auf kerbschnittartig beschnitzten Bügen. Auf dem verputzten Mauersockel liegt ein eichener Schwellenkranz, in den die geschossübergreifen hochgeführten Eck- und Wandständer eingelassen sind. An der südgerichteten Stubenfront weisen die streng axiale Einzelbefensterung und die fassadenbündig eingefügten Fleckling-Füllungen auf eine nachträgliche Überprägung im 19. Jh. hin. Spuren von Kopfhölzern am südöstlichen Eckständer lassen indessen auf ehemalige Bohlenfüllungen und somit auf ein früheres Entstehungsdatum wohl noch im 18. Jh. schliessen. Das höhere Alter des Gebäudes zeigt sich auch auf der östlichen Traufseite, wo die strenge Fassadensymmetrie durch die zur nördlichen Rückseite hin verschobene Eingangssituation und die unregelmässige Befensterung abgeschwächt wird. Zur Haustür gelangt man über eine zweiläufige Aussentreppe mit Stufen aus Muschelkalk und schlichtem hölzernem Geländer. Die innere Erschliessung erfolgt über einen quer zum First durchlaufenden Mittelgang, an den südseitig die Hauptwohnräume Stube und Nebenstube sowie gegen Norden Küche und ehemalige Vorratskammer anschliessen. Im weitgehend modernisierten Hausinnern hat sich in der Stube ein Einbaubuffet aus Nussbaumholz erhalten (Inneres nicht gesehen; Angaben gemäss Bauernhausforschung 1987). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Beinwil Freiamt 1988, S. 87 (No 45); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938. [2] Zur Entwicklung des Baubestandes im Weiler Winterschwil vgl. Räber 1996, S,. 48-50. |
Literatur: | - Beinwil Freiamt – Zeitbilder einer Landgemeinde, Aarau 1988 (Hrsg. Einwohnergemeinde Beinwil/Freiamt). - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1: Freiamt und Grafschaft Baden, Basel 1996. - Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, 1974, S. 149-161. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Beinwil/Freiamt, VIII-4/48. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30084 |
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