Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-BEW936 |
Signatur Archivplan: | BEW936 |
Titel: | Alpwirtschaft Horben |
Bezirk: | Muri |
Gemeinde: | Beinwil (AG, Freiamt) |
Adresse: | Horben 14 |
Versicherungs-Nr.: | 14 |
Parzellen-Nr.: | 350 |
Koordinate E: | 2667220 |
Koordinate N: | 1230215 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1741 |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Gasthaus, Gasthof |
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Dokumentation |
Würdigung: | Ehemaliges Pächterhaus des klösterlichen Gutsbetriebs von Schloss Horben, in dem später eine Gastwirtschaft eingerichtet wurde. Das steilgieblige Freiämterhaus von 1741 präsentierte sich ursprünglich als stattlicher spätbarocker Ständerbau mit traufseitigen Lauben und charakteristischer Reihenbefensterung. Im 19. Jahrhundert erfuhr es eine klassizistisch-biedermeierliche Überformung mit axialer Befensterung und Schindelschirm. Trotz diversen baulichen Veränderungen und Modernisierungen kommt dem markanten Gebäude nach wie vor ein erheblicher bau- und nutzungsgeschichtlicher Zeugenwert im Kontext mit Schloss Horben und der zugehörigen Kapelle (Kantonale Denkmalschutzobjekte BEW001 und BEW004) sowie dem landwirtschaftlichen Pachtbetrieb zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Alpwirtschaft Horben ist im 1741 erbauten ehemaligen Pächterhaus des zum Schloss Horben gehörigen Gutsbetriebs eingerichtet [1]. Das Schloss selbst war 1700/01 in der Blütezeit des Klosters Muri unter Abt Plazidus Zurlauben (1684-1723) als Erholungsheim für Konventualen am Standort eines bereits bestehenden klösterlichen Sennhofs auf dem Horben errichtet worden; die zugehörige Schlosskapelle datiert von 1730 [2]. Eine alte Zeichnung von Pater Leodegar Meyer (um 1750) und ein Gemälde von Caspar Wolf (um 1765) geben uns wertvolle Hinweise zum früheren Erscheinungsbild des Pächterhauses. Damals präsentierte sich das Gebäude als stattlicher spätbarocker Ständerbau mit steilem Krüppelwalmdach, traufseitigen Lauben, stirnseitigen Klebdächern und breiter südgerichteter Stubenfront, welche mit einer zeittypischen Reihenbefensterung und mit Fallläden ausgezeichnet war (vgl. Bilddokumentation). Erst anlässlich eines grösseren Umbaus in der zweiten Hälfte des 19. Jh. sollte das Gebäude sein heutiges spätklassizistisch-biedermeierliches Erscheinungsbild mit strengen Fensterachsen und einer Fassadenverkleidung aus Rundschnittschindeln erhalten. Wohl zu dieser Zeit wurde vermutlich auch der Quergiebeltrakt angefügt. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1828 wird das Gebäude als "Wohnhaus von Holz mit Tremkellern unter Ziegeldach" aufgeführt [3]. Damaliger Eigentümer war das Stift Muri. Nach der Klosteraufhebung von 1841 wurde das Klostergut auf dem Horben mitsamt Schloss und Kapelle vom Sinser Fürsprech und Nationalrat Peter Suter erworben, welcher Wohnsitz im Pächterhaus nahm. Nach seinem Tod ging das gesamte Schlossgut Horben durch Versteigerung an Bezirksamtmann Kaspar Weber über. 1913 gelangte das Schloss an die Familie Borsinger, während das Pächterhaus 1923 von der Alpgenossenschaft Horben erworben wurde. Diese richtete im Gebäude eine Gastwirtschaft ein, welche in der Folge sukzessive bauliche Erweiterungen und Modernisierungen erfuhr. Als letzter grösserer baulicher Eingriff wurde 2013 auf der Südseite ein Flachdachanbau realisiert [4]. |
Beschreibung: | Das ehemalige Pächterhaus und heutige Gastwirtschaft steht hart an dem von Horben nach Illau und ins luzernische Kleinwangen führenden Fahrweg. Das in der Grundkonstruktion noch auf den spätbarocken Ursprungsbau von 1741 zurückgehende und im 19. Jh. klassizistisch überprägte Gebäude erhebt sich als behäbiger zweigeschossiger Ständerbau unter steilem, geknicktem Krüppelwalmdach sowie stirnseitigen Klebdächern. Die mit Rundschnittschindeln verkleideten Fasssaden weisen eine weitgehend axiale Gliederung vornehmlich mit Einzelfenstern auf. An der östlichen, zur Strasse gerichteten Trauffront befindet sich der alte, über eine doppelläufige Aussentreppe erreichbare Hauseingang, der von schlanken Gangfensterchen flankiert und von einem Drillingsfenster (Serlianamotiv) überhöht wird. Der Hauseingang bewahrt ein hübsches rautenförmig aufgedoppeltes Türblatt mit holzgesprosstem Oberlicht; darüber ist in einem Dreieckgiebel das Wappen von Abt Plazidus Zurlauben aufgemalt. Kennzeichnend für die Fassadenüberprägung im 19. Jh. sind nebst den axial gesetzten Einzelfenstern auch die Drillingsfenster in den beiden Giebelfeldern. Wohl aus dem späteren 19. Jh. stammt der auf feinen Eisenkonsolen ruhende südseitige Balkon mit seinem filigranen Schmiedeeisengeländer. Im mehrfach umgebauten Innern hat sich am Eingang zur Gaststube eine wohl noch aus der Bauzeit des Hauses stammende Tür mit geschweiften Füllungen und Rollbändern erhalten (Inneres gemäss Kurzinventar von 2002). |
Anmerkungen: | [1] Die Bausumme des Pächterhauses betrug 1293fl. 1sch. (Germann 1967, S. 68, mit Quellenangabe). – Eine 1874 konzessionierte Sommerwirtschaft wurde bis 1913 auch im Schloss selber betrieben (Beinwil Freiamt 1988, S. 38; Germann 1967, S. 62). [2] Zur Entstehungsgeschichte und zur wertvollen künstlerischen Ausstattung des denkmalgeschützten Schlosses Horben und der Kapelle vgl. Germann 1967, S. 60 ff. und Beinwil Freiamt 1988, S. 36 ff. [3] Beinwil/Freiamt 1988, S. 89 (No 114); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938. Zur Besitzergeschichte vgl. auch Beinwil-Freiamt 1988, S. 38. [4] Gemeindearchiv Beinwil /Freikamt, Baugesuchssakten. |
Literatur: | - Beinwil Freiamt – Zeitbilder einer Landgemeinde, Aarau 1988 (Hrsg. Einwohnergemeinde Beinwil/Freiamt). - Georg Germann, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band V: Der Bezirk Muri, Basel 1967. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Beinwil/Freiamt, VIII-4/81. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30150 |
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