INV-BIB904 Altes Spittel, 1558 (Dossier (Bauinventar))

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Identifikation

Signatur:INV-BIB904
Signatur Archivplan:BIB904
Titel:Altes Spittel
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Biberstein
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Hist. Name Objekt:Spittel
Adresse:Dorfstrasse 21
Versicherungs-Nr.:47
Parzellen-Nr.:1458
Koordinate E:2648699
Koordinate N:1251683
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2648699&y=1251683

Chronologie

Entstehungszeitraum:1558
Grundlage Datierung:Inschrift Kielbogensturz (Erdgeschossstube im Westteil)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Würdigung:Für das Ortsbild von Biberstein bedeutender spätgotischer Mauerbau aus dem frühen 17. Jahrhundert, welcher mit seiner breitgelagerten, aus zwei Haushälften zusammengesetzten Trauffassade und dem steilen Satteldach den Dorfplatz dominiert. An der westlichen Haushälfte, wo sich die Armenwohnung der Gemeinde befand, wurden bei der letzten Renovation die Staffelfenster wieder hergestellt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die gekehlten Fenstergewände erlauben eine Datierung des Hauses in spätgotische Zeit. Das nicht weit entfernte, nachgotische "Geissenschlössli" (Bauinventarobjekt BIB903) stammt von 1627. Ab den 1840er Jahren richtete die Gemeinde im oberen Geschoss des westlichen Hausteils eine Armenwohnung ein. Das Gebäude wird seither als "Spittel" bezeichnet [1]. Nach der Aussen- und Innenrenovation von 1983/84 wurden auch im westlichen Hausteil Alterswohnungen eingerichtet. Die Dachkonstruktion und der östliche Hausteil waren bereits zuvor vollständig erneuert worden und bewahrt keine nennenswerte Ausstattung mehr.
Beschreibung:Mit seiner südlichen Trauffassade und dem geknickten, allseits nur knapp überstehenden steilen Satteldach dominiert der zweigeschossige, aus zwei Haushälften zusammengesetzte Mauerbau den Dorfplatz. Die westliche Haushälfte ist an beiden Wohngeschossen mit einem Paar dreiteiliger spätgotisch gekehlter Staffelfenstern über durchlaufenden Sohlbankgesimsen ausgezeichnet. Talseitig liegt das Kellergeschoss frei. Ein breites gefastes Rundbogenportal führt in den Keller unter der westlichen Haushälfte. An der westlichen Giebelfront verraten Konsolsteine die Lage eines früheren Streifbalkens für ein Pultdach. Die östliche Haushälfte ist weitgehend modernisiert worden. Hier bestehen die Gewände der Fenster aus Kunststein.
Inneres: Die südliche Traufseite nehmen westliche Eckstuben und je zwei Räume im östlichen Hausteil ein. Im Erdgeschoss des Westteils sind die Leibungsbögen der Staffelfenster gemauert und stützen sich auf eine steinerne, skulptierte Fenstersäule ab. Im Obergeschoss bestehen die stichbogigen Leibungen aus gekrümmten Eichenhölzern, was als ausgesprochene Seltenheit zu bezeichnen ist. Die Sichtbalkendecken beider Räume bestehen aus beschnitzten Balken. Jene im Erdgeschoss tragen Fasen, jene im Obergeschoss zeigen eine breite Fase und begleitende Krallen. Die hölzernen Türstürze zu den benachbarten Räumen sind mit Kielbögen ("Eselsrücken") verziert [2]. Derjenige in der Erdgeschossstube des Westteils ist mit einer eingekerbten Jahrzahl "1558", mit einem Kreuzsybol an der Kielbogenspitze und einer links am Balken angebrachten Zahl "17" versehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Widmer-Dean, 2005, S. 219.
[2] Gemäss Kantonale Denkmalpflege, Planungsakten Biberstein, Aktennotiz A. Schlatter, 25.9.1984.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 122. Abb. 183, S. 326, Abb. 627.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30282
 

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