Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Gasthaus, Gasthof |
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Dokumentation |
Würdigung: | Das frühere Gasthaus "zum Bären" mit angebauter Bäckerei ist ein spätbarocker Mauerbau mit komplexer Baugeschichte, welcher als ortsbaulich wichtiges Gebäude den westlichen Eingang des alten Fleckens markiert. Zum mehrteiligen, abgewinkelten Baukomplex mit steiler Giebelfront gehören eine Scheune (Vers.-Nr. 25) und ein rückwärtiger Schopfbau, welche zusammen mit dem Hauptbaukörper einen seitlichen Hofraum definieren. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1623 wird in den Kirchenbüchern erstmals von einem Tavernenwirt Umiker in Biberstein berichtet. Zu Beginn des 19. Jh. ist auch der Standort des "Bären" am Westausgang des Fleckens, ausserhalb der mutmasslichen mittelalterlichen Stadtanlage, belegt [1]. Stilistisch könnte die stichbogige Befensterung in die Zeit um 1800 zurückreichen. 1875 befand sich das "Tavernenwirtshaus zum Bären" mit "Bäckerei, Speisesaal, Gastzimmer nebst Anbau" in der Hand von Rudolf Matter [2]. Als Gartenwirtschaft diente der Landstreifen auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Das Gasthaus war bis um 1940 in Betrieb. Anschliessend wurde das Erdgeschoss im Westteil zur Wohnung umgebaut und dabei der Ladeneingang durch ein Fenster ersetzt. Weiter kam anstelle eines stichbogigen Fensters ein liegendes Rechteckfenster hinzu. Ab 1987 fand in Etappen eine tiefgreifende Innenrenovation statt. Die Dachkonstruktion über dem Westteil wurde vollständig erneuert. Eine schonende Aussenrenovation erfolgte später. |
Beschreibung: | Das ehemalige Gasthaus "zum Bären" am unteren, westlichen Ortseingang von Biberstein bildet den Auftakt der nördlichen Häuserzeile, welche sich mit bewusst angeordneten, nach Dorfbränden ausgesparten Baulücken bis zum Spittel hinaufzieht. Der geknickte Fassadenverlauf sowie die unterschiedlichen Geschossniveaus und Mauerstärken verdeutlichen, dass sich der Gebäudekomplex aus zwei nacheinander entstandenen, massiv aufgeführten Baukörpern zusammensetzt. Den Mitteltrakt bildet das einstige Gasthaus, dessen Satteldach einen markanten zweiachsigen Quergiebelaufbau zeigt, welcher früher wohl mit einer Abwalmung versehen war [3]. Eine Sparrenkonstruktion auf liegendem Stuhl mit Firstpfette auf Firstsäulenreihe bildet das tragende Gerüst. Die westseitig angefügte ehemalige Bäckerei ist mit einem geknickten Walmdach eingedeckt. Der ehemalige Gasthof zeigt an beiden Vollgeschossen eine Befensterung mit stichbogigen Sandsteingewänden. Die ehemalige Bäckerei bewahrt erdgeschossig ebenfalls Stichbogenfenster und am Obergeschoss holzgerahmte Rechteckfenster mit kräftig profilierten Simsen. Das im Erdgeschoss befindliche Ladenlokal betrat man früher von der Strasse her durch eine Tür mit Stichbogensturz. An die Ostfassade des Gasthofs schliesst ein zweigeschossiger Anbau unter geradem Satteldach an. Früher wurde hier im Erdgeschoss ein Coiffeurladen betrieben. Ein tonnengewölbter Keller erstreckt sich quer zum First. Über die ursprüngliche Raumaufteilung ist wenig bekannt. Die Gaststube soll die strassenseitige Hälfte des Erdgeschosses eingenommen haben, während die hangseitige Haushälfte noch heute aus Kellerräumen besteht (teils mit den originalen Balkendecken). Das Obergeschoss beherbergte einen Saal. Das Innere ist heute vollständig modernisiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] Lüthi 1980, S.14, 35. [2] Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, ZwA 1936.0001/0199 1875 – 1898. [3] Vgl. Stich von Johann Jakob Aschmann, Anfang 19. Jh., in: Widmer-Dean 2005, S. 210. |
Literatur: | - Alfred Lüthi, Bibersteiner Chronik, Biberstein 1980, S. 35 f. - Markus Widmer-Dean, 2005, Biberstein, S. 248. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30294 |
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