Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1805 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Klassizismus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Langgestrecktes, traufständiges Bauernhaus aus der Zeit um 1805, das zusammen mit der schräg gegenüberliegenden ehemaligen Wirtschaft zum Frohsinn (Bauinventarobjekt BIT907) den Auftakt der historischen Bebauung am nordwestlichen Dorfrand bildet. Der streng gegliederte, klassizistische Vielzweckbau hat seinen Charakter trotz der vor einigen Jahren erfolgten eigentumsrechtlichen Aufteilung und Umnutzung des ehemaligen Scheunenteils im Wesentlichen bewahrt. Das sich mit sieben Fensterachsen und auffallend breitem Tenntor stattlich präsentierende Mittertennhaus setzt durch sein intaktes strassenseitiges Erscheinungsbild und die weitgehend ungestörte, mächtige Dachfläche einen wichtigen Akzent und ist für das Ortsbild von grosser Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das grosszügig konzipierte Bauernhaus wurde um 1805 für Johann Müller errichtet [1]. In der Zeit um 1860 wurde darin eine Eigengewächswirtschaft betrieben [2]. Der geräumige Gewölbekeller soll zeitweise als gemeindeeigenes Weinlager gedient haben [3]. In den 1960er Jahren wurde das Hausinnere leicht modernisiert. Die jüngsten Umbauten brachten eine Trennung von Wohn- und Ökonomieteil in zwei separate Einheiten. Tenn und Stall werden seither als Wohnung genutzt (Bruggerstrasse 21), wobei auf der strassenseitigen Fassade sämtliche Fenster-, Tür- und Torformen in ihren bestehenden Einfassungen erhalten geblieben sind. Eine lichtdurchlässige Verschalung aus Holzlatten ersetzt die dekorativ aufgedoppelten Tür- und Torblätter. Die scheunenseitige Giebelfront, ehemals mit vier unterschiedlichen, axial übereinander angeordneten Öffnungen zur Belichtung und Belüftung versehen, wirkt seit dem Ausbrechen von zwei neuen, quer liegenden Fenstern deutlich unruhiger. Die grossflächige Verglasung der rückwärtigen Traufseite ist dagegen kaum einsehbar. Im älteren Wohnteil wurden beidseitig kleine liegende Dachfenster ergänzt. |
Beschreibung: | Das gemauerte Mittertennhaus trägt ein über dem Wohn- und Ökonomietrakt durchlaufendes, ungebrochenes Satteldach. Der wie die Scheune aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführte, klassizistisch straff gegliederte Wohntrakt zählt an der Strassenfassade sieben Achsen rechteckiger Fenster mit gefalzten Muschelkalkgewänden. Aus diesem für Hausteinarbeiten beliebten Material sind auch die Tür- und Toreinfassungen gefertigt. Das breite, korbbogige Tennportal zeigt betonte Bogenanfänger und einen Schlussstein, in den Sockel sind Radabweiser integriert. Die vertikalen Abschnitte der Toreinfassung sind, wie in Birmenstorf recht häufig zu beobachten ist (vgl. Bauinventarobjekte BIT907, BIT912, BIT916, BIT921), mit jenen der benachbarten Türen in einem Werkstück gearbeitet, was die hohe handwerkliche Qualität des Steinmetzhandwerks im frühen 19. Jh. dokumentiert. Als Lüftungsöffnungen der Heubühnen über Tenn und Stall dienen hochrechteckige, steingefasste Schlitze. Neben einer schlichten profilierten Gesimsverdachung über dem Eingang bildet ein zierlicher Zahnfries entlang der verschalten Dachunterseite den einzigen baulichen Schmuck. Das Hausinnere zeigt das übliche Grundrissmuster mit durchlaufendem Quergang neben dem Tenn, strassenseitigem Vorderhaus mit Stube und Nebenstube sowie rückwärtigem Hinterhaus. Der liegende Dachstuhl mit Rafen ist in der gleichen Art wie jener der gegenüberliegenden Wirtschaft zum Frohsinn (Bauinventarobjekt BIT907) konstruiert [4]. Weitere Gemeinsamkeiten finden sich in der Verbindung von Tenn und Futtergangtüre sowie in der vorgezogenen nordwestlichen Giebelwand. Der äusserst geräumige Gewölbekeller verfügt über einen Aussenzugang auf der Rückfront und über einen Innenabgang von der Küche her. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Rudolf 1983, S. 436. [2] Rudolf 1983, S. 533. [3] Freundliche Mitteilung von Frau Müller, Bewohnerin 1997. [4] Hoegger 1995, S. 20. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 12-26. - Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S. 436, 531-538. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-4/24. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30456 |
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