INV-BIT921 Geuggenwegli 17, 1829 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BIT921
Signatur Archivplan:BIT921
Titel:Geuggenwegli 17
Bezirk:Baden
Gemeinde:Birmenstorf (AG)
Adresse:Geuggenwegli 17
Versicherungs-Nr.:105
Parzellen-Nr.:1017
Koordinate E:2661084
Koordinate N:1257023
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661084&y=1257023

Chronologie

Entstehungszeitraum:1829
Grundlage Datierung:Inschrift (Schlussstein Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:1829 IZ (Schlussstein Tenntor)
Würdigung:Das im Mitteldorf einige Meter abseits der Kirchstrasse gelegene Bauernhaus ist ein typisches gemauertes Birmenstorfer Mittertennhaus im nüchternen spätklassizistisch-biedermeierlichen Stil. Trotz eines grösseren Umbaus ist das 1829 erstellte Gebäude in seinem äusseren Erscheinungsbild weitgehend erhalten geblieben. Als zeit- und regionaltypische Merkmale sind die symmetrisch angelegten Fensterachsen am Wohnteil und das markante korbbogige Tennportal anzuführen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Laut Inschrift am Schlussstein des Tenntorbogens wurde das Bauernhaus im Jahr 1829 für Josef Zehnder errichtet. Beim jüngsten Umbau 2003 wurde der bereits zu früherem Zeitpunkt modernisierte Hausteil unter Einbezug des Dachgeschosses in zwei Wohneinheiten unterteilt, während die Scheune als Lagerraum erhalten blieb. Die Erschliessung erfolgt seither auf der rückwärtigen Traufseite, wobei die obere Wohnung über eine neu erstellte, offene Laubenkonstruktion zugänglich ist. Der ehemalige Hauseingang auf der Vorderseite wurde indessen zum Gartenausgang umfunktioniert. An der Fassade tritt die Wohnnutzung des Dachraums in Form eines annähernd quadratischen, raumhohen Fensters in Erscheinung. Die Öffnung, die ein kleines Giebelfenster ersetzt, stellt für diesen die einzige Lichtquelle dar. Die geschlossene Dachfläche wie auch die Dachkonstruktion blieben im Gegenzug wie die Gestaltung der Hauptfassade unberührt.
Beschreibung:Der etwas abseits der Kirchstrasse, inmitten einer Gruppe von Häusern gelegene bäuerliche Vielzweckbau birgt unter dem durchlaufenden geknickten Satteldach (Sparrenkonstruktion mit Aufschieblingen auf liegendem Stuhl) einen fünfachsigen Wohnteil und eine Scheune mit doppeltem Stall. Der Bau ist vollständig in verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt, wie dies seit der Verdrängung der Strohdachhäuser zu Beginn des 19. Jh. üblich war [1]. Der Wohnteil ist mit seiner symmetrischen Hauptfront nach Süden auf den Hofplatz gerichtet, wobei der zentrale Hauseingang zu einem verglasten Gartenausgang umgestaltet ist. Die steinernen Fenstergewände sind mit einem Ladenfalz versehen, ansonsten aber zeittypisch schlicht gehalten. Geschmückt ist einzig das markante, in Muschekalk gehauene Korbbogentenntor, dessen Schlussstein mit den Initialen des Bauherrn "IZ", dem Familienwappen der Zehnder (stehende Korngarbe) und dem Baudatum 1829 skulptiert ist [2]. Als Kapitelle hervorgehoben sind an der Toreinfassung die Bogenanfänger, während an den Sockeln Radabweiser auskragen. Zur Belichtung und Belüftung der Heubühne sind über dem Tenntor und den Ställen hochrechteckige Luken eingelassen. Die hintere Längsseite ist mit holzgerahmten Fenstern bestückt und mit einem eingeschossigen Anbau unter einem Schleppdach versehen. Die Scheunenstirnwand ist mit verschiedenartigen Maueröffnungen unterschiedlichen Alters besetzt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Rudolf 1983, S.435-437.
[2] Dasselbe Wappen findet sich auch am Türsturz des Gasthofs zum Bären (Bauinventarobjekt BIT904), der 1817/18 für Gemeindeammann Johann Jakob Zehnder (1786-1853) erbaut wurde.
Literatur:- Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S.435-437.
- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 12-26 (bes. 22-23).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0039: Brandkataster Gemeinde Birmenstorf 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/15.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30534
 

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