Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1843 - 1844 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Das 1843/44 nach einem Brand der gesamten Häuserzeile errichtete, intakt erhaltene spätklassizistisch-biedermeierliche Kleinbauernhaus nimmt in seiner markanten Eckposition im Ortsbild eine wichtige Stellung ein. Der kompakte zweigeschossige Baukörper ist gemauert und zeigt die für Kleinbauernhäuser geläufige, platzsparende Nutzungskonstellation mit hinter dem Tenn angeordnetem kleinen Stall. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Kleinbauernhaus wurde wie sein weiter östlich stehendes, stark umgebautes Pendant in der Folge eines verheerenden Brandunglücks errichtet, dem am 20. Juli 1843 eine ganze Häuserzeile im Bereich Widegass- Eggstrasse zum Opfer fiel. Betroffen waren 13 Haushaltungen mit 66 Personen aus kleinbäuerlichen Verhältnissen. Um zwischen den neu zu erstellenden Gebäuden den grösstmöglichen Abstand zu erreichen, liess der Gemeinderat die Hausplätze ausmessen und die Grundrisse für die Neubauten (Widegass 6 bis Eggstrasse 15) demgemäss ausstecken [1]. Das Kleinbauernhaus trägt auch nach der jüngsten Sanierung eine Eindeckung aus Biberschwanzziegeln, wobei beidseitig kleine liegende Dachfenster eingelassen sind. Die Fenster weisen wieder eine Sprosseneinteilung auf, die Haustüre wurde bereits zu früherem Zeitpunkt erneuert. |
Beschreibung: | Kompakter, gemauerter Baukörper mit dreiachsigem Wohnteil und nur tenntorbreitem Wirtschaftstrakt unter geradem Satteldach. Von der annähend quadratischen Grundfläche nimmt die Wohnung zwei Drittel ein. Der Rest besteht aus Tenn und Stall, die hier hintereinander angeordnet sind, was bei Kleinbauernhäusern einem gängigen Muster entspricht. Das Gebäude Widegass 6 vertritt genau diesen Bautypus, während das gleichzeitig erbaute, benachbarte Haus Eggstrasse 9 die grosszügigere Aneinanderreihung von Wohnteil, Stall und Tenn zeigt. Das Dach (Sparrendach mit liegendem Stuhl) birgt an der Rückfront eine teils gemauerte, teils bretterverschalte Laube (Badezimmeranbau). Die aus Sandstein gefertigten rechteckigen Fenstergewände sind mit Ladenfalz und kantigem Blockbank ausgestattet. Den Hauptgiebel zieren ein zeittypisches gekuppeltes Rundbogenfenster mit bauzeitlichen Holzläden und eine Lünette. Für die Einfassung des Tenntors und axial darüber gestellten, ehemals mit Holzlamellen versehenen (heute verglasten) Lichts wurde Holz verwendet. Die Erschliessung der Wohnung erfolgt - was eher unüblich ist und durch die besondere Situation in der Strassenkrümmung bedingt sein dürfte - über die südwestliche Stirnfront, die zwei symmetrisch disponierte Fensterachsen zählt. Die drei Erdgeschossfenster der vorderen Traufseite belichten die Stube und Nebenstube im nach Südosten gerichteten Vorderhaus. Rückwärtig befinden sich das Treppenhaus und die Küche. Der quergerichtete Gewölbekeller ist über einen traufseitigen Aussenzugang erschlossen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Rudolf 1983, S. 429, S. 436 (Abb. 125). |
Literatur: | - Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S.429, S. 436 (Abb.125). |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/19. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30546 |
|
Social Media |
Share | |
|