Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1845 - 1846 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | BIT930 |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Mühle |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Klassizismus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Die 1845/46 errichtete Untere Mühle ist Teil der Anlage Lindmühle, die seit dem 14. Jahrhundert bezeugt ist und bereits ab dem 17. Jahrhundert zwei Mühlen umfasste. Der zweigeschossige Mauerbau, der in einem stark gestelzten Kellergeschoss den eigentlichen Mühlenraum beherbergt, trägt ein ungebrochenes Satteldach und zeichnet sich durch eine differenzierte Fassadengliederung mit verschiedenen spätklassizistischen Fensterformen aus. Obwohl der Baukörper durch talseitige Siloanbauten seine imposante Erscheinung zur Reuss hin eingebüsst hat, bildet die Untere Mühle zusammen mit dem oberen Mühlenbau (Bauinventarobjekt BIT930, heute Wohnhaus) ein Ensemble von hoher gewerbegeschichtlicher Bedeutung |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die südöstlich des Dorfs an der Reuss gelegene Lindmühle gehörte 1363 zu jenen Birmenstorfer Gütern, die Königin Agnes von Rudolf von Trostberg erwarb und dem Kloster Königsfelden vergabte [1]. Seit dem 17. Jh. wurde das Wasser des Mühlebachs durch zwei Mühlen an einer oberen und einer unteren Gefällstufe genutzt (vgl. Bilddokumentation). Um 1860 verfügte die Untere Mühle über ein oberes und ein unteres Wasserrad von je ca. 3,5 Metern Durchmesser. Diese wurden um 1890 durch ein einzelnes eisernes Ammann-Rad ersetzt. Nach 1966 erfolgte die Elektrifizierug der Unteren Mühle, die seit 1835 in den Händen der Familie Lehmann lag. Die Obere Mühle (Bauinventarobjekt BIT930), bis 1945 ebenfalls in Lehmannschem Besitz, war bereits um 1955 stillgelegt worden. Verschiedene jüngere Siloanbauten beeinträchtigen heute die Eingangsfront und das reussseitige Erscheinungsbild des markanten Baukörpers. |
Beschreibung: | Die Untere Mühle präsentiert sich als straff gegliederter Baukörper mit vier giebelseitigen und fünf traufseitigen Fensterachsen. Die Mittelachse der talseitigen Stirnfront (heute mit Siloanbauten verstellt) betonen dreiteilige Fenster, bekrönt von einem Giebellicht mit einem für die klassizistische Architektursprache typischen Serlianamotiv (dreigliedriges Fenster mit rundbogig abschliessendem Mittellicht). Auf der gegenüberliegenden Seite wiederholt sich diese Fensterform im Giebelfeld. Der Mühlenraum befindet sich in der talseitigen Haushälfte was eine optimale Ausnutzung des Gefälles erlaubte. Das geländebedingt stark überhöhte Untergeschoss weist auf der fünfachsigen, streng symmetrisch konzipierten Südseite ein axiales Portal mit rundbogigem Oberlicht auf. Die hangseitige Gebäudehälfte beherbergt eine Wohnung. Mühle und Wohnung verfügen hofseitig über einen gemeinsamen Eingang mit einem breiten Rechteckgewände und einer Füllungstüre mit Oblicht und Würfelfries im Louis XVI-Stil. |
Anmerkungen: | [1] Rudolf 1983, S.511-523, mit detaillierter Schilderung der früheren Besitzverhältnisse; Hoegger 1995, S.23. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 12-26. - Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S.511-523. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/4. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30582 |
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