INV-BIW903 Altes Schulhaus, 1841 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BIW903
Signatur Archivplan:BIW903
Titel:Altes Schulhaus
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Birrwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Dorf 14
Versicherungs-Nr.:51
Parzellen-Nr.:691
Koordinate E:2657289
Koordinate N:1237973
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657289&y=1237973

Chronologie

Entstehungszeitraum:1841
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Inschriften:1841 (Eingang)
Würdigung:Das 1841 erbaute Alte Schulhaus ist ein schlichter, wohlproportionierter Mauerbau spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung. Der in seiner äusseren Erscheinung weitgehend intakte Baukörper wendet sich mit seiner symmetrisch ausgebildeten Ostfassade auf den Dorfplatz. Zusammen mit dem neuen Schul- und Gemeindehaus (Bauinventarobjekt BIW904), dem Restaurant "Bären" (Bauinventarobjekt BIW905) sowie dem südlich gelegenen Restaurant "Buurestube" prägt er das historische Zentrum von Birrwil, wo sich einst der Kreuzungspunkt der Hauptverkehrsachsen befand.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Erste Hinweise auf eine Schule in Birrwil finden sich bereits im 16. Jh. [1]. Der Vorgängerbau des Alten Schulhauses befand sich ungefähr an der Stelle des heutigen Gemeindehauses (Bauinventarobjekt BIW904). Als Nachfolger jenes Schulhäuschens wurde 1841 das heutige Alte Schulhaus erstellt. Die Baukosten betrugen 8800 Franken, hinzu kamen das aus den Wäldern von Birrwil bezogene Bauholz sowie 20 Tage Gemeinwerk pro Bürger [2]. Im Brandkataster wird das Gebäude 1842 als "Schulhaus von Stein, zwei Stok hoch mit Ziegeldach und gewölbtem Keller" neu registriert [3]. 1862 sind "Verbesserungen" und der Einbau einer Wohnung verzeichnet. 1892 wurde das Schulhaus mit einer "vortrefflichen Warmwasserheizung", gespendet vom Textilindustriellen Emil Steiner-Nussbaum, ausgestattet [4].
1948 erfolgte ein grösserer Umbau, bei dem das Gebäude wohl seinen rückwärtigen Treppenhausanbau mit Sanitäreinrichtungen erhielt. Anlässlich eines Dachausbaus wurden am südlichen Giebelfeld grössere Fenster eingebaut.
Beschreibung:Der kompakte, traufbetonte Baukörper erhebt sich als zweigeschossiger Mauerbau unter geradem, nur knapp vorspringendem Satteldach, das noch mit doppelt verlegten Biberschwanzziegeln eingedeckt ist. Die fünfachsige Hauptfassade ist nach Osten zum Dorfplatz orientiert. Der in der Mittelachse gelegene Vordereingang ist über eine zweiläufige Treppe mit schmiedeeisernem Geländer erschlossen. Unter der Eingangstreppe befand sich früher der Eingang in den Gewölbekeller (heute vermauert).
Die streng axial gesetzten Fenster verfügen über gefalzte Rechteckgewände aus Muschelkalk. Das ebenfalls in Muschelkalk gehauene Türgericht weist eine profilierte Verdachung sowie einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1841 und dem Birrwiler Gemeindewappen auf. Die beiden Stirnseiten zeigen jeweils drei regelmässig angelegte Fensterachsen. Im nördlichen Giebelfeld ist noch das originale Zwillingsfenster mit aufgesetzten Lünetten erhalten (südliches Giebelfeld anlässlich des Dachstockausbaus verändert). Der bestehende Kellenwurfverputz wie auch die aufgeputzten Eckquader dürften aus der Zeit um 1900 stammen, ebenso die Füllungstür mit vergitterten Lichtern am östlichen Haupteingang. Vermutlich der Umbauphase von 1948 zuzuordnen ist der breit proportionierte rückwärtige Querfirstanbau mit Treppenhaus und Sanitäreinrichtungen
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Zur Schulgeschichte von Birrwil vgl. Keller 1963, S. 77-83; Hintermann 1985, S. 49.
[2] Hintermann 1985, S. 49.
[3] Staatsarchiv Aargau, BA.05/0068, CA.0001/0225-0227: Brandkataster Gemeinde Birrwil, 1829-1938.
[4] Keller 1963, S. 62.
Literatur:- Willi Hintermann, Birrwil 1185-1985, eine kleine Dorfgeschichte, Birrwil 1985.
- Oskar Keller, Birrwil, eine heimatkundliche Darstellung, Birrwil 1963.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 54.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05/0068, CA.0001/0225-0227: Brandkataster Gemeinde Birrwil, 1829-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30738
 

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