| Ansichtsbild: |
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Chronologie |
| Entstehungszeitraum: | 1908 |
| Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
| Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
| Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
| Nutzungstyp (Stufe 2): | Schul- und Gemeindehaus |
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Dokumentation |
| Autorschaft: | Hans Giger, Reinach (Architekt) |
| Würdigung: | Nach Plänen des Reinacher Architekten Hans Giger errichtetes Schul- und Gemeindehaus von 1907/08. Der für die damaligen Verhältnisse modern wirkende Jugendstilbau nimmt eine markante, ortsbildprägende Stellung auf der Nordseite des Dorfplatzes ein. Die monumentalen Fassaden zeigen eine sorgfältige, lebendige Gliederung mit aufwendig bearbeiteten Hausteinelementen. In den Einzelformen und der Gestaltung der Bauplastik zeigt das Gebäude grosse Ähnlichkeit mit der ebenfalls von Rudolf Giger erbauten Alten Turnhalle von Beinwil am See (Bauinventarobjekt BES902) [1]. |
| Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Schul- und Gemeindehaus wurde 1908 ungefähr an der Stelle eines früher bestehenden Schulhäuschens erbaut, welches nach dem Bau des heutigen Alten Schulhauses (Bauinventarobjekt BIW903) in ein Privathaus umgewandelt und 1905 abgebrochen worden war. Die Pläne für den Neubau lieferte der Reinacher Architekten Hans Giger, der kurze Zeit später auch für den Bau der "Alten Turnhalle" in Beinwil am See (Bauinventarobjekt BES902) verantwortlich war. Der Eintrag ins Brandkataster erfolgte 1909 als "Gemeinde- und Schulhaus von Stein mit Ziegeldach" [2]. Im Laufe der Zeit haben diverse Umbauten und Modernsierungen im Innern stattgefunden. |
| Beschreibung: | Das als Gemeinde- und Schulhaus errichtete Gebäude bildet den nördlichen Abschluss des Dorfplatzes, an dessen Westseite das Alte Schulhaus von 1841 steht (Bauinventarobjekt BIW903). Der über einem hohen Mauersockel aufragende stattliche Baukörper ruht unter einem schwach geneigten Walmdach, das wohl nachträglich einen lukarnenartigen Aufbau erhielt. Die monumental wirkenden Fassaden sind geschossweise unterschiedlich ausgestaltet. Der Gebäudesockel besteht aus einem rustizierten Quadermauerwerk aus gelblichem Sandstein, das mit quadratischen Lichtöffnungen und mit einem grossen Rundbogenportal besetzt ist. In seiner Gestaltung hebt sich der Sockel deutlich von den hellen, mit einem feinen Kratzputz versehenen Wandflächen des Oberbaus ab. Dieser wird in der Horizontalen durch ein umlaufendes Gurtgesims aus Muschelkalk gegliedert. Die stichbogigen Fenstergewände des für die Gemeindeverwaltung bestimmten Hochparterres zeigen aufwendig gearbeitete Hausteingewände. Demgegenüber weist das Obergeschoss, welches bis 1975 den Gemeindesaal beherbergte, für die Entstehungszeit "moderne" gewändelose Rundbogenöffnungen auf. Die zu Zweier- und Dreiergruppen zusammengefassten Fensterbögen sind auf stämmige ionische Säulen abgestützt. Die Instrumentierung der Fassade bis hin zur Ausgestaltung der Volutenkapitelle bei den Säulen entspricht derjenigen der 1909 erstellten "Alten Turnhalle" von Beinwil am See (Bauinventarobjekt BES902).
Den Haupteingang auf der westlichen Schmalseite beschirmt ein hoher Portalvorbau, welcher auf zwei kräftige Pfeiler aus Sandsteinquadern abgestützt ist. Die originale zweiflüglige Füllungstür mit quadratischen Feldern und Rosettenschnitzereien umrahmt ein rechteckiges Granitgewände. Im Innern ist das Treppenhaus mit Granitstufen und kräftigem eisernem Geländer noch im Originalzustand erhalten.
Schulzimmer und Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung grösstenteils modernisiert. |
| Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
| Anmerkungen: | [1] Von Hans Giger stammen auch die 1900/01 erbaute Villa "Beata" in Reinach (Bauinventarobjekt REI922) und die Villa Fischer von 1904 in Boniswil (Kantonales Denkmalschutzobjekt BON002).
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0225-0227: Brandkataster Gemeinde Birrwil, 1850-1938. |
| Literatur: | - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 54.
- Oskar Keller, Birrwil, eine heimatkundliche Darstellung, Birrwil 1963. |
| Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0225-0227: Brandkataster Gemeinde Birrwil, 1850-1938. |
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URL for this unit of description |
| URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30744 |
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