INV-BOS907 Forellenweg 2, 1852 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BOS907
Signatur Archivplan:BOS907
Titel:Forellenweg 2
Bezirk:Muri
Gemeinde:Boswil
Adresse:Forellenweg 2
Versicherungs-Nr.:84
Parzellen-Nr.:2706
Koordinate E:2666210
Koordinate N:1239379
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666210&y=1239379

Chronologie

Entstehungszeitraum:1852
Grundlage Datierung:Inschrift (Kachelofen); Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:BOS941, BOS942
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa

Dokumentation

Autorschaft:Johann Keusch, Boswil (Baumeister)
Inschriften:"1852" am Kachelofen
Würdigung:Das 1852 für Viktor Huber erbaute herrschaftliche Wohnhaus ist das Hauptgebäude eines stattlichen ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs mit freistehender Scheune (Bauinventarobjekt BOS942) und Nebengebäude (Bauinventarobjekt BOS941). Der charakteristische Biedermeierbau mit quergiebligem Treppenhausrisalit besticht durch seine zeittypisch nüchterne, straffe Fassadengliederung sowie die sorgfältigen Hausteinarbeiten. Das Innere bewahrt wesentliche Teile des bauzeitlichen Intérieurs wie tannene Täferstuben und Kachelöfen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Mauerbau wurde möglicherweise nach Plänen des renommierten einheimischen Baumeisters Johann Keusch für den Bauherrn Viktor Huber errichtet. Als Planautor kommt auch Joseph Notter in Frage, von dem sich im Gemeindearchiv einige Baupläne, unter anderem der 1839 datierte Plan für einen nicht ausgeführten Schulhausbau, erhalten haben. Der Kachelofen aus der Boswiler Hafnerwerkstatt Notter mit der Jahreszahl 1852 stammt aus der Erbauungszeit des Hauses.
Beschreibung:Der kompakte zweigeschossige Baukörper unter Satteldach weist giebelseitige Klebdächer in Traufhöhe auf. So entsteht ein umlaufendes verschaltes Vordach, welches die axial befensterten Fassaden gegen oben abschliesst. Die darüber ausgeschiedenen verputzten Giebeldreiecke sind über dem Fensterpaar mit zusätzlich typisch biedermeierlichen Lünetten besetzt, welche den Estrichraum belichten. Der mit Muschelkalksteinplatten verkleidete Gebäudesockel, die gefälzten Sandsteingewände und dunkelgrüne Fensterläden verleihen den ansonsten schmucklosen Fassaden eine deutliche Gliederung.
Der Baukörper besitzt an seiner westlichen Trauffassade einen auffälligen dreigeschossigen Treppenhausrisalit. Dieser überragt mit seiner halbgeschossig versetzten Befensterung die Traufe des Hauptbaus und schliesst unter einem Quergiebel mit Klebdach und Lünette. Seine Front ist mit zwei schmalen flankierenden und einem mittleren Fenster symmetrisch aufgebaut. Die schmalen Rechteckfenster des Treppenhauses zeigen den Standort von ehemaligen Abtritten (heute Abstellkammern) an, die beidseits der Treppenpodeste zugänglich sind. An beiden Schmalseiten des Risalits führen Türen ins Innere. Die südliche ist mit einer Hausteinrahmung aus Sandstein und einer profilierten Gesimsbekrönung als Haupteingang ausgezeichnet. Das vierfeldrige Türblatt stammt aus der Bauzeit und bewahrt über dem Kämpfer ein verglastes Oblicht.
Den Sockel des des stattlichen Gebäudes nehmen zwei ostseitig zugängliche, grosse Gewölbekeller mit Kreuzgratgewölben ein. Die innere Erschliessungszone besteht aus einem grosszügigen Vorplatz im Risalit und einer breiten zweiläufigen Treppe, die den vorderen Teil der mittigen Raumschicht im Hauptbaukörper einnimmt. Dieser ist im Grundriss dreigeteilt: Zimmer und Stuben liegen gegen Norden und Süden, die Fortsetzung der Mittelzone hinter der Treppenanlage dient als Gang mit Einfeuerungsöffnungen, ostwärts schliesst die Küche an.
In den Stuben ist das Wand- und Deckentäfer aus Nadelholz vollständig erhalten. Eine eingebaute Uhr und ein verglastes Schränkchen als Supraporte verdeutlichen die wohlhabende Stellung des Bauherrn. Der aus grünen Kacheln aufgesetzte Ofen in der Stube und Nebenstube im Hochparaterre ist signiert mit "Joseph Notter, Hafner in Bosswil 1852". Als Besonderheit ist im Ofensockel ein Panzerschrank mit Eisentür eingebaut. Im zweiten Geschoss steht ein jüngerer, grün glasierter Ofen mit reliefierten Kacheln und eingebauten Schubladen unter der Sitzkunst.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30972
 

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