INV-BRG922 Villa Kapuzinerhügel 10, 1927-1928 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BRG922
Signatur Archivplan:BRG922
Titel:Villa Kapuzinerhügel 10
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Bremgarten (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Kapuzinerhügel
Adresse:Kapuzinerhügel 10
Versicherungs-Nr.:500
Parzellen-Nr.:4382
Koordinate E:2667929
Koordinate N:1244505

Chronologie

Entstehungszeitraum:1927 - 1928

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Moritz Graf, Architekt, Wohlen (Fassadenpläne); Edmund Schedle, Baumeister, Bremgarten
Würdigung:1927 durch den Bremgarter Baumeister Edmund Schedle für seine eigene Familie erbaute Villa, deren Fassadenentwurf vom Architekten Moritz Graf aus Wohlen stammte, während die übrigen Pläne vom Bauherrn selbst gezeichnet waren. Das Gebäude, das sich mit dem Krüppelwalmdach und den durch Klebdächer ausgeschiedenen Giebelfeldern an heimische Vorbilder anlehnt, ist in neobarocken Formen der 1920er Jahre gehalten. Zusammen mit dem Nachbarhaus Kapuzinerhügel 12 (Bauinventarobjekt BRG921) bildet die gepflegte Villa eine kleine Baugruppe von zwei fast gleichzeitig erbauten repräsentativen Wohnhäusern, zu denen in etwas grösserer Distanz noch die überaus stattliche Villa Gutzwiller von 1912 sowie das Haus Birrenbergstrasse 10 (Bauinventarobjekte BRG919/920) hinzukommen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Villa wurde 1927 durch den Bremgarter Baumeister Edmund Schedle für seine eigene Familie erbaut. Mit Ausnahme der Fassadenansichten hatte Schedle die Baueingabepläne selbst gezeichnet; für erstere zog er hingegen den Architekten Moritz Graf aus Wohlen bei, der im Jahr zuvor schon die Villa Nauer an der Oberebenestrasse 6 (Bauinventarobjekt BRG910) projektiert hatte [1]. Zusammen mit der benachbarten, nur kurz zuvor erbauten Villa Kapuzinerhügel 12 sowie dem villenartigen Mehrfamilienhaus Birrenbergstrasse 10 (Bauinventarobjekte BRG921/920) setzte die Villa die Bebauung des Kapuzinerhügels fort, die ihren Anfang 1902 mit der prachtvollen Villa Gutzwiller (Bauinventarobjekt BRG919) genommen hatte.
Beschreibung:Die in neobarocken Formen der 1920er Jahre gehaltene Villa erhebt sich in einem gepflegten Gartengrundstück auf dem Kapuzinerhügel, wo sie zusammen mit ihrer nur wenig früher erbauten Nachbarin Kapuzinerhügel 12 (Bauinventarobjekt BRG921) eine Zweiergruppe von repräsentativen Wohnhäusern bildet. Der über einem hohen Sockelgeschoss aufragende zweigeschossige Baukörper trägt ein steiles, geschwungenes Krüppelwalmdach, dessen Giebelflächen in Anlehnung an die Dachform des «Freiämterhauses» aus dem 18./19. Jh. mit Klebdächern ausgeschieden sind. Die verputzten Umfassungsmauern sind gemäss Baubeschrieb über dem aus Betonmauerwerk erstellen Sockelgeschoss aus Tuffsteinen aufgeführt. Sie zeigen im Putz eine differenzierte Pilastergliederung, welche im Erdgeschoss gequaderte, in den Obergeschossen gefelderte Pilaster zeigt und den ganzen Bau in einen straffen orthogonalen Raster einbindet. Die nach Nordwesten gerichtete Eingangsfront dominiert der wuchtige, die Traufe durchstossende und mit einem Tonnendach versehene Treppenhausrisalit. Diesem entspricht in der Gartenfassade ein leicht vorspringender Mittelrisalit, der im Erdgeschoss von einer halbkreisförmigen Veranda und im Dach von einer Gaube, wiederum mit Tonnendach, akzentuiert wird. Das segmentbogenförmige Giebelfeld ist mit einem heute stark ausgebleichten Sonnenemblem gefüllt. An der zur Stadt gerichteten nördlichen Stirnseite springt erdgeschossig ein Standkerker vor, der im Obergeschoss einen Balkon trägt. Der Hauseingang liegt im einspringenden Winkel neben dem Treppenhausrisalit an der Westfassade und wird von einem säulengestützten Vordach beschirmt. Die gedrungen proportionierten Fenster werden von Rechteckgewänden gerahmt, die nach barocken Vorbildern lippenförmig profilierte Simse besitzen; die Jalousieläden sind wohl erneuert. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt.
Das Innere gruppiert sich um den Vorplatz des grosszügig bemessenen Treppenhauses, unter dem schon zur Bauzeit eine Garage Platz fand. Die Hauptwohnräume öffnen sich mit polygonalen bzw. halbrunden Ausbuchtungen auf den Garten; ein direkter Gartenausgang existiert nicht (nach Bauplänen; Inneres nicht gesehen).
Der Garten besitzt eine sorgfältig gestaltete Einfriedung mit Mauerpfosten, deren glatte Putzoberfläche an den Aussenseiten mit Feldern in Besenwurf akzentuiert sind; der Lattenzaun ist erneuert.
Anmerkungen:[1] Pläne im Baugesuchsarchiv. Die eingereichten Fassadenpläne von Graf zeigen ein steiles, geknicktes Walmdach und wurden augenscheinlich nicht ganz direkt umgesetzt.
Quellen:- Stadt Bremgarten, Baugesuchsarchiv: Baupläne 1927.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31488
 

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