INV-BRI928 Speicher Mättenwil, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BRI928
Signatur Archivplan:BRI928
Titel:Speicher Mättenwil
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Brittnau
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mättenwil
Adresse:Bögligasse 342
Versicherungs-Nr.:342
Parzellen-Nr.:1388
Koordinate E:2636056
Koordinate N:1233313

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Unmittelbar nördlich des Alten Schulhauses (Bauinventarobjekt BRI927) stehender hölzerner Speicher wohl aus dem späteren 18. Jahrhundert. Der zweigeschossige Bohlenständerbau mit Obergeschosslaube und Fusswalm zeigt eine schlichte Gestaltung mit zurückhaltendem spätbarockem Zierwerk. Das Gebäude ist in weitgehend unverändertem Zustand erhalten, wird aber durch jüngere Anbauten in seiner Gesamterscheinung etwas beeinträchtigt. Wertvoller Zeuge der auf Getreideanbau basierenden bäuerlichen Selbstversorgerwirtschaft im schweizerischen Mittelland.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Den spätbarocken Zierformen nach zu schliessen, dürfte das Speichergebäude aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. stammen. Es gehört zur nördlich benachbarten bäuerlichen Liegenschaft Vers.-Nr. 343, welche 1912 nach einem Brandfall erneuert wurde. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird der Kleinbau als "Speicher von Holz, mit Ziegeldach", in Besitz von Samuel Kunz, aufgeführt [1].
In den heutigen Verhältnissen ist die Gesamtwirkung des Speichers durch jüngere Schopfanbauten etwas beeinträchtigt. Vor einiger Zeit wurde das Gebäude zurückhaltend instandgesetzt (Ersatz der wetterseitigen Laubenverschalung, Abdichtung des Daches).
Beschreibung:Der ehemalige Kornspeicher steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Alten Schulhaus (Bauinventarobjekt BRI927), mit dem es durch einen jüngeren Zwischenbau verbunden ist (nicht Teil des Schutzumfangs). Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bohlenständerbau mit umlaufendem Laubenkranz, dessen Eingangsfront nach Norden zum zugehörigen Bauernhaus Mättenwil 343 gerichtet ist. Das mit alten biberschwanzziegeln eingedeckte Giebeldach ist stirnseitig in Form eines Fusswalms über die Laubengänge hinweggeführt. Mit Ausnahme des eichenen Schwellenkranzes, der einem Mauersockel aus Bruchsteinen aufliegt, ist das gesamte Speichergehäuse aus Nadelholz gefertigt. Verblattete Kopfhölzer dienen zur Aussteifung der mit liegenden Bohlen ausgefachten Wände. Der umlaufende Laubengang liegt auf den Vorstössen der Bundbalken auf und wird durch Büge mit karniesartigen Zierformen zusätzlich gestützt. Auf der Eingangsseite sind die Bodenbretter zu einem kleinen Podest vorgezogen, wo sich auch der traufseitige Treppenaufgang zur Laube befindet. Die Brüstungshölzer des Laubengangs sind kräftig profiliert, die Laubenpfosten mit einer Zierfase nach unten verjüngt und mit ausgesägten Brettbügen ausgestattet, die Brüstungsbretter mit Eierfasen verziert. Ebenfalls ein kräftiges Profil zeigt der Sturz des unteren Speichereingangs, dessen Türblatt aus stehenden Brettern und breitem aufgedoppeltem Rahmenfries in originaler Form erhalten ist.
Beim Dachgerüst handelt es sich um eine stuhllose Sparrenkonstruktion mit über Eck gestellter Firstpfette und Aufschieblingen. Letztere ruhen auf Flugpfetten, welche von den Laubenpfosten getragen werden.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
Literatur:- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 36.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31710
 

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