INV-BRI938 Stöckli Liebigen, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BRI938
Signatur Archivplan:BRI938
Titel:Stöckli Liebigen
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Brittnau
Ortsteil / Weiler / Flurname:Liebigen
Adresse:Pfaffhauserstrasse 302
Versicherungs-Nr.:302
Parzellen-Nr.:436
Koordinate E:2637379
Koordinate N:1232537

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Stöckli

Dokumentation

Würdigung:Äusserlich gut erhaltenes Stöckli-Wohnhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, das als spätklassizistischer Mauer- und Fachwerkbau mit straff gegliederten Fassaden und bernisch geprägtem Mansarddach in Erscheinung tritt. Das stattliche Nebengebäude gehört zu einer ansonsten stark veränderten Hofanlage in Unterliebigen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das aus dem frühen 19. Jh. stammende Stöckli ist Teil einer alten Hofanlage in Unterliebigen, die 1766 von Hans Jacob Wälchli um 4800 Gulden an Urs Haudenschild verkauft worden war [1]. 1820 besass Anna Maria Hürzeler, geb. Wälchli, die eine Hälfte des Hofs und Samuel Lerch die andere. Nach der Überlieferung wurde hier der Brittnauer Textilfabrikant Bernhard Lerch (1811-1904), Stifter des Bezirksspitals Zofingen, geboren [2].
Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "Wohnhaus von 2 Stok, unten Mauer, oben Riegel, Mansarde, 1 gewölbter und 1 Tremkeller mit Ziegeldach" bezeichnet [3]. Zur Hofanlage gehörten damals ein strohgedecktes Bauernhaus, das hier beschriebene Stöckli-Wohnhaus, ein Speicher sowie ein Wasch- und Ofenhaus.
Von den historischen Gebäuden ist heute lediglich noch das Stöckli verblieben. 2017 wurde der Wohnteil des bereits mehrfach veränderten Hauptgebäudes abgebrochen und als Ersatz hierfür ein modernes Wohngebäude südlich des Stöcklis erstellt. Das Nebengebäude befindet sich heute im Rohbauzustand.
Beschreibung:Das Stöckli-Wohnhaus erhebt sich als stattlicher zweigeschossiger Baukörper unter ausladendem Mansarddach mit Gehrschild und bernisch geprägter Ründe. Das Erdgeschoss ist in verputztem Mauerwerk aufgeführt und wird von Lisenen aus Sandstein gefasst. Demgegenüber zeigen das Obergeschoss und das Giebelfeld ein schlichtes Sichtfachwerk mit Bruchsteinfüllung. Entsprechend sind im Parterre die mit einem Ladenfalz versehenen Fenstergewände in Sandstein gehauen, während die Öffnungen am Fachwerk-Oberbau mit Holzrahmen gefasst sind.
Als Schaufassade ist die nach Südosten blickende, dreiachsige Giebelfront streng symmetrisch ausgebildet. Auf der westlichen Traufseite ist eine hölzerne Laube vorgelagert, welche den Aufgang ins Obergeschoss aufnimmt. Unter der Laube befindet sich der ebenerdige Hauseingang, der das originale Sandsteingewände mit betontem Schlussstein sowie die vierfeldrige Füllungstür bewahrt. Das Innere zeigt sich heute auf beiden Wohngeschossen im Rohbauzustand. Die frühere Raumteilung mit Stube und Nebenstube in der vorderen, südöstlichen Haushälfte sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich ist nur noch bedingt ablesbar. Intakt erhalten ist die mit liegenden Stuhljochen verstärkte Sparrendachkonstruktion. Unter der vorderen, südöstlichen Haushälfte erstreckt sich ein querliegender Gewölbekeller, der über einen Aussenzugang neben der Haustür erschlossen ist.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des Hofes in Liebigen vgl. Brack/Buchmüller 1978, S.76.
[2] Zu Bernhard Lerch siehe Biographisches Lexikon des Aargaus 1803-1957, Aarau 1958, S.490f.
[3] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
Literatur:- Alfred Brack/Kurt Buchmüller, 150 Jahre Sparkasse Mättenwil 1828–1978, Brittnau 1978.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31770
 

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