INV-BRU902 Alte Brücke, 1924-1925 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BRU902
Signatur Archivplan:BRU902
Titel:Alte Brücke
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Brugg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Altstadt / Vorstadt
Adresse:Hauptstrasse
Koordinate E:2657895
Koordinate N:1259773
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657895&y=1259773

Chronologie

Entstehungszeitraum:1924 - 1925
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Brücke
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Albert Froelich (1876-1953), Architekt, Zürich
Würdigung:An der Stelle einer alten Steinbrücke gelegene Betonbogenbrücke, welche 1925 nach Entwurf von Architekt Albert Froelich errichtet wurde. Das mit Kalksteinquadern ummantelte und mit einem Masswerkgelände aus Kunststein ausgestattete Bauwerk überspannt die Engstelle der Aare, an der zweifellos bereits in römischer Zeit eine Brücke stand. Als Wahrzeichen und Wappenbild von Brugg kommt der "Alten Brücke" eine starke identifikatorische und auch städtebauliche Bedeutung am Rande der Altstadt zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Im Hochmittelalter hatte an dieser Stelle eine einfache Holzbrücke gestanden. Die erste steinerne Brücke entstand 1577. 1838 erhielt diese ein Eisengeländer [1].
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm der Autoverkehr über den Bözberg so stark zu, dass eine Sanierung unumgänglich wurde. Gleichzeitig nahm sich die Stadt vor, mit einer Verbreiterung der Brücke und der Einmündung auf beiden Seiten den neuen Verkehrsverhältnissen Rechnung zu tragen. 1924 begannen die Bauarbeiten. Zunächst wurde flussabwärts an den Brückenköpfen je ein Haus abgerissen. Für die Gestaltung des Kopfbaus der Altstadtzeile am rechten Aareufer (Hauptstrasse 66), des Brückenaufbaus und des Zollplatzes am linken Flussufer wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Der Zuspruch ging an zwei Brugger Architekten. Stadtrat Carl Froelich übernahm den schlichten, im Heimatstil mit Treppengiebel und Doppelfenstern ausgeführten Kopfbau, der aus Brugg stammende, damals in Zürich tätige Architekt Albert Froelich das Brückengeländer und den Zollplatz inklusive WC-Häuschen.
Als die Erweiterung des Brückenbogens bereits in vollem Gange war, sah sich die Gemeindeversammlung im März 1925 gezwungen, den bestehenden Brückenbogen aufgrund von dessen Baufälligkeit komplett durch einen neuen zu ersetzen, sodass eine gänzlich neue Brücke entstand. Der Brückenbogen wurde von der Firma Gentsch, Strasser & Cie. ausgeführt, das Kunststeingeländer von Steinhauer Zobrist in Hendschiken. Bereits am 26. September 1925 konnte der Neubau mit einem Fest unter Teilnahme eines grossen Teils der Bevölkerung eingeweiht werden. Das Gesamtprojekt, das nicht zuletzt als Arbeitsbeschaffungsaktion lanciert worden war, kam für Brugg, den Kanton bzw. den Bund und die umliegenden Gemeinden auf 273'000 Franken zu stehen.
Beschreibung:Die neue "Alte Brücke" wurde als Betonkonstruktion ausgeführt und ist mit Kalksteinblöcken ummantelt. Den oberen Abschluss bildet ein Masswerkgeländer aus Kunststein. Es lehnt sich an das ehemalige Steingeländer der Vorgängerbrücke an. Die Reliefs an den Pfosten zeigen Fische, Frösche, Schildkröten, Schlangen und andere Wassertiere. In ihrer stilisiert-archaischen Form sind sie dem Heimatstil zuzurechnen. Zur selben Architekturströmung gehören auch die dazwischen liegenden, an das Mittelalter anknüpfenden Flechtbänder. Ornamentik und Materialisierung betten die Brücke in die mittelalterliche Stadtumgebung ein – auch das entspricht dem Heimatstil. Der ursprünglich weisse Kunststein des Masswerkgeländers hat sich inzwischen gräulich verfärbt, was teilweise auch für die Kalksteinblöcke des Brückenbogens gilt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Das alte Steingeländer wurde 1856 vom Arzt Dr. Alphons Rohr ersteigert. 1953 war es in Gärten an der Freudensteinstrasse 7 und am Wildenrainweg aufgestellt (vgl. Laur-Belart 1926, S. 15; Stettler / Maurer 1953, S. 276).
Literatur:- Albert Frölich. Ausgeführte Bauten, Zürich 1926, Tf. 22.
- Max Banholzer / Paul Bieger, Alt Brugg, Brugg 1984.
- Max Baumann et. al., Brugg erleben. Schlaglichter auf die Brugger Geschichte, Baden 2005.
- Georg Germann, Inventar der neueren Schweizer Architektur (INSA): Brugg, Typoskript, 1976 (Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bibliothek).
- Georg Germann, Bauen und Wohnen in Brugg, in: Brugger Neujahrsblätter 1977, S. 5–16.
- S. Heuberger / R. Laur-Belart, Geschichte der Brücke in Brugg, in: Brugger Neujahrsblätter 1926, S. 4–22.
- Titus J. Meier, 1902 gab es nur ein Traktandum: Pissoir in der Vorstadt, in: Aargauer Zeitung, 19.11.2014.
- Michael Stettler / Emil Maurer, Die Bezirke Lenzburg und Brugg (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band II), Basel 1953, S. 275f.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31872
 

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