INV-BUR901 Schulhaus, 1874-1875 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BUR901
Signatur Archivplan:BUR901
Titel:Schulhaus
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Burg (AG)
Adresse:Schulstrasse 11
Versicherungs-Nr.:16
Parzellen-Nr.:91
Koordinate E:2656238
Koordinate N:1231922
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656238&y=1231922

Chronologie

Entstehungszeitraum:1874 - 1875
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Inschriften:"1874 1992" (Wappentafel über Eingang)
Würdigung:Schlichter spätklassizistischer Schulhausbau von 1874-75, dem um 1925/30 auf der dem Dorf zugewandten Südwestseite ein markanter Quergiebelanbau mit neuem Treppenhaus vorangestellt wurde. Der dreigeschossig aufragende, von weither sichtbare Bau nimmt auf der Kuppe des ehemaligen Burghügels eine das Ortsbild dominierende Stellung ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Burghügel wurde der Gemeinde 1871 von Oberst und Regierungsrat Adolf Fischer aus Reinach sowie seinen drei Schwägern als Bauplatz für das neue Schulhaus geschenkt. Als Vorbereitung mussten im darauf folgenden Jahr 2233 Manntage aufgewendet werden, um die aus dem 11. Jh. stammende und von den Eidgenossen bereits vor dem Sempacherkrieg 1386 zerstörte Burg "Hohe Rynach" abzubrechen. Anstelle des anfänglich nur zweigeschossig geplanten Schulgebäudes einigte man sich auf einen dreigeschossigen Bau, der zusätzlich im Parterre die Gemeindekanzlei und ein Archiv mit schwerer Eisentür (das sogenannte "Chefi") und zuoberst einen Saal für Gemeindeversammlungen, Veranstaltungen und Konzerte enthielt. 1875 fand die Einweihung statt [1].
Um 1925/30 wurde die westseitige Holzlaube mit Aussentreppen durch den bestehenden, gemauerten Quergiebelvorbau mit neuem Treppenhaus und Sanitäranlagen ersetzt.
1991/92 kam auf der Rückseite mit dem Hauptportal ein Erweiterungsbau mit Verbindungstrakt hinzu, womit der bauzeitliche Eingang von 1874 aufgehoben wurde.
Beschreibung:Das exponiert gelegene Schulhaus besteht aus einem über rechteckigem Grundriss erstellten spätklassizistischen Hauptbaukörper unter geradem Walmdach und einem dem Dorfkern zugewandten klassizistisch nachempfundenen Quergiebelanbau. Die vom Dorf abgekehrte ehemalige Eingangsfront ist bis auf die beiden äusseren Fensterachsen im ebenfalls dreigeschossigen Erweiterungstrakt mit neuem Haupteingang von 1991-92 aufgelöst, welcher sich in Verlängerung der Mittelachse nach hinten erstreckt.
Die streng symmetrisch gegliederten, verputzten Fassaden weisen an der Längsseite fünf, an den Schmalseiten vier Fensterachsen auf. Die aus Sandstein gefertigten Gewände sind im Erdgeschoss stichbogig ausgebildet, während in den mittels eines profilierten Gurtgesimses abgesetzten Obergeschossen rechteckige Öffnungen eingelassen sind. Der Quergiebelanbau von 1925/30, der das Treppenhaus und die Sanitäranlagen enthält, zeigt verschiedene Fensterformate in rhythmischer Abfolge und eine grosse Lünette im Giebelfeld. Er ist durch doppelte Putzlisenen an der Vorderfront sowie kassettierte Dachuntersichten am Giebel akzentuiert, ordnet sich aber durch die Fortführung des Gurtgesimses und die Aufnahme der Trauflinie als Höhe für das Vordach dem Hauptbau unter.
Die ehemals über dem Hauptportal angebrachte Tafel mit dem Gemeindewappen und der Jahrzahl 1874 schmückt heute die Nordostfront des Erweiterungstraktes. Eine zweite Wappentafel ist in die Südostfassade des Schulhauses eingelassen.
Der Haupteingang befindet sich seit 1992 im Erweiterungstrakt und führt über einen Mittelgang zum Treppenhausanbau auf der gegenüberliegenden Seite, wobei dieser auch direkt von Süden her betreten werden kann. Die innere Erschliessung erfolgt in allen Geschossen über einen durchlaufenden Mittelgang mit beidseitig je zwei Schulzimmern. Von der ursprünglichen Ausstattung haben sich in den Mittelgängen unter einer jüngeren Abdeckung die alten Gipsdecken mit einfachen Stuckleisten und floralen Eckmotiven erhalten. Die übrige Einrichtung ist modernisiert.
Unterkellert ist nur der Treppenhausanbau; auf ein Untergeschoss im Bereich der ehemaligen Burgruine wurde verzichtet (Angaben zur Raumstruktur und inneren Ausstattung gemäss Bauinventar 1992/95).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Siegrist 2001, S. 32-33.
Literatur:- Peter Siegrist, 250 Jahre Burg. Lebendige Gemeinde im Oberwynental, Menziken 2001.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0229-0232: Brandkataster Gemeinde Burg 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32328
 

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